13.06.2015

Weymouth: GUTE KARTEN

Österreichs Topsegler zeigen beim ISAF Sailing World Cup vor Weymouth Qualität und qualifizieren sich mit drei Booten für die Medaillenentscheidung.

Nach dem gestrigen Flautentag präsentierte sich das Olympiarevier von 2012 zum Abschluss des Grunddurchgangs wieder von seiner besseren, weil windsicheren Seite. Damit konnte das geplante Tagespensum problemlos abgespult werden, morgen folgen die Medaillenrennen der Top10.

Thomas Zajac und Tanja Frank zeigen sich nach wie vor bestens aufgelegt und verteidigen in der Nacra17-Klasse dank der Plätze 16, vier, drei und neun ihren dritten Zwischenrang. Der Rückstand auf die führenden Australier Waterhouse/Darmanin beträgt zwölf Punkte, auf Rang zwei fehlen gerade einmal fünf Zähler. Hinter den Österreichern geht es ebenfalls knapp her, aufgrund der doppelten Punkte die im Medal Race vergeben werden, ist zwischen Platz eins und acht noch alles möglich.

Einen ebenfalls starken Tag erwischten Matthias Schmid und Florian Reichstädter. Die Vize-Europameister von 2014 fügen ihrer Serie die Ränge acht, sechs und sieben hinzu und qualifizieren sich als Fünfte souverän für das Medal Race der 470er-Herren. Das Feld wird von den Amerikanern Mcnay/Hughes angeführt, aufgrund der Punkteabstände ist für Schmid/Reichstädter die Absicherung des fünften Platzes das Maximum. Für David Bargehr und Lukas Mähr läuft es auch heute nicht nach Wunsch, das Ländle-Duo schließt den England-Weltcup auf Rang 21 ab.

Lara Vadlau und Jolantar Ogar verteidigen bei den 470er-Damen Zwischenrang acht und sind damit das dritte OeSV-Boot in der Medaillenentscheidung. Heute zweimal auf Rang elf und einmal 15., ist den Welt- und Europameisterinnen bei ihrem Comeback ein Top10-Platz sicher.

Laura Schöfegger und Elsa Lovrek beenden die Konkurrenz der 49erFX-Damen auf Rang 19 und fahren damit ihre beste Weltcup-Platzierung ein. Zu spät kommt die finale Attacke von Nico Delle Karth und Niko Resch, die dank der Ränge 15, 17, 4 und 11 zwar neun Plätze gut machen, als 15. aber am Medal Race vorbeisegeln.

Stimmen:

Thomas Zajac:

„In der ersten Wettfahrt bin ich bei der ersten Luvrundung von Bord gegangen, wir haben nach dem Missgeschick sehr viel aufholen können und gewusst, dass der Speed passt. Die anschließenden Wettfahrten waren seglerisch sehr in Ordnung, speziell die zweite und dritte Runde. Wir brauchen morgen ein sehr gutes Rennen für einen Podiumsplatz und werden voll attackieren.“

Matthias Schmid:

„In der ersten Wettfahrt ist kurz vor dem Ziel ein Boot auf uns drauf gekentert, dabei ist das neue Großsegel gerissen. Wir haben auf das Ersatzmaterial zurückgreifen müssen und punkto Speed die letzten Prozente vermisst, so gesehen haben wir uns sehr gut aus der Affäre gezogen. Rückblickend tut das gestrige Flauten-Rennen doppelt weh, wir hätten hier durchaus um die Medaillen mitsegeln können, jetzt ist die Verteidigung unserer Position das Maximum und dafür brauchen wir ein blitzsauberes Rennen.“

Lara Vadlau:

„Heute war sicherlich am meisten Wind im Verlauf dieser Woche, wir haben alles gegeben und rausgeholt, mehr ist derzeit nicht drinnen. Zum einen fehlen uns die Segeltage, speziell bei Wind, zum anderen haben wir unser bestes Material in Rio. Aber wir werden uns wieder nach vorne beißen und wollen morgen auf alle Fälle aufzeigen.“

 Laura Schöfegger:

„Wir sind beim Start volles Risiko gegangen und haben leider einmal überzogen, das kann passieren, ist aber trotzdem sehr ärgerlich. Auch die Tatsache neuerlich gekentert zu sein ist bitter, unterm Strich haben wir einiges liegen gelassen und trotzdem unser bis dato bestes Weltcup-Ergebnis eingefahren. Das bestätigt unseren Weg und motiviert uns nicht locker zu lassen.“

Lukas Mähr:

„Die Woche ist einfach nicht rund verlaufen, wir haben an allen Fronten gekämpft, leider hat wenig geklappt. Auf der Kreuz waren wir sehr langsam, wir konnten zwar unter Spi wieder zurückfighten, haben dann aber wieder verloren. Alles in allem war es enttäuschend, aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Wir werden als nächstes bei der Kieler Woche (20.-24. Juni) starten und wollen dort Versäumtes nachholen.“

Zwischenstand nach dem 4. Tag:

Nacra17/10 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Jason Waterhouse/Lisa Darmanin    AUS   41

2. Mathias Bühler/Nathalie Brugger      SUI    48

3. Thomas Zajac/Tanja Frank            AUT   53 (14/3/1/12/6/1/(16)/4/3/9)

470er-Herren/8 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Stuart Mcnay/David Hughes                      USA   20

5. Matthias Schmid/Florian Reichstädter  AUT   71 (19/25/3/3/(29)/8/6/7)

21. David Bargehr/Lukas Mähr                  AUT   130 (27/15/13/26/13/19/(28)/17)

470er-Damen/7 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Jo Aleh/Polly Powrie                     NZL    11

8. Lara Vadlau/Jolanta Ogar          AUT   61 (11/6/10/12/11/11/(15)

49er/10 Wettfahrten/1Streicher:

1. Peter Burling/Blair Tuke                  NZL    36

15. Nico Delle Karth/Niko Resch    AUT   135 (25/15/19/11/(38)/18/15/17/4/11)   

49erFX-Damen/10 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Alexandra Maloney/Molly Meech    NZL    25

19. Laura Schöfegger/Elsa Lovrek AUT   75 (17/11/22/12/17/18/23/14(OCS)/20)