Die erste Regatta

Die erste Regatta

Wurde einmal der Entschluss gefasst, an einer Regatta teilzunehmen, stellt sich oft der angehende „Regattateilnehmer“ Fragen wie:

  • Was wäre eine gute Einstiegsregatta?
  • Welche Voraussetzungen muss Mannschaft und Boot dabei mitbringen?
  • Brauche ich eine Versicherung und woher bekomme ich diese?
  • ...und kann ich das mir überhaupt zutrauen?

Grundsätzlich kann ich jedem Regattaneuling empfehlen, den Anfang als Crew-Mitglied zu suchen und dabei Erfahrung zu sammeln, denn eine Regatta kann schon die eine oder andere Überraschung mit sich bringen. Ist der Entschluss gefallen, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen, sind ein paar Themen zu beachten, damit die erste Regatta auch wirklich zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Der Befähigungsausweis

Ja, es hilft nichts. Auch wenn Segler*innen ohne Befähigungsnachweis sicherlich gute Segler*innen sein können, wird als Grundvoraussetzung zur Teilnahme an Regatten in Österreich ein Befähigungsnachweis eines nationalen Verbandes von World Sailing verlangt. Ohne Ausnahme – also auch für Club- bzw. YardStick-Regatten.

Warum ist leicht erklärt, oder würdest du ohne Führerschein quer durch Wien fahren, nachdem du dir die Fähigkeiten am heimischen Acker/Parkplatz angeeignet hast? Ein weiterer Grund ist, dass mit diesem Befähigungsnachweis jede*r Regattaleiter*in davon ausgehen kann, dass alle die wichtigsten Vorrang- und Verhaltensregeln kennen und sich nicht (gegenseitig) gefährden.

Solltest du nun traurig vor dem Bildschirm sitzen, kann ich dir versichern, dass es keinen Grund dazu gibt. Unter dem unten angeführten Link findest du alle vom OeSV anerkannten Ausbildungsstätten bei denen du einen Bfa-Binnen Schein mittels Kurs und abschließender Prüfung erlangen kannst.

Weitere Informationen zu Ausbildungsstätten findest du im Bereich "Ausblidung".

Grundausbildung

Tutorials zum Thema Regattasegeln gibt es in jeder Form und Anzahl. Beispielhaft und empfehlenswert sei hier die Serie von bessersegeln.at erwähnt. In insgesamt 13 kurzen Videos erklärt Michael Gubi, welche Situationen auf die Teilnehmer*innen einer Regatta zukommen und wie man diese bestmöglich meistert. Keine Angst, hier wird nicht mit dem Zeigefinger gedroht, vielmehr mit den Augen gezwinkert.

Versicherung

Wenn jemand eine Regatta veranstaltet, dann gibt es auch ein Dokument Namens „Ausschreibung“. In diesem Dokument sind alle wichtigen Informationen rund um die Regattaveranstaltung enthalten. Unter anderem auch der vom Veranstalter verlangte Versicherungsschutz.

Hierbei sei erwähnt dass es zB. bei Start oder Bahnmarken (Tonnen) oftmals recht eng wird. Will ja jede*r als erste*r und an bester Position über die Startlinie sowie an den Bahnmarken keinen cm herschenken. Und wie der*die aufmerksame Leser*in nun schon erahnt, kommt es genau in diesen Situationen manchmal vor, dass es zwischen 2 Booten schlussendlich doch zu eng wird.

Es ist daher unerlässlich zumindest eine Haftpflichtversicherung für sein Boot abzuschließen um im Falle eines Falles kein böses Erwachen zu erleben. Bei Abschluss einer Versicherung sind dabei folgende Punkte zu beachten:

  • Höhe und Umfang des Versicherungsschutzes (Haftpflicht, Teil- bzw. Vollkasko)
  • Sind Regattateilnahmen mitversichert oder ausgenommen
  • Geographischer Geltungsbereich
  • Sind der Transport bzw. das Winterlager mitversichert

Unser Tipp: Achtet auch darauf, ob das Boot am Liegeplatz des heimischen Clubs gegen diverse Ereignisse wie z.B. Sturm, Hagel, etc. versichert ist! In vielen Fällen gibt es dafür keine Versicherung von Seiten der Clubs.

Mit deiner OeSV Mitgliedschaft bekommst du unter angeführtem Link nicht nur eine perfekte Beratung welche Versichungsart für deiene Bedürfnisse die Beste ist, sondern auch als OeSV Mitglied den OeSV Rabatt. Weitere informationen im Servicebereich unter Pantaenius Yachtversicherungen | Österreichischer Segel-Verband (segelverband.at).

Die OeSV Mitgliedschaft

Bei allen vom OeSV anerkannten Regatten bzw. internationalen Regatten, ist auch die Mitgliedschaft des OeSV als Einzelmitgliedschaft oder als Mitglied eines Verbandsvereines oder eines anderen von der ISAF anerkannten Verbandes notwendig. Dies gilt nicht nur für den Steuerleute, sondern auch für die Crew.

Weitere Informationen zur Mitgliedschaft Sie im Service-Bereich unter OeSV Mitgliedschaft.

Könnt ihr die oben angeführten Punkte erfüllen, steht einer Teilnahme so gut wie nichts mehr im Wege. Ich möchte aber noch anmerken, dass je nach Regatta und Ausschreibung weitere Dokumente/Nachweise vorzuweisen sind wie z. B.:

  • Messbrief
  • Nachweis der Registrierung im Yachtregister

Informationen zu Vermessung, Messbrief und Eintragung in das Yachtregister gibt es im Bereich Service unter dem Punkt Vermessung und Yachtregistrierung.

Tipp

Wir empfehlen darüber hinaus das aktuelle Regelwerk "Wettfahrtregeln-Segeln" von World Sailing zu erwerben. Wer die Regeln kennt bzw. von Fall zu Fall nachgelesen hat, ist beser in der Lage Situationen beurteilen zu können und eventuelle Meinungsverschiedenheiten beizulegen.

Nachdem das Regelwerk "Wettfahrtregeln-Segeln" von World Sailing gerade für Regattaeinsteiger nicht unbedingt einfach zu lesen ist kann ich das Buch „Die Regeln beim Segeln“, Verlag Delius Klasing, sehr empfehlen. Dieses Buch veranschaulicht in 85 Abbildungen die Schlüsselsituationen, die in Meisterschafts- und Clubregatten immer wieder vorkommen - jeweils aus der Sicht der beteiligten Steuerleute. Zusammenfassend wird erläutert, was erlaubt, geboten, verboten oder vorgeschrieben ist.

Bei Fragen haben, bitte gerne bei uns melden!

stefan.glanz@segelverband.at