Nationalteam
15.08.2023

Vadlau/Mähr rücken bei WM auf Rang fünf vor

(c) OeSV | Dominik Matesa

Lara Vadlau und Lukas Mähr haben sich bei der Segel-Weltmeisterschaft zum Auftakt der 470er-Goldflotte auf den fünften Rang verbessert. Das Duo brillierte mit seiner Konstanz, klassierte sich dreimal unter den besten neun – und liegt damit klar auf Kurs Medal-Race und dem Olympia-Quotenplatz.

Auch Benjamin Bildstein und David Hussl sind nach der Hälfte der 49er-Goldflotte im Rennen um einen Startplatz für Paris 2024: Die Athleten vom Yacht Club Bregenz rangieren an zwölfter Position, sind zehntbeste Nation.

Valentin Bontus hat auch am zweiten Tag der Formula Kite-Klasse seine Hochform prolongiert, er liegt nach den Einzelergebnissen vier, zwei, 14 und fünf an achter Stelle. Am Mittwoch wird die Qualifikation mit vier Rennen abgeschlossen. Alina Kornelli (18/13/9/13/8) fiel indes bei den Damen auf den 22. Platz zurück und muss damit um die Teilnahme an der Goldflotte kämpfen.

Für Lorena Abicht verlief der Auftakt in die iQFoil-Klasse – am Montag konnten bei den Damen keine Rennen durchgeführt werden – nicht nach Wunsch. Clemens Kübber (ILCA 7) zeigte einen Aufwärtstrend.

Am Mittwoch werden vor Den Haag die Final-Series in den Klassen 470er, 49er und Nacra 17 abgeschlossen. Der Österreichische Segel-Verband hat in allen drei Disziplinen die Möglichkeit auf einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2024.

Am fünften Tag der Weltmeisterschaft herrschten an der Nordsee in Den Haag (NED) gute Segelbedingungen mit bis zu 14 Knoten Wind. Aufgrund der witterungsbedingten Programmänderungen am Vortag, wurden die ersten Rennen bereits um 10.00 Uhr gestartet.

„Es ist uns fast alles aufgegangen“
Für Lara Vadlau und Lukas Mähr ist der Auftakt in die Goldflotte der 470er-Klasse erfolgreich verlaufen: Das Duo klassierte sich konstant in den Top-10 (8/9/8) und verbesserte sich dadurch auf den fünften Zwischenrang. „Wir haben heute einen super konstanten Tag gehabt und sind damit sehr zufrieden. Es ist uns fast alles aufgegangen. Wir haben es konservativ angelegt – deswegen sind wir auch so konstant geblieben. Für morgen können wir vielleicht noch an ein, zwei Schrauben drehen. Aber wir sind voll dabei. Weiter so“, sagt Doppelweltmeisterin Lara Vadlau.

Vor dem Schlusstag (drei Rennen) der Final-Series am Mittwoch haben Österreichs 470er-Asse 17 Punkte Vorsprung auf Rang elf – und liegen damit klar auf Kurs Medal-Race. Im Rennen um den Olympia-Quotenplatz sind die beiden am vierten Rang, die besten acht Nationen erhalten ein Ticket für Paris 2024. „Wir kämpfen nach wie vor mit der starken Strömung: Anfangs kam sie von hinten, dann von vorne, in der Mitte hat sie gewechselt. Wir wissen nie genau, wo es uns hintreibt. Dazu kommen der Faktor Wind und die anderen Boote, die auf einem unglaublich hohen Level mit uns segeln. Darum war es verdammt schwierig heute und umso schöner ist es, dass wir das mit so konstant guten Ergebnissen hinbekommen haben“, sagt Vorschoter Lukas Mähr.

In der 470er-Silberflotte haben sich Rosa Donner und Niklas Haberl auf den 44. Platz verbessern können, sie klassierten sich auf den Rängen sechs, 15 und acht. „Entscheidend waren heute die Starts, die sind uns auch zweimal sehr gut gelungen. Wir waren oft an der ersten Tonne richtig gut dabei, haben dann auf der Vorwind etwas verloren. Morgen wollen wir durchziehen, unsere guten Positionen nach dem Start bis ins Ziel verteidigen“, sagt Rosa Donner.

Bildstein/Hussl in Schlagdistanz zum Medal-Race
Benjamin Bildstein und David Hussl sind nach den ersten drei Rennen der Goldflotte (9/10/18) in Schlagdistanz zum 49er-Medal-Race. Aktuell liegt die Vorarlberger-Tiroler-Paarung an zwölfter Stelle, acht Punkte hinter Rang zehn. Im Rennen um das 49er-Nationenticket (10) für Olympia 2024 beträgt der Vorteil als zehntbeste Nation aktuell fünf Punkte. „Für uns wird es wichtig sein, dass wir gut starten. Das ist immer die Basis für ein gutes Rennen. Das Problem der gesamten Saison mit dem Speed scheint gelöst zu sein. Wir haben einen guten Rhythmus gefunden, gute Trimms – und sind da in der Hinsicht recht 'confident'. Gerade bei dem hohen Level in der Goldflotte ist es wichtig, gute Entscheidungen am Wasser zu treffen. Das ist eine Herausforderung – aber auch das haben wir gut gemacht. Beim Risikomanagement können wir noch einen Zacken zulegen: Wenn wir mal gut dabei sind, dürfen wir nicht zu aggressiv segeln, den soliden Platz heimfahren – und nur dann attackieren, wenn sich die richtige Chance ergibt“, sagt Steuermann Benjamin Bildstein vor den letzten drei Rennen der Goldflotte.

In der zweiten Gruppe fielen Keanu Prettner/Jakob Flachberger nach einem Fehlstart und zweimal Rang 13 auf den 35. Platz zurück. „Am Pin-End im ersten Rennen waren wir minimal drüber. Aber bei uns geht es nicht mehr um die einzelnen Ergebnisse. Wir wollen das hohe Level hier in der Silberflotte nutzen, um an unseren Potentialen zu arbeiten. Das gilt auch für den morgigen Schlusstag“, sagt Steuermann Keanu Prettner.

Bontus bestätigt starken Auftakt
Formula Kite-Athlet Valentin Bontus hat seine starken Ergebnisse vom Eröffnungsrenntag auch im zweiten Teil der Qualifikation bestätigt: Der Racer vom Yachtclub Podersdorf überzeugte erneut mit seinem Top-Speed, klassierte sich dreimal in den Top-5, der nach einem Sturz 14. Platz wird aktuell als eines von zwei Streichresultaten nicht berücksichtigt. „In der dritten Wettfahrt bin ich bei einer Halse etwas aus der Balance gekommen und fiel hin – aber mit meinem weiterhin guten Speed habe ich nicht allzu viel verloren. Der Hauptfokus bei mir liegt auf einem Platz in den Top-15 – und dafür werde ich weiterhin 'pushen'", fasst der 22-Jährige zusammen. Aktuell rangiert Bonuts an achter Stelle. Am Mittwoch wird die Qualifikation mit vier Rennen abgeschlossen, die Top-25 bilden die Goldfleet.

Im Rennen um die Teilnahme an der Damen-Goldfleet hat Alina Kornelli etwas an Boden verloren: Nach den Einzelergebnissen 18/13/9/13/8 fiel die Athletin vom SC Kammersee auf den 22. Rang zurück. „Es war ein schwieriger Tag für mich. Ich habe mich vor dem ersten Start für einen zu kleinen Kite entschieden, damit hatte ich auf der Down-Wind keinen guten Winkel – und somit nicht richtig ins Fahren. Dann konnte ich wechseln, aber so richtig besser wurde es nicht. Es war irgendwie der Wurm drinnen, ich habe mir viel zu sehr über meine falsche Wahl Gedanken gemacht und war nicht mehr klar im Kopf. Morgen muss es besser werden. Ich weiß, dass ich es kann und freu mich darauf“, resümiert Kornelli. Auch bei den Damen wird am Mittwoch die Qualifikation mit vier Rennen beendet.

Aufwärtstrend bei Kübber | Abichts Auftakt verlief nicht nach Wunsch
Nachdem in der ILCA 7-Klasse am Montag keine Rennen absolviert werden konnten, wurden am Dienstag zwei Races durchgeführt. Clemens Kübber (110) zeigte dabei einen Aufwärtstrend: „Heute ist es mir deutlich besser gegangen als am ersten Wettkampftag. Es hat sich auch richtig gut angefühlt, einmal war ich an der Luv-Tonne unter den Top-5. Das stimmt mich positiv für den weiteren Verlauf. Es macht Spaß und ich hoffe, dass wir morgen den Reservetag für die ausgefallenen Rennen nutzen, denn mein Rhythmus ist gut“, so der Athlet vom Union Yacht Club Neusiedlersee.

Für seine Klubkollegin Lorena Abicht ist der Auftakt in die iQFoil-Regatta indes nicht nach Wunsch verlaufen: Die ehemalige Vizeweltmeisterin in der 49erFX-Klasse und Olympiateilnehmerin kam über einen 38. Platz nicht hinaus und liegt an 83. Position der Gesamtwertung. „Mir ist heute nichts aufgegangen. Ich bin enttäuscht. Auch die Entscheidung, dass wir heute bei sieben bis zwölf Knoten Wind Course-Races fahren, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Extrem viele Teilnehmerinnen hatten damit Probleme. Ich weiß, dass ich das viel besser kann – das habe ich etwa in Marseille bei den Pre-Olympics oder in Patras bei der EM schon bewiesen“, sagt Abicht. Theo Peter verlor bei den Herren sechs Positionen und liegt an 70. Stelle. „Wir haben mit einem Kurs-Rennen gestartet und switchten dann zu drei Slalom-Rennen. Es war alles andere als einfach – vor allem mit der Strömung, die heute um einiges stärker war als die letzten Tage. Das hat das Feeling am Kurs komplett über den Haufen geworfen. Ich hatte auch mit den Starts zu kämpfen. Ich habe versucht, das Beste daraus zu machen. Es ist mir nicht ganz so aufgegangen, wie noch am Eröffnungstag“, sagt der Niederösterreicher.

Segel-Weltmeisterschaft in Den Haag (NED)
11. bis 20. August 2023
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Formula Kite Men (nach 8 Rennen)
1. Maximilian Maeder SGP 6 (1/1/1/(2)/(2)/1/1/1)
8. Valentin Bontus 19 ((5)/2/3/3/4/2/(14)/5)

Formula Kite Women (nach 8 Rennen)
1. Lauriane Nolot FRA 7 ((7)/1/1/2/(DNC-28)/1/1/1)
22. Alina Kornelli 46 (4/9/3/(18)/(13)/9/13/8)

Nacra 17 (nach 12 Rennen)
1. Tita/Banti ITA 24 (1/1/1/2/1/1/1/1/1/9/(12)/5)
12. Haberl/Frank 90 (9/14/9/10/10/8/8/7/3/8/4/(25))
14. Farese/Zöchling 92 (7/6/10/13/7/3/10/11/14/4/(16)/7)

470er (nach 8 Rennen)
1. Okada/Yoshioka JAP 17 (1/4/1/(6)/3/2/5/1)
5. Vadlau/Mähr 48 ((19)/2/5/10/6/8/9/8)
44. Donner/Haberl 109 (22/9/21/28/(29)/6/15/8)

49er (nach 12 Rennen)
1. Le Chever/Trittel ESP 39,8 (1/1/5/3/RDG-8/RDG-2,8/1/1/2/8/12/7)
12. Bildstein/Hussl 82 (8/15/10/13/5/4/2/4/2/9/10/(18))
35. Prettner/Flachberger 128 (16/10/8/14/9/5/11/8/21/BFD-30/13/13)

ILCA 7 (nach 4 Rennen)
1. Michael Beckett GBR 5 ((5)/1/3/2)
110. Clemens Kübber 135 (55/(60)/36/44))

iQFoil Men (nach 4 Rennen)
1. Luuc Van Opzeeland NED 14 (1/5/1/3/6/1/3/(21))
70. Theo Peter 170 ((33)/29/25/25/(DNF-51)/27/31/33)

iQFoil Women (nach 4 Rennen)
1. Emma Wilson GBR 8 ((4)/3/2/1/2)
83. Lorena Abicht 157 ((43)/38/41/40/38)