Breitensport
05.08.2023

Unerfülltes Goldverlangen

Die Weltmeisterschaften 2023 der internationalen Kielbootklasse Yngling wurden vor Kopenhagen im Öresund, der Meerenge zwischen Dänemark und Schweden ausgetragen. Als Veranstalter fungierte der Club „Sundby Sejlforening“, der heuer seinen 100. Geburtstag feiert. Am Start waren 48 Boote aus 8 Nationen, darunter auch fünf Boote aus Österreich.

Gesegelt wurde nördlich der Insel Saltholm, die Bedingungen waren anspruchsvoll, galt es doch, die beachtliche Strömung in die Taktik mit einzubeziehen. Die Weltmeisterschaften wurden in 9 Wettfahrten entschieden, wobei zunächst sechs Wettfahrten bei drehenden Westwinden mittlerer Stärke, die weiteren Rennen bei leichtem Südwind gesegelt werden konnten.

Nach sechs Wettfahrten setzte sich das österreichische Team Jörg Moser/Michael Gubi/Michael Nake an die Spitze des Klassements. Nach verpatztem Auftakt segelte das Team vom UYC Wolfgangsee mit den Plätzen 2/4/2/5/2 am konstantesten und ging unter Berücksichtigung eines Streichresultates knapp in Führung. Die ersten vier Boote lagen allerdings nur durch vier Punkte getrennt, ein spannendes Finale am Schlusstag war daher garantiert. Ebenfalls großartig schlug sich ein weiteres österreichisches Boot: Gudrun Böhm/Harald Böhm/Albert Wolfgang (UYC Wg) absolvierten ihre erste Yngling-WM in beeindruckender Manier, mit der Serie 9/12/7/5/7/14 lagen sie im Zwischenklassement auf Rang 8.

Die Wettfahrten 7 und 8 am letzten Tag ließ das Spitzenquartett auf drei Punkte zusammenrücken, die Moser-Crew segelte mit den Rängen 4 und 6 neuerlich ganz vorne. In der neunten und letzten Wettfahrt lief zunächst alles nach Plan – an zweiter Stelle wurde die Leetonne vor allen Titelkonkurrenten gerundet. Die finale Kreuz sorgte dann für Ernüchterung, da die gewählte linke Seite sich als falsch herausstellte und ein Paket von ca. zehn Booten auf der rechten Seite an den Österreichern vorbeizog, darunter auch die unmittelbaren Titelkonkurrenten. Jörg Moser analysiert: „Am Wind lag’s nicht, der war auf der gesamten Kreuz ziemlich gleich, auch gab es keine nennenswerte Änderung der Windrichtung. Wahrscheinlich haben sich die Strömungsverhältnisse bei den abflauenden Windverhältnissen auf der rechten Seite entsprechend ausgewirkt.“ Die Medaille war nach dem 12. Rang in dieser Wettfahrt weg, trotzdem wird nach dem 4. WM-Rang positiv bilanziert: ein Top-Ten-Platz war das Ziel, auch die Erkenntnis, mit der internationalen Spitze im Yngling mithalten zu können, lässt für die Zukunft Gutes erwarten.

Die Böhm-Crew leistete sich an diesem Tag einen Ausrutscher (32.), der gestrichen wurde; mit den weiteren Tagesrängen 10 und 16 wurde das tolle Ergebnis, Platz 8, ins Trockene gebracht.

Das österreichische Jugendteam Max Reisinger/Simon Oberfrank/Paul Oberfrank beendete die WM auf dem starken 19. Endrang, Leopold Berner/Anton Berner/Paul Laherstorfer und Ernst Frauscher/Christoph Zellinger/Klaus Schiller (alle UYC Ts bzw. SCA) belegten die Ränge 23 und 24; somit klassierten sich alle österreichischen Boote in der ersten Hälfte.

Im nächsten Jahr wird die Yngling-Weltmeisterschaft in Österreich gesegelt; Gastgeber der UYC Traunsee sein.

 

Gesamtergebnis:

1. Skolvy/Henanger/Soltvedt                      NOR       29 Pkt
2. Teichmann/Vaes/Neu                             GER       31 Pkt
3. Pedersen/Empacher/Schaldemose      DEN       34 Pkt
4. Moser/Gubi/Nake                                    AUT       37 Pkt
8. Böhm/Böhm/Wolfgang                           AUT       80 Pkt