24.08.2013

STARKER AUFTRITT OHNE HAPPY END

Thomas Zajac und Tanja Frank beenden in Italien die erste Nacra-17-EM mit einem Sieg im Medal Race und auf dem undankbaren vierten Gesamtrang. Auf eine Medaille fehlen nach 13 Wettfahrten nur drei Punkte.

Am Montag beginnt im irischen Kinsale die IFDS Disabled World Championships mit Sven Reiger (2.4MR) und dem Sonar-Team Perterer/Rath/Badstöber.

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag lieferten Zajac/Frank bärenstarke, konstante Leistungen am Comer See vor Dervio ab. Einzig der Freitag lief nicht nach Wunsch – das hatte zur Folge, dass die Österreicher am entscheidenden Samstag im Medal Race der Top Ten nur noch geringe Medaillenchancen hatten.

Letztlich fehlte ein Hauch zur ersehnten Medaille. Das Medal Race musste zweimal gestartet werden. Beim ersten Versuch war der Wind zu schwach, die Boote benötigten zur ersten Tonne mehr als zehn Minuten.

Der zweite Versuch klappte. Und Zajac/Frank zeigten, was in ihnen steckt. Das OeSV-Team segelte bei vier bis acht Knoten Wind eine hervorragende Wettfahrt. Die erste Boje rundeten sie als Führende. Sie ließen sich von einem kurzfristigen Rückfall auf Rang drei nicht irritieren, holten sich Platz eins zurück und gaben ihn bis ins Ziel nicht mehr ab.

Nun hing es von den Platzierungen der Konkurrenz ab, ob die Siegerehrung mit österreichischer Beteiligung stattfinden würde. Es ging sich letztlich um drei Punkte nicht aus. Zajac/Frank beendeten die EM hinter Mulder/De Koning (NED), Valreaux/Audinet (FRA) und Morvan/Riou (FRA) auf dem undankbaren vierten Platz.

Wie eng die Top-Teams beisammen liegen, zeigt das Schweizer Beispiel: Bühler/Brugger waren punktegleich mit dem in Führung liegenden Duo Morvan/Riou in das Medal Race gestartet – am Ende blieb nach Rang zehn im Medal Race nur Platz fünf in der Gesamtwertung. Umgekehrt Mulder/De Koning: Die Niederländer segelten von Rang vier zum EM-Titel.

Stimmen:

Tommy Zajac:

„Wir verlassen Dervio mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Prinzipiell ist ein vierter Platz bei einer EM super, aber wir haben nach drei Tagen geführt, es war also mehr drin. Der Sieg im Medal Race ist eine große Genugtuung, denn hier sind nur Weltklasseleute unterwegs. Wir haben heute mit dem Sieg unseren Auftrag erfüllt. Leider war die Konstellation hinter uns nicht so, dass es sich für eine Medaille noch ausgegangen ist. Der Sieg war sehr cool und gibt Mut für die Zukunft.“

Georg Fundak (OeSV-Sportdirektor):

„Das war ein exzellentes Medal Race von Tommy und Tanja. Nicht nur, dass sie gewonnen haben, sondern die Art und Weise, wie sie gewonnen haben. Das war taktisch und seglerisch hervorragend. Auch wenn sie die Medaille knapp verpasst haben, sollte die EM für sie doch einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben haben. Sie sind auf einem sehr guten Weg.“

Nacra 17-EM, Endstand (12 Wettfahrten + Medal Race):

1. Mandy Mulder/Coen De Koning     NED     50 (1,1,6,6,(OCS),8,6,2,(DSQ),1,7,8,4)

2. Moana Valreaux/Manon Audinet    FRA      53 (6,9,(10),2,7,2, (16),4,2,4,4,3,10)

3. Francois Morvan/Marie Riou          FRA      55 (5,5,3,9,2,1, (11),10,(17),2,3,1,14)

4. Tommy Zajac/Tanja Frank         AUT     58 (10,11,2,5,1,4,5,1,9,8,(15),(12),2)

5. Matias Bühler/Nathalie Brugger     SUI       61 (4,7,1,(12),(OCS),6,4,7,1,7,2,2,20)

In Irland geht es um WM-Gold

Es geht Schlag auf Schlag. Die Nacra-17-EM ist Geschichte, in Irland startet das nächste Großereignis: Die IFDS Disabled World Championships. Sven Reiger startet in der 2.4MR-Klasse, mit dem Sonar-Team Marina Perterer/Edmund Rath/Kurt Badstöber ist eine weitere OeSV-Crew vor Kinsale am Start. Von Montag bis Freitag sind insgesamt zehn Wettfahrten ausgeschrieben. Sven Reiger peilt im 46 Boote starken Feld einen Top-Ten-Platz an: „Entscheidend wird sein, wie ich mit der Strömung klar komme“, meint Reiger.