22.12.2010

Junioren-WM: OH DU FRÖHLICHE

Nach dem gelungenen Weltcup-Auftakt vor Melbourne, sorgt jetzt eine Erfolgsmeldung aus Katar für anhaltend große Freude und rundum zufriedene Gesichter im Lager der heimischen Segler. Die Bregenzer David Bargehr und Lukas Mähr unterstreichen am Persischen Golf ihr Potential und feiern mit dem Junioren Vize-Weltmeistertitel den größten Erfolg ihrer gemeinsamen 470er Karriere. Gold sicherten sich die Titelverteidiger und regierenden U21 Europameister Sofian Bouvet und Jeremie Mion, Bronze ging an die Italiener Kosuta/Farnetti.

„Mit dieser WM-Medaille geht für uns ein Traum in Erfüllung, wir sind brutal happy und werden eine Zeit brauchen dieses Ergebnis zu realisieren“, sind sich die beiden 20-Jährigen, die heuer im ISAF-Weltcup debütierten und die Olympia-Qualifikation für 2012 als Ziel ihr nennen, einig. Nach einem klassischen Fehlstart – am ersten Tag blieb man mit den Rängen 19 und 12 deutlich hinter den Erwartungen zurück – zündeten die HSZ-Soldaten im Finale mit zwei Tagessiegen sowie den Rängen zwei und drei den Turbo. Das finale Medal Race beendete das Duo auf Rang sechs.
Der beeindruckende Endspurt war laut Mähr auf die teaminterne Nervenstärke zurückzuführen.
„Wir wussten, dass wir zu Beginn weit unter unseren Möglichkeiten gesegelt sind und haben uns trotzdem durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lassen. Die Nerven der Konkurrenz sind nach zwei Flautentagen blank gelegen, wir haben uns von der allgemeinen Unruhe nicht anstecken lassen und konsequent unser Ding durchgezogen.“

Neben der erfolgreichen Kopfarbeit überzeugten die beiden OeSV-Youngster mit einer tollen seglerischen Vorstellung. Nach einem beeindruckenden Start-Ziel Sieg in Durchgang drei war der Schalter endgültig umgelegt. „Ab diesem Zeitpunkt haben wir auf jedem Meter das Maximum herausgeholt und sind nahezu perfekt gesegelt.“

Bezüglich Material - der Bootspark wurde vom Veranstalter zu Verfügung gestellt, die Cockpits nach jedem Wettfahrtstag neu zugelost - gab es keine Ausreden. „Das Set up und die Ausgangsposition war für alle 32 Mannschaften gleich“, sieht Bargehr die seglerische Leistung zusätzlich aufgewertet. Als weiteren Pluspunkt hob Vorschoter Mähr die Betreuung von OeSV-Coach Toni Ripoll hervor. Die Zusammenarbeit mit dem Spanier, der seine Landsleute bereits zu drei Olympiasiegen dirigiert hat und seit heuer den heimischen 470er Assen die Richtung vorgibt, „ist unglaublich wertvoll und hat uns extrem weitergebracht. Einen Trainer von seinem Format an unserer Seite zu haben, hat sicherlich auch den Unterschied ausgemacht.“

Während die Vorarlberger morgen nach Hause fliegen, verbringen Andreas Geritzer und Matthias Sailer den Heiligen Abend in Sydney. Die beiden Lasersegler starten im Rahmen der Australischen Meisterschaft (29.12. - 04.01.) ins neue Jahr und kehren erst Mitte Jänner nach Österreich zurück. Hans Spitzauer muss seine Übersee-Pläne hingegen überarbeiten, Partner Adi Lüzlbauer fällt aufgrund einer Bandscheiben-Operation für zirka drei Monate aus. „Ich werde die Materialentwicklung vor Miami mit einem anderen Vorschoter vorantreiben, wenn Adi zurück ist, arbeiten wir an der mannschaftsinternen Abstimmung“, sieht der 45-Jährige die Olympiakampagne trotz der Verletzungspause nicht gefährdet.
470er Junioren Weltmeisterschaft, Endstand nach 6 Wettfahrten + Medal Race):

1. Sofian Bouvet/Jeremie Mion FRA 16
2. David Bargehr/Lukas Mähr AUT 31 (12,(19),1,1,2,3,6*)
3. Simon Svitz Kosuta/Jas Farnetti ITA 57


*Im Medal Race werden doppelte Punkte vergeben.