25.04.2015

ISAF Sailing World Cup Hyeres: DIESMAL NUR MITTELMASS

Österreichs Olympiasegler verpassen beim Weltcup vor Hyeres die Medal-Race Entscheidungen und müssen sich diesmal mit einer bescheidenen Ausbeute begnügen. Schmid/Reichstädter landen mit einem Wettfahrtsieg einen abschließenden Volltreffer.

Österreichs Segler bleiben vor Hyeres hinter den Erwartungen und segeln mit allen Booten am Medaillenrennen der besten zehn vorbei. Wie im Verlauf der gesamten Serie sind auch heute Lichtblicke dabei, unterm Strich lässt die Konstanz aber zu wünschen übrig. Beste Österreicher werden Thomas Zajac und Tanja Frank, das Nacra17-Duo schließt den dritten ISAF World Cup der vorolympischen Saison auf Rang 13 ab. Am abschließenden Tag gelingen den heimischen Mixed-Multihull Seglern noch drei Top10 Plätze, die Weltmeister Besson/Riou (FRA) stehen vorzeitig als Gesamtsieger fest.

Die finale Attacke von Nico Delle Karth und Niko Resch verläuft ebenfalls nicht nach Wunsch, die 49er-Segler fügen ihrer Serie die Plätze 15, 18 und 25 hinzu und beenden die Konkurrenz auf Rang 19. Bei den Skiffs stehen die Sieger mit Burling/Tuke (NZL) ebenfalls vorzeitig fest.

Matthias Schmid und Florian Reichstädter holen sich zum Abschluss der Opening Series ein Trostpflaster, die Vize-Europameister von 2014 segeln in der siebenten Wettfahrt nach einem verhaltenen Beginn und Rang 13 nach der ersten Wendemarke noch auf Platz eins vor und sorgen damit für den ersten und einzigen heimischen Tagessieg im Verlauf dieser Weltcup-Regatta. In der abschließenden Runde auf Position 21, schließt das Duo den Frankreich-Weltcup auf Platz 19 ab. David Bargehr und Lukas Mähr müssen auch heute eine Disqualifikation (Frühstart) zur Kenntnis nehmen, finden mit Rang 10 in letzten Durchgang aber wieder eine ansprechende Antwort. Unterm Strich reicht es für das Ländle-Duo zu Rang 23, auch bei den 470er-Herren sind die Dinge bereits geregelt, Fantela/Marenic (CRO) sichern sich die Goldmedaille.

Die OeSV-Junioren Laura Schöfegger und Elsa Lovrek schließen die 49erFX-Konkurrenz auf Platz 29 ab, Luschan/Schimak folge auf Rang 39. Sven Reiger verteidigt mit den Plätzen 14 und neun seinen zwölften Gesamtrang in der 2.4mR-Klasse, die paralympischen Disziplinen absolvieren kein Medal-Race, der Sieg geht an den Franzosen Damien Seguin.

Stimmen:

Georg Fundak/OeSV-Sportdirektor:

„Wir haben unsere Ziele versäumt, sind naturgemäß nicht zufrieden und werden die Woche noch genau analysieren. Fakt ist, dass unser Saisonplanung zuletzt verstärkt auf die Materialarbeit abgezielt hat und wir das Regattatraining etwas hinten angestellt haben. Zudem haben wir mit Mate Arapov einen neuer Regatta-Betreuer bei den 470er-Herren installiert, die Prozesse müssen sich erst einarbeiten. Wir haben auch vergangene Saison den Formaufbau in Richtung Weltmeisterschaft und Rio Test Event abgestimmt, aktuell sind wir in der Optimierungsphase. Das Endergebnis ist ernüchternd und nicht schön zu reden, zum jetzigen Zeitpunkt können wir das verkraften, nächste Saison definitiv nicht.“

Thomas Zajac:

„Es war ein deutlich besserer, aber wieder kein optimaler Tag. Die Punkte haben wir nicht heute, sondern an den Vortagen liegen gelassen und damit leider unser Ziel verpasst. Schade, denn die Vorbereitung vor Ort war sehr vielversprechend, aber wir haben es verabsäumt die gute Form aus dem Training im Wettkampf umzusetzen. Fakt ist, dass wir hier nicht unser Potential ausspielen konnten und einiges hinterfragen müssen.“

Nico Delle Karth:

„Wir haben die Serie ganz klar am Start verloren und hatten zudem an einem Tag vertrimmt und dadurch massive Speedprobleme. Damit hast du am Ende keine Chance, das Ergebnis ist eine bitter.“

Matthias Schmid:

„Das verbesserte Geschwindigkeit ist sicherlich die positive Nachricht, das was wir im Segel- und Mastbereich adaptiert haben, funktioniert sehr gut. Auch der technische Aspekt und die Starts passen, nur nützt das alles wenig, wenn man ständig auf die falschen Seiten segelt. Wir haben taktisch in dieser Woche sehr wenig richtig gemacht und sind punkto Ergebnis weit von dem entfernt was möglich ist. Das ist schon sehr enttäuschend, aber kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Wir haben jetzt ein paar Tage frei und werden die Situation in Ruhe analysieren, am 5. Mai geht es dann wieder nach Rio, wo wir eine knapp dreiwöchige Trainingseinheit abspulen werden.“

David Bargehr:

„Es ist brutal ärgerlich, wir haben das Video studiert, die Disqualifikation ist für uns nicht nachvollziehbar, trotzdem müssen wir sie hinnehmen. Damit haben wir zweimal die Höchststrafe kassiert und sehr viel liegen gelassen, dass wir da nicht zufrieden sind, liegt auf der Hand.“

Sven Reiger:

„Wir haben zuletzt sehr viel am Start, der Materialabstimmung  und der Positionierung auf der ersten Kreuz gearbeitet, diesbezüglich sind klare Fortschritte zu erkennen, Problemzonen sind vor allem windtaktische Aspekte und der Überblick im Lee-Gate. Das Resultat macht mich nicht wirklich glücklich, aber die Richtung in die es geht, stimmt mich zuversichtlich. Meine heurige Zielpunktregatta ist die Weltmeisterschaft vor Melbourne, wo Ende November weitere Nationentickets für Rio vergeben werden, bis dahin gilt es die Weiterentwicklung voranzutreiben.“

Laura Schöfegger:

„Der Lernfaktor steht nach wie vor im Vordergrund, wir haben bei Mittelwind und Welle noch große Speedprobleme und wissen woran wir arbeiten müssen. Wir werden im Mai aufgrund meiner Matura nicht nach Rio mitfliegen, sondern in Barcelona trainieren.“

Ergebnis:

Nacra17 (11 Wettfahrten/1 Streicher)

1. Billy Besson/Marie Riou              FRA 55

13. Thomas Zajac/Tanja Frank       AUT 122 (11/16/13/18/(19)/4/(25)/5/16/10/10)

49er (12 Wettfahrten/1 Streicher)

1. Peter Burling/Blair Tuke              NZL 47

19. Nico Delle Karth/Niko Resch    AUT 197 (DNF)/5/2/21/25/32/12/12/31/15/18/25)

470er-Herren (8 Wettfahrten/1 Streicher)

1. Sime Fantela/Igor Marenic                               CRO 19

19. Matthias Schmid/Florian Reichstädter      AUT 139 (32/27/20/3/(35)/35/1/21)

23. David Bargehr/Lukas Mähr                         AUT 152 (20/21/17/33/(BFD)/10/BFD/10)

49erFX (12 Wettfahrten/1 Streicher)

1. Martine Grael/Kahena Kunze                  BRA 82

29. Laura Schöfegger/Elsa Lovrek          AUT 266 (24/19/33/7/32/(34)/16/7/33/32/30)

39. Anna Luschan/Eva Maria Schimak    AUT 376 (37/21/37/31/DNF/DNF/36/31/38/37/35/33)

2.4mR (8 Wettfahrten/1 Streicher)

1. Damien Seguin  FRA 24

12. Sven Reiger  AUT 93 (11/10/9/12/(DNF)/9/14/9)