Spitzensport
15.06.2022

KiteFoil - „Eine unglaublich spannende Kampagne“

IKA Alex Schwarz

Ab Donnerstag – und dann bis Sonntag, 19. Juni 2022 – steigt der UPPER AUSTRIA KiteFoil Grand Prix Traunsee in Rindbach, Ebensee. Matthias Schmid, Sportdirektor vom Österreichischen Segel-Verband, über die Besonderheit des Events, die Entwicklung der neo-olympischen KiteFoil-Klasse sowie jene der beiden österreichischen Top-Athleten.

Für die laufende Olympia-Kampagne hat der Österreichische Segel-Verband auch die neo-olympische Sportart KiteFoil in seinen Fokus gerückt. Seit knapp einem Jahr werden mit Alina Kornelli und Valentin Bontus zwei rot-weiß-rote Olympia-Hoffnungen betreut. Das erste große Ziel ist die Qualifikation für Paris 2024, „dort wollen wir ein gutes Ergebnis holen, um dann 2028 in Los Angeles um die Medaillen zu fahren“. Denn jüngst wurden die KiteFoil-Bewerbe auch für die Sommerspiele in sechs Jahren bestätigt.

Beide OeSV-Stars werden auch von 16. bis 19. Juni am UPPER AUSTRIA KiteFoil Grand Prix Traunsee teilnehmen. “Der Event ist etwas Besonderes. Das ist die einzige olympische Segel-Klasse, die einen international top-besetzen Wettkampf in Österreich austrägt. Wir müssen uns bemühen, diesen Tour-Stopp der World Series auch in den kommenden Jahren halten zu können“, sagt Sportdirektor Matthias Schmid, der vor allem über das Abschneiden seiner beiden Top-Athleten den KiteFoil-Zuspruch in Österreich erhöhen will. „Dieser Event kann Magnet für alle Nachwuchs-Kiter sein. Sie sind unsere Zukunft und wir brauchen eine breitere Basis, um auch in dieser Klasse mit teaminterner Competition das Leistungs-Niveau erhöhen zu können.“

Fundamentale Veränderung im letzten Jahr
Seit dem letzten Traunsee-Event habe sich die KiteFoil-Klasse und auch das Engagement des Österreichischen Segel-Verbands massiv verändert. „Es hat sich einiges getan: Das Training ist strukturierter geworden, die Trainer sind anhand ihres seglerischen Know-hows ausgewählt worden. Wir arbeiten zielorientiert, analysieren, evaluieren und zeigen Potentiale auf. Man hat – und auch wir haben das getan – im Segeln konstante und erfolgreich aufgebaute Strukturen über das Kiten gestülpt. Wir als Verband bringen uns vor allem in den Bereichen Race-Management, Strategie, Technologie und Meteorologie ein“, erklärt der Sportdirektor. Alina Kornelli und Valentin Bontus trainieren seit Beginn der Europasaison miteinander und unter OeSV-Trainer Luca Bursic in einer zu den klassischen Olympia-Segelprogramm quasi identen Form. Schmid sagt auch, dass „es nun ein anderes Kiten ist. Früher ist man alleine kiten gegangen, dann wenn die Bedingungen gepasst haben. Nun wird dort gefahren, wo eben die Events stattfinden. Man muss viel flexibler werden, ein Allrounder, der sich überall und bei allen Bedingungen wohlfühlt.“

Kornelli und Bontus bringen sehr gute Voraussetzungen mit
Sowohl Alina Kornelli, als auch Valentin Bontus haben heuer schon bewiesen, dass sie sich in der KiteFoil-Elite etabliert haben. „Beide haben ein extrem gutes Gefühl für das Material – und damit das schnelle Kiten“, weiß der Sportdirektor, der mit seinem Team aber dennoch an vielen Schrauben drehen muss – so wie jede Nation: „Es ist eine sehr junge Sportart. Viele Dinge weiß man noch nicht, auch nicht in welche Richtung sich alles entwickeln wird. Alle erfahren zwar gerade eine steile Lernkurve, aber man muss noch sehr viel ausprobieren. Es gibt sehr wenig Fixpunkte und Erfahrungswerte – und das macht diese Kampagne so unglaublich spannend.“

Obwohl die zur World Series zählende Regatta nicht dem tatsächlichen olympischen Reglement entspricht, sei sie für Trainingszwecke und Materialentwicklung unglaublich wichtig. Bei der Wahl von Board und Kite sind bei der World Series wenige Grenzen gesetzt.