Spitzensport
29.03.2022

„Road to Paris“ beginnt für Nacra 17-Teams vor Palma de Mallorca

(c) OeSV

Mit der Princess Sofia Trophy vor Palma de Mallorca beginnt für die beiden österreichischen Nacra 17-Teams die Regatta-Saison – und damit ihre „Road to Paris“. Sowohl Laura Farese/Matthäus Zöchling, als auch Lukas Haberl/Tanja Frank sehen den international top-besetzten Vergleich als ersten Gradmesser und Wegweiser am Weg zu der Qualifikation für die Olympischen Spielen 2024.

Ziemlich genau vor zwei Jahren hat der Österreichische Segel-Verband, ob der damals erstmals rasanten Ausbreitung von COVID-19, seine Nationalteam-Equipe von der Princess Sofia Trophy abgezogen. 2022 ist die traditionsreiche Regatta vor Palma de Mallorca wieder Teil des Saisonkalenders – und dient rot-weiß-rot als großer Kick-Off für diese Olympia-Kampagne. 13 Athletinnen und Athleten in fünf Klassen entsendet der OeSV für den von 4. – 9. April angesetzten internationalen Vergleich.

Nacra 17-Klasse doppelt besetzt
Die Nacra 17-Klasse, in der der Österreichische Segel-Verband seine letzte Olympiamedaille gewonnen hat (Zajac/Frank 2016 in Rio), ist mit Laura Farese/Matthäus Zöchling und Lukas Haberl/Tanja Frank doppelt bestückt. 41 Boote stellen sich insgesamt diesem Vergleich. Mit Tita/Banti aus Italien und Gimson/Burnet aus Großbritannien sind sowohl die letzten Olympiasieger als auch amtierenden Weltmeister am Start. Österreichs Nacra-Duos flogen Montagfrüh nach Palma de Mallorca, wo sie bereits Anfang März einen zweiwöchigen Trainingsblock absolviert haben.

Große Vorfreude auf Regatta
Die Vorfreude auf die erste große Regatta im Jahr 2022 ist bei beiden Teams ungebrochen. „Ich freue mich riesig, endlich wieder an einem Main-Event teilnehmen zu können – vor allem die große Anzahl an teilnehmenden Booten bringt wieder einen Hauch Normalität in unseren Sport. Es wird großartig werden, alle wieder zu sehen und mit ihnen gemeinsam an der Startlinie zu stehen. Endlich wieder ein cooler Wettkampf“, meint Laura Farese. Lukas Haberl, der mit Tanja Frank seine Regatta-Premiere geben wird, schlägt in die selbe Kerbe: „Das wird richtig ‚nice‘ werden, endlich kommen wir alle wieder zusammen. Regatta-Segeln ist und bleibt das Beste. Dafür trainieren wir das ganze Jahr über.“

Erster Gradmesser am Weg zur Olympia-Qualifikation
Die Princess Sofia Trophy ist für die gesamte internationale Nacra 17-Elite der erste große Vergleich am Weg zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris. „Die Regatta dient uns als Standortbestimmung. Auf der einen Seite gilt es zu evaluieren, inwieweit wir die in den Wintercamps trainierten Inhalte umsetzen können, und auf der anderen Seite wollen wir sehr detailliert unsere Potentiale herausarbeiten“, berichtet Steuerfrau Laura Farese von der Wichtigkeit dieser Kick-Off-Regatta. Ihr Vorschoter Matthäus Zöchling hat die letzte Woche intensiv am Boot gearbeitet, speziell um das neue Ruder-System in das bestehende Set-Up zu integrieren. „Unsere Klasse hat jüngst ein weiteres Face-Lifting verpasst bekommen – und alle Boote wurden mit einem neuen Ruder-System ausgestattet. Das ist definitiv eine Umstellung, aber die Rahmenbedingungen sind für alle gleich. Man wird sehen, wer sich am besten und schnellsten auf das neue Material einstellen kann“, erklärt die 21-jährige Burgenländerin.

„An der Aufgabe wachsen“
Für die ehemalige Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Tanja Frank und ihren Steuermann Lukas Haberl ist es die erste gemeinsame Regatta. „Wir brauchen den Vergleich mit der Konkurrenz. Wir müssen wissen, wo wir stehen, ob wir gut trainiert haben und was es zu verbessern gilt. Dann können wir in Ruhe unsere Etappen hin zu einer hoffentlich erfolgreichen Olympia-Qualifikation planen und versuchen, an der Aufgabe zu wachsen“, erzählt Tanja Frank. Die Wienerin kämpft weiterhin mit leichten Schmerzen in Folge einer Anfang Februar erlittenen Fraktur des rechten Würfelbeins. „Ich habe vor kurzem in Wien wieder ein Röntgen gemacht. Die Bruchstelle ist mittlerweile verheilt. Abseits des Trainings absolviere ich weiterhin viele Physiotherapie-Einheiten und ich bin positiv gestimmt, dass ich zum Regatta-Start zu einhundert Prozent fit sein werde“, sagt die Wienerin.

Thomas Zajac vertritt Trainer Matteo Nicolucci
Die kommenden Trainingstage vor Palma werden die beiden rot-weiß-roten Nacra 17-Boote von Thomas Zajac betreut. Der zweifache Olympia-Teilnehmer und Bronzemedaillengewinner von Rio ersetzt den etatmäßigen Coach Matteo Nicolucci, der positiv auf COVID-19 getestet wurde. „Wir stehen mit Thomas Zajac im ständigen Austausch und er ist weiterhin Teil von vielen Themen rund um die Segel-Nationalmannschaft. Sein Know-how ist unerlässlich für den österreichischen Segelsport – und davon werden nun auch unseren Athletinnen und Athleten bis zur Genesung von Matteo Nicolucci profitieren“, sagt OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid.

Zajac flog noch Montagabend nach Palma und absolvierte bereits am Dienstag die ersten Trainingseinheiten mit den beiden Booten des Österreichischen Segel-Verbands. „Unsere Priorität liegt die nächsten Tage zu einhundert Prozent auf dem Umgang mit dem neuen Ruder-System. Ich habe ähnliche Set-Ups auf anderen Katamaranen bereits gesegelt und werde nun versuchen, meine Erfahrung mit diesem Material an die Teams weiterzugeben“, freut sich der Olympia-Bronzemedaillengewinner auf die bevorstehende Trainiertätigkeit.