Breitensport
28.07.2021

WM-Gardasee: Axel Wiesinger verpasst in Torbole knapp die Bronzemedaille

(c) www.tempest.at

Bei der diesjährigen Tempest-Weltmeisterschaften hat Steuermann Axel Wiesinger auf GER 1087 in Torbole knapp die Bronzemedaille verpasst. Insgesamt waren bei der WM 27 Boote am Start, die Teams aus England fehlten aufgrund der Quarantänebestimmungen.

Dafür zeigte sich das Traumrevier Gardasee von seiner besten Seite. Sonne, über 30 Grad, Ora vom feinsten, und der Circolo Vela Torbole hat allen Unkenrufen zum Trotz alles bestens organisiert, sorgte für eine hervorragende Wettfahrtleitung. Nur das Marina-Problem konnten sie nicht ganz lösen, aber davon später. Leider fanden nur zweieinhal Teams aus Österreich den Weg nach Torbole. Neben den Kärntnern Schumi/Schumann und Schellrat/Niederleitner war noch Axel Wiesinger vom Attersee dabei. Der regierende österreichische Tempest-Meister war kurzfristig eingesprungen, weil einem prominenten deutschen Segler der Steuermann abhandenkam. Christian „Rusi“ Rusitschka, mit seinem Holzwurm schon fünf Mal (!) Weltmeister als Vorschoter, kehrte nach mehrfacher Babypause heuer in die Regattaszene zurück und wollte sich die WM nicht nehmen lassen. Am Attersee haben die beiden noch kurz trainiert, dann ging es ohne allzu große Erwartungen nach Italien, schließlich warteten starke Konkurrenten.
Die Proberegatta fiel wegen einer nahenden Gewitterzelle aus, also ging es am Montag bei recht kräftiger Ora los. Klar, dass man für einen Platz ganz vorne auch entsprechendes Gewicht brauchte. Die Titelverteidiger und Favoriten Wieser/Auracher setzten sich gleich durch. Den Mitfavoriten Schäfer/Trimpl brach der Spibaum, sie starteten mit DNF und DNC. Doch Axel und Rusi segelten von Beginn an vorne mit, in den ersten vier Wettfahrten gelangen ihnen zwei zweite Plätze, ein Dritter und ein Fünfter, daher Gesamtrang zwei.

Da die Wetterlage für Donnerstag keinen stabilen Wind und Gewitter versprach, wurden für Mittwoch drei Wettfahrten angesetzt. Das erwies sich als eine kluge Entscheidung. Wieser/Auracher zementierten ihren ersten Rang mit in Summe vier Wettfahrtsiegen ein. Konkurrenten wie Spranger/Kopp und Schäfer/Trimpl holten auf, doch Wiesinger/Rusitschka blieben auch nach sieben Rennen auf Rang zwei. Pech hatten Schellrat/Niederleitner, die bis dahin eine für ihre Erwartungen sehr guten Mittelfeldplatz einnahmen: Bei einer Kollision an der Lee-Tonne (unverschuldet) wurde ihr Boot so schwer beschädigt, dass sie auskranen mussten. Schumi/Schumann pendelten sich nach verhaltenem Beginn auf einem Platz knapp hinter den Top-10 ein.
Am Abend kam das erste heftige Gewitter mit Folgen. Da die geplante neue Marina (mit 40 Mooring-Plätzen) covid-bedingt erst im Herbst gebaut wird, wurde der alte Schwimmsteg durch den Sturm Richtung Ufer getrieben und beschädigte zwei Schiffe. Das CVT-Team rückte sofort in der Nacht aus, um den Pantoon wieder festzumachen. Die Versicherung des Clubs sollte für den Schaden aufkommen. Die Wetterlage und der Wind am Donnerstag waren unstabil, sodass auf eine WF verzichtet wurde, schließlich versprach der Wetterbericht Besserung.

Am Freitagvormittag dann das große Finale mit den letzten zwei Wettfahrten bei Nordwind. Es brauchte mehrere Startversuche und sogar eine Black-Flag, um das Feld auf die Bahn zu schicken. Der Kampf um die Medaillen wurde enger: Schäfer und Spranger gewannen je eine Wettfahrt und waren immer Top-3, Axel konnte einen neunten Platz streichen und war im letzten Race wieder vorne dabei, das hätte für Bronze gereicht. Doch an Land kam dann die große Ernüchterung: Frühstart in der letzten WF und damit um einen Punkt Rang drei verpasst.

Zum zweiten Mal Weltmeister wurden Wieser/Auracher vor Spranger/Kopp und Schäfer/Trimpl. Vierte, nach toller Leistung, Wiesinger/Rusitschka, noch drei Punkte vor Magg/Wördehoff.

Die übrigen Österreicher: 13. Schumi/Schumann, 26. Schellrat/Niederleitner

Gesamtergebnis: Risultati TEMPEST