Spitzensport
04.03.2021

Kampelmühler/Czajka sind gefährliche Außenseiter im Kampf um 470er-Ticket für Olympia

(c) Candidate Sailing | Dominik Matesa

Im finalen Kampf um das 470er-Nationenticket bringt der Österreichische Segel-Verband bei der ab Montag vor Vilamoura, Portugal startenden Weltmeisterschaft neben David Bargehr/Lukas Mähr mit Nikolaus Kampelmühler/Thomas Czajka ein gefährliches Außenseiter-Duo an den Start. Zudem werden auch die beiden Junioren-Teams Rosa Donner/Sebastian Slivon und Niclas Lehmann/Niklas Haberl erstmals an kontinentalen Wettkämpfen teilnehmen.

Ab Montag, 8. März, kämpfen die rot-weiß-roten 470er bei der Weltmeisterschaft vor Vilamoura, Portugal um das letzte verbliebene europäische Nationenticket für die Olympischen Spiele. Mit Nikolaus Kampelmühler und Thomas Czajka geht für den Österreichische Segel-Verband auch ein gefährliches Außenseiter-Duo an den Start. „Wir stehen vor unserer wichtigsten Regatta der letzten vier Jahre. Wir haben gut gearbeitet und sind an der Konkurrenz näher dran – vor allem die vielen Segeltage haben unserer Entwicklung sehr gutgetan“, berichtet Thomas Czajka, der mit seinem Segelpartner vorwiegend vor Kroatien und Spanien sowie seit Jahresbeginn vor Vilamoura trainierte. Die Außenseiterrolle passt den beiden Athleten vom Burgenländischen Yacht-Club, die vor knapp zwei Jahren in Genua ihren ersten Wettfahrtsieg bei einem Weltcup errungen haben, gut. „Das kann auch schon ein Vorteil sein. Insgesamt ist es aber sehr schwierig, einen Favoriten auszumachen – alle Teilnehmer sind auf einem ähnlichen Niveau. Es wird ein beinharter Kampf bis zum Ende werden“, weiß Steuermann Nikolaus Kampelmühler. Die OeSV-Konkurrenten um das Olympia-Ticket kommen aus Ungarn, Deutschland, Israel, Portugal und Schweiz.

Konstanz wird entscheiden
Entscheiden wird den Kampf um das Nationenticket die Konstanz, vermutet Czajka: „Schlussendlich wird das Team, das über die gesamte Woche die konstanteste Leistung abruft, auch das Ticket holen. Für uns wird es wichtig sein, gut hinein zu starten und auf das zu vertrauen, was wir gut können. Wir werden von Wettfahrt zu Wettfahrt denken und vorwiegend die Performance vor die Ergebnisse stellen.“ Hoffnung liegt auch auf der Wettervorhersage: Die mittelfristig erwarteten Bedingungen von Leicht- bis Mittelwind sollten den beiden Wienern zugutekommen. „Wir sind natürlich auf alle Einflüsse bestens vorbereitet, aber ein wenig hoffen wir schon auf unsere Bedingungen, bei diesen sind wir an der Konkurrenz näher dran“, analysiert Nikolaus Kampelmühler.

Nach einer dreitägigen Trainingsregatta gönnt sich das Duo am Donnerstag einen Ruhetag, ab Freitag wollen die beiden 470er-Athleten kurze, straffe Einheiten am Wasser absolvieren, um „die Spannung aufrecht zu erhalten“ und dann erfolgreich in die Weltmeisterschaft starten.

Junioren-Teams schnuppern WM-Luft
Der Österreichische Segel-Verband bietet auch der jüngeren Generation die Möglichkeit, sich bei dieser Weltmeisterschaft mit den absoluten Top-Booten zu messen. Neben dem Mixed-Duo Rosa Donner/Sebastian Slivon nehmen auch Niclas Lehmann/Niklas Haberl an der Regatta teil. „Für die beiden Teams geht es darum, Erfahrung zu sammeln. Für sie ist es der erste Schlagabtausch mit den besten 470er-Seglern der Welt – es wird richtig ,tough`, aber ein exzellentes Training unter Wettkampfbedingungen“, weiß ihr Trainer Florian Reichstädter, der ebenfalls schon seit Wochen vor Vilamoura weilt und bereits umfassende Daten über das Revier gesammelt hat. Dank seiner umfassenden Analysen und Messungen erhofft sich der OeSV für die kommende WM-Woche auch Vorteile gegenüber der um das Olympia-Ticket kämpfenden Konkurrenz.

Für Rosa Donner, die mit Sebastian Slivon erst letzten Sommer in den 470er gewechselt ist und in der Mixed-Flotte an den Start gehen wird, zählt das Sammeln an Erfahrung: „Wir wollen uns so viel wie möglich von den Top-Teams abschauen. Wir sind vor wenigen Monaten noch 420er gesegelt – und das ist nochmal ein sehr großer Unterschied. Für unsere Junioren-Events im Sommer möchten wir so viel wie möglich mitnehmen“. Niclas Lehmann ist ob der Chance hier mitsegeln zu können ebenfalls sehr glücklich: „Wir sind schon sehr froh darüber, in diesem starken Teilnehmerfeld starten zu können. Es ist eine riesige Möglichkeit für uns, einen Schritt nach vorne zu machen. Wir wollen lernen, um besser zu werden.“