Spitzensport
26.02.2021

49erFX sammeln wieder Regatta-Praxis

Copyright: Vilamoura Sailing

Die OeSV-Seglerinnen Tanja Frank und Lorena Abicht reisen Anfang März nach Lanzarote, wo die 49erFX ihren ersten großen Wettkampf in diesem Jahr bestreiten werden. Zuletzt bereiteten sich die Vize-Weltmeisterinnen von 2018 über mehrere Monate in Portugal auf die Olympischen Spiele vor. Bei einer Testregatta holte das Duo vom Union Yacht Club Neusiedlersee den zweiten Platz.

Bereits Anfang Jänner absolvierten Tanja Frank und Lorena Abicht ihr erstes Trainingslager im neuen Jahr in Vilamoura. Nach einer Woche Regeneration in Österreich ging es für die Olympia-Starterinnen gleich wieder zurück nach Portugal. An der Algarve arbeiteten die beiden OeSV-Athletinnen weitere drei Wochen an der Olympiaform. „Es war ein sehr effektiver Trainingsblock mit vielen Wasserstunden. Wir haben einige Races gemacht und viel mitnehmen können. Es war mit Sicherheit die richtige Entscheidung nach Vilamoura zurückzukehren“, zeigt sich Vorschoterin Lorena Abicht bestätigt.

Zweiter Platz bei Testregatta
Zum Abschluss des Trainingsblocks stand mit dem „Portugal Grand Prix Round 2“ eine Testregatta auf dem Programm. Im 18 Boote starken Teilnehmerfeld holte sich das Duo vom Union Yacht Club Neusiedlersee bei Leichtwind hinter den Italienerinnen Carlotta Omari/Matilda Distefano den zweiten Platz. Die Österreicherinnen konnten eine von acht Wettfahrten gewinnen und landeten vier weitere Male in den Top-3. „Uns ist natürlich bewusst, dass es nicht die ‚Olympic Fleet‘ war. Aber es waren auch sehr starke Boote am Start und es ist prinzipiell gut Wettfahrten zu haben. Umso wichtiger ist es dann auch vorne mitfahren zu können. Es gab viele Situationen mit anderen Booten, die wir lange nicht hatten und im Training auch nicht simulieren können. Daher sind wir sehr zufrieden, diesen Test absolviert zu haben“, berichtet Steuerfrau Tanja Frank, die bei den Rennen einen Fokus auf die Starts legte.

Die 49erFX-Seglerinnen holten eines von zwei Booten aus Portugal zurück nach Österreich, um es für den ersten Container nach Japan zu verstauen. Dieser ist nun zweieinhalb Monate auf der Reise nach Enoshima und würde somit rechtzeitig für den in Aussicht stehenden Trainingsblock im Olympia-Revier ankommen. Bei den Materialentscheidungen für die Olympischen Spiele haben die beiden mit Ausnahme der Segel schon alle Entscheidungen getroffen.

Wettkämpfe in Spanien und Frankreich
Bereits Anfang nächster Woche geht es für die OeSV-Damen nach Lanzarote. Bei einer topbesetzten Regatta auf den Kanaren werden von 23. bis 28. März 2021 die letzten europäischen Olympia-Tickets im 49er, 49erFX und Nacra 17 vergeben – der Österreichische Segel-Verband ist in allen drei Klassen bereits für Tokyo qualifiziert. „Diese Regatta wird eine wichtige Standortbestimmung. Mit Ausnahme der Boote aus Ozeanien werden die besten Teams teilnehmen, da es für alle eine der wenige Chancen auf Wettkämpfe ist. Wir werden im Training zu den Speedtests zurückkehren“, erzählt Abicht, die - wie auch ihre Steuerfrau - erstmals vor der spanischen Insel segeln wird.

Trotz großer logistischer Herausforderungen – die Fährverbindungen von und nach Lanzarote sind aufgrund der pandemiebedingten Auswirkungen stark eingeschränkt – geht es für alle OeSV-Athlethen gleich im Anschluss weiter nach Hyères. An der französischen Mittelmeerküste ist von 3. bis 10. April die nächste Regatta geplant. „Es ist gut für die nächsten eineinhalb Monate einen Plan zu haben. Wie es danach weitergeht, können wir jetzt noch nicht sagen. Wir werden auf jeden Fall so flexibel wie möglich bleiben. Kurz vor den Olympischen Spielen ist das ein eigenartiges Gefühl. Wir versuchen uns aber nur auf jene Dinge zu konzentrieren, auf die wir selbst Einfluss haben“, gibt Tanja Frank Einblicke in die herausfordernde Olympia-Vorbereitung.

„Erkenntnis wird sie beflügeln“
OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid: „Tanja und Lorena haben in den letzten Monaten lange, intensive Trainingseinheiten absolviert. Eines ihrer Ziele war die Leistungssteigerung bei wenig Wind. Bei solchen Verhältnissen haben sie jetzt mit einem guten zweiten Rang bei der Warm-Up-Regatta aufgezeigt – diese Erkenntnis wird sie beflügeln. Die Teilnahme am Wettkampf vor Lanzarote ist zwar ein logistischer Kraftakt mit einer Anreise von bis zu vier Tagen, aber unglaublich wertvoll, um eine Standortbestimmung zu bekommen. Außerdem ist die ganz Weltelite vor Ort, da muss man hin.“