Spitzensport
18.12.2020

„Es war cool wieder racen zu können“

(c) OeSV

Mit dem „Maradona Memorial Cup“ haben die Nacra-17-Teams des Österreichischen Segel-Verbands vor Trapani ihr knapp eineinhalbmonatiges Trainingslager beendet. Lehrreich und intensiv gestaltete sich das Programm an der sizilianischen Küste.

Nach eineinhalbtägiger Reise sind die österreichischen Nacra-17-Teams Donnerstagfrüh wieder in der Heimat angekommen. Seit Anfang November weilten Thomas Zajac/Barbara Matz und Laura Farese/Matthäus Zöchling vor Trapani. Vor der sizilianischen Küste – wo für die letzten eineinhalb Wochen mit Lukas Haberl/Lisa Farthofer auch ein drittes rot-weiß-rotes Boot andockte – absolvierten sie intensive Trainingseinheiten. 

Trainingsregatta zum Abschluss
Zum Ende veranstaltete die erneut stark besetzte Trainingsgruppe, neben dem italienischen Nationalteam waren auch die Top-Duos aus Argentinien und Großbritannien am Start, eine Trainingsregatta. Der dreifache argentinische Olympia-Medaillengewinner Santiago Lange taufte diese – in Gedenken an den kürzlich verstorbenen Fußballer und Landsmann Diego Maradona – „Maradona Memorial Cup“. Die Regatta erstreckte sich über fünf Tage und bot unterschiedliche Bedingungen, „von wenig Wind und wenig Druck bis zu viel Wind und viel Druck war alles dabei“, berichtet Thomas Zajac, der schlussendlich mit Partnerin Barbara Matz das kleine Feld auf dem dritten Gesamtrang beendete. „Für uns war es wichtig, zum Ende dieses Trainingsblocks noch eine Standortbestimmung zu bekommen. Vom Ergebnis her war alles sehr knapp, vor dem Medal Race war zwischen den Plätzen zwei bis fünf noch alles möglich“, so der Wiener weiter. Am Ende holten sich die Italiener Ruggero Tita/Caterina Banti den Sieg, vor Santiago Lange/Cecillia Carranz aus Argentinien, die das Medal Race für sich entschieden.

Zweiter im abschließenden Medal Race wurden Laura Farese und Matthäus Zöchling. Das junge Nacra-17-Team bilanzierte am Ende mit Rang sieben, war aber insgesamt sehr zufrieden. „Es waren unglaublich intensive, lehrreiche und coole Trainingstage vor Sizilien. In der Regatta lagen wir zwischendurch auf Rang drei, es ist uns dann aber nicht gelungen, diesen Platz auf diesem Top-Niveau zu halten“, berichtet Vorschoter Matthäus Zöchling, der insgesamt von dieser starken Trainingsgemeinschaft schwärmt. „Es war für alle eine gute Entscheidung, das Trainingslager mit einer Regatta zu beenden. Vor allem bei unseren Bedingungen (Leichtwind; Anm.) haben wir überzeugt und gegen diese starken Mitstreiter bestanden, sogar einen Wettfahrtsieg eingefahren“, präzisiert Steuerfrau Laura Farese. Insgesamt habe sich das Team „bei viel Wind und Welle deutlich verbessern können“.

Auf Trapani folgt Cagliari
Auf die Teams wartet nun über die Feiertage Regeneration. „Wir haben in Trapani alles bekommen, was man sich wünschen kann: Die Temperaturen waren angenehmen, perfekte und starke Windbedingungen hat es gegeben – es war super“, fasst Laura Farese zusammen. Die Boote haben die Teams nahe Rom verstaut, um Anfang Jänner von dort aus die Fähre Richtung Cagliari, Sardinien zu nehmen.

Die jüngsten Reisewarnungen wurden in den letzten Tagen intensiv beobachtet. Aktuell wird alles unternommen, um das Training am Meer im Jänner wieder aufnehmen zu können. „Für eine perfekte Vorbereitung auf Olympia ist das zwingend notwendig“, sagt OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid, der gemeinsam mit seinem Team die Trainingsstandorte immer in Anbetracht der Covid-19-Situation vor Ort ausgewählt hat und weiterhin auswählen wird. Das Leben in einer Bubble ist für Athleten und Trainerteam mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden.

Bronzemedaillengewinner Zajac hofft ebenfalls auf ein Trainingslager in Cagliari und dann auch auf eine erste Regatta Mitte März vor Palma de Mallorca: „Es wird jetzt wichtig sein, bis zu den Olympischen Spielen so viele Trainingswettkämpfe wie möglich zu absolvieren. Wir liegen aber weiterhin voll in unserem Olympiaplan und sind mit dem Fortschritt sehr zufrieden.“