Segelverband
04.12.2020

470er-Flotte bereitet sich in Primosten auf Olympia-Quali und langfristige Ziele vor

OeSV (Florian Reichstädter)

Die OeSV-470er-Flotte bereitete sich mit gleich vier Booten vor Primošten / Kroatien auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele vor. Neben David Bargehr / Lukas Mähr sowie Nikolaus Kampelmühler / Thomas Czajka sammelte auch das junge Mixed-Team Rosa Donner und Sebastian Slivon sowie die Herren-Youngsters Niclas Lehmann und Niklas Haberl wichtige Erfahrungen mit dem Nationalteamseglern.

Seit knapp zwei Wochen bereiten sich gleich vier OeSV-Boote vor Primošten / Kroatien fokussiert auf das wichtige Jahr 2021 vor. Während die beiden erfahreneren Teams bis Jahresende in Kroatien bleiben, traten die Youngsters am Freitag die Heimreise an, um ihren schulischen Verpflichtungen nachzukommen. Die Wahl für das Revier in Mitteldalmatien, 60 Kilometer nördlich von Split, haben die Nationalteamathleten nicht bereut. „Primosten ist ein großartiges Revier für unsere Bedürfnisse, nicht zuletzt weil es in der Region sehr wenige Corona-Fälle gibt und wir auf der kleinen vorgelagerten Insel absolut isoliert und fokussiert arbeiten können", schildert Steuermann David Bargehr. „Wir haben hier eine super Dünungswelle – auch an Leichtwindtagen. Es ist unser erstes mal hier, wir werden diesen Standort in Zukunft mit Sicherheit öfter in unser Programm einbauen“, ergänzt Vorschoter Lukas Mähr. „Dass wir hier mit vier Teams trainieren konnten war eine tolle Chance für alle von uns. Wir konnten uns gegenseitig pushen und Erfahrungen austauschen. Es ist uns ein besonderes Anliegen, unser Wissen an die jungen Teams weiterzugeben. Wir leben hier die Verbandsphilosophie“, so der frischgebackene Vater, Lukas Mähr. „Zu viert hatten wir außerdem die Möglichkeit andere Trainingsinhalte umzusetzen. Wir konnten kurze Wettfahrten absolvieren und die Bojen-Annäherung besser trainieren“, berichtet David Bargehr über die multiplen Möglichkeiten in einer größeren Flotte des OeSV-Teams, das Dank der Ausnahmegenehmigung für Spitzensportler Trainings trotz österreichischem Lockdwon absolvieren kann. 

Großes Ziel: Olympia-Quali
Sowohl für Bargehr/Mähr als auch für Kampelmühler/Czajka ist das große Ziel, das Nationenticket für die Olympischen Spiele in Tokio zu lösen. „Bis zum Ende des Jahres liegt unser voller Fokus in Primošten auf der Technik. Anfang des neuen Jahres übersiedeln wir dann ins WM-Revier Vilamoura / Portogal, wo es bei den Weltmeisterschaften im März um das Olympia-Ticket geht“, beschreibt David Bargehr den Plan für die nächsten Monate. „Wir sind auf einem sehr guten Weg. Es geht jetzt um die letzten Prozent. Wir kämpfen um jeden einzelnen Meter. Eine minimale Verbesserung kann den Unterschied machen, ob wir zu den Olympischen Spielen fahren oder nicht. Kleine Details können eine große Auswirkung haben“, zeigt sich der Steuermann motiviert.

Im Kampf und das Olympia-Ticket hat der OeSV mit Nikolaus Kampelmühler und Thomas Czajka ein zweites Eisen im Feuer. „Auch wenn wir nicht unbedingt zum engsten Favoritenkreis bei der WM zählen, haben wir, wenn alles gut läuft, unsere Chancen das Ticket für Österreich zu lösen“, zeigt sich Steuerman Nikolaus Kampelmühler kämpferisch. „Wir müssen uns daher keinen großen Druck machen. Wichtig ist, dass wir aus der Vorbereitung so viel rausholen wie nur möglich. Wir wollen  alle Bereiche gut abdecken und haben keinen speziellen Fokus gelegt. Die WM geht über mehrere Tage. Um eine Chance zu haben, müssen wir bei allen Windbedingungen gut abliefern“, ergänzt Vorschoter Thomas Czajka.

Chancen und Herausforderung für Zukunftsgeneration
Für die beiden jungen Teams Lehmann/Haberl und Donner/Slivon brachte das Trainslager vor Primošten besondere Chancen, barg mit dem Distance-Learning aber auch eine große Herausforderung. „Bei diesem Trainingslager galt es besonders gut zu planen“, erzählt Steuermann Niclas Lehman. „Da Rosa, Niklas und ich noch zur Schule gehen und am Vormittag Unterrichtseinheiten hatten, mussten wir uns besonders gut abstimmen. Das funktionierte aber einwandfrei und wir konnten auch diese Herausforderung problemlos meistern. Dass die Schule in Österreich auf Home-Schooling umgestellt wurde, hat uns sogar in die Karten gespielt. Somit hatten wir eigentlich dieselbe Situation wie jeder andere Schüler“, so Lehmann. „Seglerisch war das Trainingslager eine weiterer Schritt ins unserer Entwicklung. Es war großartig wieder mit dem dreifachen Olympiateilnehmer Florian Reichstädter und natürlich den Nationalteambooten fokussiert arbeiten zu können“, schwärmt die 18-jährige Zukunftshoffnung.

In Richtung Zukunft blickt auch das 470er-Mixed-Team mit Rosa Donner und Sebastian Slivon. „Unser Fokus ist ganz klar auf die Zukunft gerichtet“, so die Steuerfrau Rosa Donner. „Nach Tokyo 2021  soll die 470er-Klasse bei den Olympischen Spielen im Mixed-Format ausgetragen werden. Das langfristige Ziel von Sebastian und mir sind die nächsten beiden Kampagnen. Mit harter Arbeit lässt sich vielleicht der Traum von den Olympischen Spielen erfüllen,“ zeigt sich die 17-jährige Kärntnerin motiviert.