Spitzensport
20.07.2020

Zajac/Matz legen bei Wind und Welle den Rost ab

(c) bastiancollphotography

Thomas Zajac und Barbara Matz gehen in Santander in die finale Phase des Trainingscamps. An der spanischen Nordküste nützt das Nacra-17-Duo jede Sekunde auf dem Wasser, um nach längerer „Wellenpause“ den Rost endgültig abzulegen. Ab September haben die Titelverteidiger der Kieler Woche auch wieder Wettfahrten in Aussicht.

Schritt für Schritt nähern sich Thomas Zajac und Barbara Matz wieder der Normalität eines Segler-Lebens an. Nach Trainingsblöcken am Attersee und im kroatischen Zadar trainiert das Nacra-17-Duo nun vor Santander wieder bei Wind und Welle. „Es ist gut hier zu sein. Wir können nun endlich wieder in der Welle segeln. Das ist das erste Mal seit unserem Trainingslager in Melbourne Anfang Jänner. Wir hatten die ersten Tage einen richtig guten Wind, aber auch wenn der Wind weniger wird, haben wir schöne Dünungswellen. Wir verbringen so viel Zeit wie möglich am Wasser. Die Sonne geht hier erst nach 22.00 Uhr unter, das heißt wir können den Tag so richtig ausnützen“, zeigt sich Steuermann Thomas Zajac mit den Bedingungen zufrieden.

Trainingsgruppe als Maßstab
Neben den Bedingungen waren die dort trainierenden anderen Nationen ein Hauptargument für die spanische Nordküste. „Wir sind hier in einer Trainingsgruppe mit Engländern, Spaniern, Finnen. Matthäus Zöchling segelt mit einem US-Amerikaner, da sich Laura Farese gerade beim Bundesheer befindet. Unsere Trainingspartner aus Argentinien hätten auch da sein sollen, hatten aber Schwierigkeiten mit der Einreise und hängen zurzeit in Italien fest“, berichtet Barbara Matz. „In unserer Sportart sind die Gegner der einzige Vergleich - wir segeln nicht gegen die Zeit. Wir konnten nun erste Test-Races bei Welle absolvieren. Zu Beginn haben wir gesehen, dass wir doch einiges an Rost angelegt hatten. Mittlerweile können wir bereits wieder gut mithalten“, zeigt sich der Olympia-Bronzemedaillengewinner von 2016 mit dem Fortschritt zufrieden.

Nächster Stopp: Toskana
Zwei von drei Trainingswochen absolvierten die Weltranglisten-Siebenten bereits vor Santander. Danach geht es aller Voraussicht nach weiter nach Italien. „Wir planen in die Toskana zu übersiedeln, um zu unseren argentinischen Trainingspartner zu gelangen, die aktuell Italien nicht verlassen dürfen. Dort sind auch zwei italienische Teams stationiert und weitere starke Nationen, mit denen wir ein cooles Trainingslager machen können“, skizziert Barbara Matz den weiteren Trainingsplan.

Wettfahrten im September in Aussicht
Mit der Kieler Woche könnte bereits im September der Startschuss für offizielle Wettkämpfe folgen. Thomas Zajac und Barbara Matz erhielten als Titelverteidiger eine Einladung zu dem exklusiven Event. „Wir brennen schon wieder auf die ersten offiziellen Wettkämpfe. So eine lange Pause ist für uns ungewöhnlich. Zum Glück hatten wir im Winter gleich zwei Weltmeisterschaften in Australien und Neuseeland. Dennoch sind mit der Princesa Sofia Trophy vor Palma, dem Weltcup Finale und den Olympischen Spiele gleich drei große Events ausgefallen. Es fällt zurzeit schwer einzuschätzen, wo wir stehen. Wir haben die meiste Zeit alleine verbracht und hatten erst jetzt die Möglichkeit bei Welle zu trainieren“, so Zajac.