Spitzensport
20.08.2019

Bildstein/Hussl gehen als Vierte ins Medal Race

Benjamin Bildstein und David Hussl hielten am Dienstag bei den Pre Olympics vor Enoshima ihre Medaillen-Chancen aufrecht. Trotz zweier Top-Platzierungen büßten die Weltranglisten-Zweiten im 49er einen Platz ein und gehen am Mittwoch als Gesamtvierte ins abschließende Medal Race. Während die 470er David Bargehr/Lukas Mähr eine Top-5-Platzierung verbuchten, ging die Regatta für die 49erFX-Seglerinnen Tanja Frank/Lorena Abicht mit zwei neunten Plätzen zu Ende. Der verletzte Thomas Zajac hat hingegen die Heimreise nach Österreich angetreten.

Bei stabilen Windverhältnissen um zehn Knoten konnten am Dienstag beim Testevent „Ready Steady Tokio“ alle geplanten Wettfahrten durchgeführt werden. Im 49er wahrten Benjamin Bildstein und David Hussl ihre Medaillenchancen. Wie schon zum Regatta-Auftakt und auch gestern waren die beiden 27-Jährigen bei zwei Wettfahrten im absoluten Spitzenfeld, belegten dabei die Ränge fünf und drei. Durch einen 16. Rang im zweiten Rennen des Tages fielen sie im Gesamtklassement hinter die heute sehr starken Briten Dylan Fletcher/Stuart Bithell (3/3/1) auf Rang vier zurück. „Wir können mit dem Tag zufrieden sein, zwei Wettfahrten waren wieder top. Wir haben jetzt eine Position, in der wir um die Medaillen kämpfen. Das war das primäre Ziel“, erklärt Vorschoter Hussl, der mit seinem Partner aktuell fünf Punkte hinter der Bronzemedaille liegt: „Die Punkte hat man jetzt im Kopf, wir wissen, wie viel wir aufholen müssen. Nachdem auch zumindest zwei Boote zwischen uns und den Briten sein müssen, werden wir voll auf Angriff fahren“. Nach den Silbermedaillen bei der Mid-Winter-Regatta in Miami und dem Weltcup-Finale vor Marseille, greifen die Weltranglisten-Zweiten im 49er zum dritten Mal in diesem Jahr nach Edelmetall. „Es ist sensationell so im Rennen zu sein. Wir haben bei dieser Regatta schon sehr viel bewiesen und sind auch für morgen sehr optimistisch. Wir haben in letzter Zeit immer sehr gute Medal Races gehabt“, zeigt sich Steuermann Bildstein zuversichtlich.

Frank/Abicht mit versöhnlichem Ausklang
Die 49erFX-Flotte war heute - wie auch die 49er - erstmals in „Hayama“, der vom Hafen am weitest entfernten Area, unterwegs. Tanja Frank und Lorena Abicht begannen den Tag mit einem 13. Platz, in den zwei weiteren Rennen landete das Duo vom Union Yacht Club Neusiedlersee jeweils auf Rang neun. Damit beendeten die Vize-Weltmeisterinnen die Pre Olympics schließlich auf Rang 19. „Nachdem unser Speed gestern überhaupt nicht passte, haben wir heute experimentiert. Die Geschwindigkeit war nicht top, aber gut genug, um mitzuhalten und selbst taktische Entscheidungen treffen zu können. Der Tag war in Ordnung, mit der gesamten Regatta können wir aber nicht zufrieden sein“, analysiert Steuerfrau Frank. Bereits am nächsten Dienstag steht mit dem Weltcup die nächste Aufgabe im Olympia-Revier bevor. „Für uns gibt es jetzt eine kurze Regenerationspause, wir werden die Regatta auch mental verarbeiten und abschließen. Danach wollen wir uns bestmöglich auf den Weltcup vorbereiten“, erklärt Vorschoterin Abicht.

Bargehr/Mähr holen Top-5-Ergebnis
Bei den 470ern kam es zu einer Seltenheit, wurden doch in der Area vor dem Hafen drei Runden auf der Innenbahn gefahren. Die Boote waren sehr eng zusammen, durch die Nähe zum Land verhielten sich auch die Wellen ganz anders als zuletzt gewohnt. David Bargehr und Lukas Mähr stellten sich gut auf die neuen Bedingungen ein und erzielten mit einem fünften Rang ihr bislang bestes Ergebnis in dieser Regatta. „Das tut sehr gut. Wir haben in den letzten Tagen immer wieder Chancen gehabt, es aber nie ins Ziel gebracht. Eigentlich war es eine der wenigen Wettfahrten, in denen wir schlecht weggekommen sind. Wir haben uns aber erfolgreich durchgekämpft“, resümiert Bargehr. In der zweiten Wettfahrt des Tages verpatzte ein Frühstart des italienischen Bootes den aussichtsreichen Pinend-Start der beiden Vorarlberger. Die Österreicher beendeten die Wettfahrt auf Rang 16 und liegen im Gesamtklassement an 20. Stelle. „In diesem Moment haben wir nichts machen können. Wir bauen auf der ersten Wettfahrt auf und wollen morgen noch einmal zwei gute Rennen ins Ziel bringen,“ hofft Vorschoter Mähr. Am Mittwoch sind zwei Rennen geplant.

Thomas Zajac hat Heimreise nach Österreich angetreten
Nachdem sich Thomas Zajac am Samstag zum Auftakt der Pre Olympics einen Innenbandeinriss zugezogen hatte und die Regatta nicht mehr fortführen konnte, trat der Nacra 17-Steuermann am Dienstag die Heimreise nach Österreich an. In Gesprächen mit Sportdirektor Matthias Schmid und dem OeSV-Ärzteteam wurde diese Entscheidung gemeinsam getroffen. Der 33-Jährige wird nach der Ankunft am Flughafen Schwechat direkt für weitere Untersuchungen in das AKH Wien geführt. „Ich habe ein Top-Team um mich und bin in besten Händen. Die Pre Olympics und der Weltcup wären Zielevents für dieses Jahr gewesen, daher ist die Verletzung umso bitterer. Wir haben davor aber im Training mit den Argentiniern und Briten aufzeigen können. Es stimmt mich positiv, dass beide Nationen bei dieser Regatta vorne mitfahren. Meine Prioritäten liegen nun auf dem Knie. Das Ziel ist im September unseren geplanten Trainingsblock in Japan abhalten zu können und dort anzuschließen, wo wir aufgehört haben“, fasst Zajac zusammen. Vorschoterin Barbara Matz wird weiterhin in Japan bleiben. Die Burgenländerin wird in den nächsten Tagen mit dem zweifachen Olympia-Goldmedaillengewinner Roman Hagara, der als Teil des Trainerteams in Japan vor Ort ist, trainieren, um weitere Revierkenntnisse zu sammeln.

Pre Olympics in Enoshima (JPN), 17. bis 22. August 2019:

470:
1. Mathew Belcher / William Ryan (AUS) 21 (2/3/3/(8)/3/1/8/1)
20. David Bargehr / Lukas Mähr 107 (16/16/(21)/18/19/16/5/17)

49er:
1. Blair Tuke / Peter Burling (NZL) 37 (3/1/1/(13)/9/4/3/2/2/4/1/7)
4. Benjamin Bildstein / David Hussl 65 (4/(19)/6/3/5/7/1/1/14/5/16/3)

49erFX:
1. Saskia Tidey / Charlotte Dobson (GBR) 50 (1/4/1/2/2/3/5/12/1/(15)/13/6)
19. Tanja Frank / Lorena Abicht 168 (18/10/17/14/(24-DSQ)/22/22/18/17/13/9/9)

„Ready Steady Tokio“