Spitzensport
17.08.2019

Thomas Zajac verletzt sich bei Pre Olympics I Bildstein/Hussl in Top-10

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Die Pre Olympics im Olympia-Revier von Enoshima begannen für den Österreichischen Segelverband am Samstag mit einer Hiobsbotschaft. Nacra 17-Steuermann Thomas Zajac erlitt in der ersten Wettfahrt einen Innenbandeinriss und muss die Regatta frühzeitig beenden. Während die 49er Benjamin Bildstein und David Hussl nach zwei guten Wettfahrten an siebter Stelle sind, liegen die beiden weiteren OeSV-Boote David Bargehr/Lukas Mähr (470) und Tanja Frank/Lorena Abicht (49erFX) auf den Rängen 17 und 16.

Viel Wind, eine große Welle und strahlender Sonnenschein über Enoshima begrüßte die Segler am Samstag zum Auftakt vom Testevent „Ready Steady Tokio“, bei dem bis auf wenige Ausnahmen nur ein Boot pro Nation an den jeweiligen Klassen-Regatten teilnehmen darf. Nachdem es beim ersten Startversuch noch einen allgemeinen Rückruf gab, ging die Regatta für die 49er-Flotte um kurz nach 13 Uhr los. Benjamin Bildstein und David Hussl konnten sich schnell auf den vorderen Rängen festsetzen und kamen als Fünfte ins Ziel. Nach einer verpatzten zweiten Wettfahrt (Rang 19) beendeten die beiden 27-Jährigen den Tag mit einem sechsten Rang. „Wir sind zufrieden mit dem ersten Tag. Es waren zwei gute und ein schlechtes Rennen dabei. Die Regatta ist ein kleiner Vorgeschmack auf Olympia, es ist wichtig viele Erfahrungen zu Revier und Wetter zu sammeln. Man lernt auch mit dem ganzen Drumherum umzugehen“, zeigt sich Steuermann Bildstein zufrieden. Im Zwischenklassement liegt das Duo vom Yacht Club Bregenz an siebter Stelle. „Es ist etwas Spezielles, diese Anzahl an Booten haben wir noch nie gehabt. Es macht Spaß in dieser Flotte zu fahren, wir werden uns gut auf morgen vorbereiten. Wir versuchen die Hitze zu meiden, um eine bestmögliche Regeneration zu haben“, so der Tiroler Hussl. Bevor es am Sonntag weitergeht, müssen jedoch noch kleinere Reparaturen am Boot vorgenommen werden.

Thomas Zajac erleidet Innenbandeinriss
Knapp 16 Knoten und spitze, große Wellen – eigentlich hätten Thomas Zajac und Barbara Matz am Samstag ihre Lieblingsbedingungen vorgefunden. Doch bereits in der ersten Wettfahrt wurden dem Nacra 17-Duo die Verhältnisse zum Verhängnis. Der 33-jährige Wiener versuchte einer hohen Welle mit einer radikalen Lenkbewegung auszuweichen, durch dieses Manöver wurde Matz auf das linke Knie ihres Steuermanns geschleudert. „Tom hat laut aufgeschrien, dann ist er unter Schmerzen ins Ziel gefahren“, berichtet die Burgenländerin. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Rio biss für die weiteren zwei Rennen auf die Zähne und wurde im Anschluss sofort zu Untersuchungen ins Spital gebracht. Bei der rasch durchgeführten Magnetresonanztomographie wurde ein Innenbandeinriss diagnostiziert, eine Verletzung des Kreuzbandes oder vom Meniskus konnte ausgeschlossen werden. Damit sind die Pre Olympics für Zajac/Matz frühzeitig beendet. „Es ist immer schwierig eine Verletzung während den Wettfahrten einzuschätzen. Ich habe noch nie etwas Ernsthaftes mit dem Knie gehabt. In der letzten Wettfahrt haben wir uns überschlagen, weil ich nicht mehr in die Fußschlaufe gekommen bin, ich konnte das Knie nicht mehr anspannen. Es ist sehr schade, dass wir das Testevent nicht fertig segeln können. Wir wollen hier jeden Tag nutzen, durch diese Zwangspause geht wichtige Zeit verloren. Auf der anderen Seite hätte mehr passieren können, zum Glück ist das Innenband nicht komplett durchgerissen. Ein Start beim Weltcup steht in den Sternen, wir werden in den nächsten Tagen entscheiden, wie wir weitermachen,“ erklärt Zajac.

Starts kosten Bargehr/Mähr bessere Platzierung
Bei den 470er-Herren zeigte sich wie schon bei der WM vor knapp zwei Wochen eine sehr hohe Leistungsdichte. David Bargehr und Lukas Mähr erwischten diesmal keine idealen Starts: Zunächst entschieden sie sich für die falsche Seite, im zweiten Rennen sind sie in ein Windloch gekommen. „Wir mussten danach mehr Risiko nehmen als uns lieb war. Die Geschwindigkeit war in Ordnung, bei diesem Feld ist es aber fast unmöglich, viel aufzuholen“, weiß Vorschoter Mähr. Nach zwei 16. Plätzen liegen die beiden Vorarlberger auf Rang 17. „Es war der erste Tag, wir werden weiter hart an der Umsetzung unserer Ziele arbeiten. Wir wissen auch, dass jeder kleine Fehler bestraft wird und gleich ein paar Plätze kostet“, ist sich Bargehr bewusst.

Frank/Abicht mit Fortschritt bei Starkwind
Als letztes OeSV-Team gingen Tanja Frank und Lorena Abicht am späteren Nachmittag auf das Wasser. Die Vizeweltmeisterinnen von Aarhus mussten sich nach längerer Zeit wieder bei Starkwind und hoher Welle beweisen. Zudem standen im 49erFX drei Wettfahrten zu je drei laps auf dem Programm. „Es war körperlich und psychisch ein sehr anstrengender Tag, gerade weil die Bedingungen sicher nicht zu unseren Stärken gehören“, weiß Frank, die auf den Plätzen 18, 10 und 17 ins Ziel kam. „Ich glaube, dass wir heute einen großen Schritt nach vorne gemacht haben. Manchmal ist ein Fortschritt auch nicht direkt im Ergebnis sichtbar“. Die Seglerinnen vom Union Yacht Club Neusiedlersee gehen am Sonntag an 16. Stelle liegend in den zweiten Regatta-Tag, an dem weniger Wind vorhergesagt ist. „Wir sind zuversichtlich, auch weil Leichtwind zu unseren Bedingungen zählt. Es ist so, als würde die Regatta morgen von vorne beginnen“, zeigt sich Abicht hoffnungsvoll.

Pre Olympics in Enoshima (JPN), 17. bis 22. August 2019:

470:
1. Jordi Xammar / Nicolas Rodriguez (ESP) 2 (1/1)
17. David Bargehr / Lukas Mähr 32 (16/16)

49er:
1. Blair Tuke / Peter Burling (NZL) 5 (3)/1/1)
7. Benjamin Bildstein / David Hussl 30 (5/(19)/6)

49erFX:
1. Saskia Tidey / Charlotte Dobson (GBR) 2 (1/(4)/1)
16. Tanja Frank / Lorena Abicht 27 (18)/10/17)

Nacra 17:
1. Ruggero Tita / Caterina Banti (ITA) 2 (1/(3)/1)
11. Thomas Zajac / Barbara Matz 18 (8/(11)/10)

„Ready Steady Tokio“