Spitzensport
18.08.2019

Blog zum Start der Pre Olympics

Für vier österreichische Boote steht ab Samstag das Testevent „Ready Steady Tokio“ auf dem Programm - Einblicke dazu gibt es im Blog.

18.08.2019
Mit einem Blick über den Hafen von Enoshima gibt es heute wieder Neuigkeiten und Kuriositäten aus dem Olympia-Revier. 

In den inneren Räumlichkeiten werden einige wichtige Themen beinahe Tag und Nacht besprochen. Im Teamleader Meeting herrscht etwa eine Grundsatzdiskussion, wie viel Technik auf dem Coachboot erlaubt sein darf. Denn aktuell müssen die Coaches ihre Sim-Karten aus den Handys nehmen, um keinen Kontakt nach außen herstellen zu können – Informationen vom Land oder aus dem Internet würden einen gehörigen Vorteil bedeuten.

Kontraproduktive Schwimmwesten-Pflicht
Jeder muss am Wasser eine Schwimmweste tragen, das gilt in Japan auch für die Windsurfer, bei denen diese Regel normalerweise nicht vorgeschrieben ist. Und sie wird im wahrsten Sinne „heiß diskutiert“. Denn gerade bei wenig Wind müssen die Athleten körperlich viel arbeiten und durch die Weste droht eine schnellere Überhitzung.

Kein Zutritt für die Presse
Die mediale Berichterstattung ist wichtig, um Segeln noch populärer zu machen. Doch im Athleten-Bereich haben auch Journalisten nichts verloren. Aus diesem Grund weisen Schilder auf das Betretungsverbot hin. Diese werden von hartgesottene Event-Mitarbeitern, die trotz der Hitze immer freundlich sind, den ganzen Tag gehalten. In der Mixed Zone treffen dann Athleten und Journalisten zusammen. 

Störende Fischernetze
Die Fischernetzte sorgen für eine große Überraschung bei Seglern und ihren Betreuern, und stellen noch dazu ein Hindernis am Wasser dar. Bereits gestern sind Nacra 17-Segler aus einer anderen Nation samt Motorboot hängengeblieben. Die Veranstalter suchen den Diskurs mit den Fischern, die Netze werden bleiben.

Getränkeautomat darf nicht fehlen
An jeder Häuserecke stehen sie in Japan, und dürfen deshalb auch im Bootpark nicht fehlen: die Getränkeautomaten. Bei den hohen Temperaturen ist Trinken Pflicht, ob die angebotenen Softdrinks wirklich hilfreich sind, bleibt dahingestellt. 

17.08.2019
Die Vorfreude auf die Pre Olympics war groß, doch schon zum Auftakt kommt die Hiobsbotschaft: Thomas Zajac erlitt nach einem Crash einen Innenbandriss (zum Tagesbericht). Wie Vorschoterin Barbara Matz den Zwischenfall erlebt hat, schildert sie im Video:
 


Nach drei Wettfahrten kam der Nacra 17-Steuermann gegen 16 Uhr Ortszeit wieder im Hafen von Enoshima an. Die Erstversorgung lief nicht optimal, hier wurde dem Veranstalter beim Testevent noch Nachholbedarf aufgezeigt. Der Bronzemedaillengewinner von Rio wurde dennoch gut versorgt, war doch OeSV-Physiotherapeut Tobias Hatzmann vor Ort. Nach einem etwas längeren Transfer ins Spital erhielt Zajac in der Notaufnahme eine sehr professionelle Betreuung. Sofort wurde ein Übersetzer bereitgestellt und auch der Arzt sprach Englisch. Normalerweise hätte es am Samstagabend kein MRT gegeben, da kein Techniker mehr anwesend war. Doch auch hier zeigte sich das Krankenhaus flexibel und trieb kurzfristig jemanden auf.

Sushi und Blume tragen zur Genesung bei
Als die MRT-Bilder vorlagen war klar, das Innenband ist eingerissen. Zumindest nicht durchgerissen und auch das Kreuzband und der Meniskus haben nichts abbekommen. Der Fuß wurde geschient und für die ersten Tage bekam der OeSV-Athlet auch Schmerzmittel mit ins Gepäck. Im Mannschaftshotel angekommen, wurde sofort ein Meeting anberaumt und auch gleich der erste OeSV-Arzt in der Heimat kontaktiert. Während Sportdirektor Matthias Schmid den angeschlagenen Segler mit Sushi zur Stärkung überraschte, brachte Teamkollegin Laura Schöfegger eine Blume als Genesungswunsch vorbei. Tom ist hier in guten Händen! 

 

16.08.2019
Früh aufstehen heißt es für Matthias Schmid, müssen doch für die ersten Meetings am Tag bereits Vorbereitungen getroffen werden. Beim Coaches Meeting wird der Tag besprochen und Einteilungen getroffen, an Segeltagen folgt ein Meteo-Briefing. Am Weg zum Club erledigt der Sportdirektor die Einkäufe – diesmal wird neben Obst und Wasser auch ein Tiefkühlschrank gekauft. Dieser soll die Coolpacks und emcools-Produkte (siehe hier) kalt halten. 

Im Club angekommen herrscht schnell ein reger Austausch mit den anderen Teamleadern und Vertretern von World Sailing. In einem Meeting wird versucht, die offenen Punkte zu klären – oft geht es auch um das Regelwerk. Matthias versucht dabei, die Interessen des Verbandes bestmöglich zu vertreten. Das ist wichtig, werden doch auch hier die Weichen für die Olympischen Spiele gestellt. Danach hilft der Sportdirektor beim Kranen der Motorboote und fährt normalerweise selbst mit einer Bootsklasse raus. Heute sind aber keine Sportler am Wasser, denn die Auswirkungen von Taifun Krosa sind noch spürbar. Einige Athleten arbeiten stattdessen am Boot, andere ruhen sich im Hotel für den Start der Pre Olympics aus. 

An diesem Tag fällt sowieso zusätzlich administrativer Aufwand an. Die Registrierungen für das Testevent und die einhergehende Anmeldung der Motorboote fällt an. Das wird zu einem mühsamen Unterfangen, weil die Veranstaltungsorganisation auch erst ins Rollen kommen muss. Zurück im Hotel versucht Matthias bei den Analysen mit den Klassen bei Möglichkeit dabei zu sein, heute steht noch dazu ein Meteo-Meeting in großer Runde auf dem Programm. 

Danach folgen Einzelgespräche und während die Sportler schlafen gehen, beginnt die Arbeit vor dem Laptop – Mails abarbeiten! Zu späterer Stunde in Japan kommt noch eine Journalistenanfrage aus Österreich, dann werden noch die letzten Dokumente überarbeitet bevor endlich die kurze Nacht beginnt …