07.12.2018

Kampelmühler/Czajka mit vollem Fokus in das vorolympische Jahr

Copyright: Tobias Stoerkle - Photography

Die österreichischen 470er-Segler absolvieren in den kommenden Wochen ihren zweiten Trainingsblock in Split/Kroatien. Für die Heeressportler Nikolaus Kampelmühler und Thomas Czajka liegt der volle Fokus auf dem vorolympischen Jahr. In diesem wollen sich die beiden Segler vom Burgenländischen Yacht Club in den Top-20 etablieren und bei der Klassen-Weltmeisterschaft vor Enoshima um das Olympia-Nationenticket mitmischen.

Am Tag nach der Neueröffnung des Bundesleistungszentrums in Neusiedl am See machten sich die beiden 470er-Teams Bargehr/Mähr und Kampelmühler/Czajka auf den Weg nach Kroatien, wo ein knapp zweiwöchiger Trainingsblock auf dem Programm stand. „Wir haben alle Bedingungen gehabt, teilweise auch mit hoher Welle. Zu dieser Jahreszeit ist es ein richtiges Abhärtungstraining. Wir waren jeden Tag einige Stunden am Wasser und haben bei Leicht- und Mittelwind einen Schritt nach vorne gemacht. Da fühlen wir uns schon sehr sicher,“ analysiert Thomas Czajka, der wieder in den Österreichischen Heeressportverband aufgenommen wurde und sich nun dank der wertvollen Unterstützung voll auf das Segeln konzentrieren kann. „Unsere ersten zwei Jahre waren durch die Doppelbelastung mit Schule und Arbeit sehr hart. Wir haben in dieser Zeit die Basis gelegt, können uns jetzt aber noch schneller entwickeln,“ so der 33-jährige Vorschoter.
 
Steuermann Kampelmühler meisterte in diesem Jahr seine Matura mit Bravour. Er konnte sich dadurch in den letzten Wochen gezielt auf die kommende Saison vorbereiten und sammelte dabei auch neue Erfahrungen. „Ich habe viel im mentalen Bereich gearbeitet und neues Wissen gesammelt. Nun geht es darum, noch mehr rauszuholen, vor allem in Stresssituationen gilt es mehr Ruhe zu bewahren. Prinzipiell profitiere ich aber viel von Tommis Erfahrung, auch abseits vom Wasser,“ erklärt der 20-Jährige. Nach seiner Bundesheer-Grundausbildung verbrachte er viel Zeit in der Kraftkammer, um im körperlichen Bereich aufzuholen. „Das Fitnesstraining ist in den letzten beiden Jahren sicher etwas zu kurz gekommen. In habe ab Anfang November jeden Tag hart trainiert und fühle mich bereit für die Saison.“
 
„Spiele 2020 sind und bleiben das große Ziel“
Das 470er-Duo zeigte 2018 immer wieder mit guten Wettfahrts-Ergebnissen auf, im kommenden Jahr soll nun der nächste Schritt gelingen. Die erste Bewährungsprobe findet traditionell in Nordamerika statt. Nach weiteren Stopps bei der Princess Sofia Trophy vor Palma de Mallorca und dem Weltcup in Genua bildet die 470er-Europameisterschaft im italienischen Sanremo (6.-14. Mai 2019) den ersten Höhepunkt. Die Weltmeisterschaft findet dann von 2. bis 9. August 2019 in Enoshima statt. „Wir müssen auf jeden Fall konstantere Leistungen bringen. Von Anfang bis Mitte der Saison sind Top-20-Platzierungen ein realistisches Ziel. Bis zur Weltmeisterschaft gilt es an die Top-10 heranzukommen und unsere beste Leistung punktgenau abzurufen. Dann sind wir im Kampf um die Olympia-Nationentickets dabei. Die Spiele 2020 sind und bleiben das große Ziel,“ weiß Czajka, der bereits dreimal im Olympia-Revier war. „Der Segel-Verband ermöglicht dem gesamten Nationalteam eine perfekte Vorbereitung, ich bin mir sicher, dass es sich auszahlen wird. In diesem Revier musst du für alles offen sein. Die Dünungswellen stellen eine spezielle Herausforderung dar, es kann aber auch ablandiger, drehender Wind herrschen. Wir versuchen die Windmuster zu erlernen und in den Regattasituationen abzurufen.“
 
Zunächst geht es für die beiden Segler vom Burgenländischen Yacht Club jedoch wieder an die kroatische Adria-Küste. Das gesamte österreichische 470er-Team, mit Bargehr/Mähr und den Junioren Saje/Haberl, hält ab Dienstag bis zum 22. Dezember einen zweiten Trainingsblock in Split ab. „Jetzt gilt es Technik und Manöver zu verbessern. Der Hunger nach Wettkämpfen ist groß, wir wollen uns beweisen,“ zeigt sich Niko Kampelmühler voller Vorfreude.