Spitzensport
02.08.2018

Frank/Abicht vertrauen bei der WM auf ihr Erfolgsboot

Copyright: Tobias Stoerkle - Photography

Tanja Frank und Lorena Abicht starten am Samstag in Aarhus/Dänemark in die zweiten gemeinsamen Weltmeisterschaften im 49erFX. Nachdem die Seglerinnen vom Union Yacht Club Neusiedlersee ihr Material zuletzt bewusst geschont haben, vertrauen sie bei der WM wieder auf Boot „Amicitia“, mit dem sie in dieser Saison schon zwei Weltcup-Medaillen gewannen.

Während die österreichischen 470er-Herren bereits am heutigen Donnerstag in die Weltmeisterschaft vor Aarhus gestartet sind, bleiben Tanja Frank und Lorena Abicht noch zwei Tage bis zur ersten Wettfahrt. Im zweiten Jahr ihrer Partnerschaft wartet mit der Zielregatta an der dänischen Ostsee eine richtige Bewährungsprobe auf die Seglerinnen vom Union Yacht Club Neusiedlersee. „Es ist wichtig sich gegenseitig zu unterstützen, man muss dabei aber auch aufpassen, um nicht noch mehr Druck aufzubauen. Es geht für alle Teams um viel. Wir haben in der Vergangenheit schon bewiesen, dass wir mit Druck umgehen können und wollen uns das auch zunutze machen. Im Bootpark haben wir eine etwas abgelegene Position, da finden wir Ruhe, das ist angenehm,“ berichtet Steuerfrau Frank und Vorschoterin Abicht ergänzt. „Der Stress an Land ist mit all den Meetings spürbar. Am Wasser können wir das am besten ausblenden, dann sind wir in unserem Element.“
 
Der Start als Schlüssel zum Erfolg
Nach Rang 21 bei der Europameisterschaft in Polen nahmen sich die beiden eine kurze Auszeit, bevor sie am Wochenende wieder in das WM-Revier zurückkehrten. „Nachdem die EM nicht wie erhofft gelaufen ist, hat die Zeit zuhause sehr gutgetan. Es ist wichtig vor einem Großevent noch einmal abzuschalten, aber jetzt brennen wir richtig auf die WM. Im Training erreicht man sowieso einen Punkt, wo es nichts mehr nützt neue Sache lernen zu wollen. Wir sind gut vorbereitet und müssen unser Potential abrufen,“ ist sich Lorena Abicht bewusst. In den letzten Tagen nahm das 49erFX-Duo die Feinabstimmung beim Material vor. Nachdem sie bei den letzten Regatten das beste Material in Hinblick auf Aarhus geschont hatten, fiel den Seglerinnen die finale Entscheidung mit „Amicitia“ an den Start zu gehen nicht schwer. „Mit diesem Boot haben wir in dieser Saison auch unsere Weltcup-Medaillen geholt, das ist natürlich auch im Hinterkopf abgespeichert. Wir vertrauen auf unseren ältesten Mast und neue Segel. Es ist das Setup, mit dem wir uns am wohlsten und sichersten fühlen,“ so Frank.
 
Um das große Ziel, unter die acht besten Nationen zu kommen und einen Olympia-Quotenplatz für die Sommerspiele 2020 in Tokio zu ergattern, sieht die 24-jährige Abicht beim Start noch Verbesserungspotential: „Wir haben in letzter Zeit viel daran gearbeitet. Die ganze Vorstartphase ist wichtig und das Timing muss perfekt sein. Wir sind beim Bootshandling gut dabei und haben im taktischen Bereich aus den meteorologischen Kursen viel mitgenommen. Jetzt gilt es zu zeigen, was wir können.“ Mit einem ablandigen Westwind verspricht die Wettervorhersage für den Auftakt der 66 Boote großen 49erFX-Flotte auch gleich anspruchsvolle Bedingungen. Die beiden Österreicherinnen zählen bei Leichtwind zu den absoluten Top-Teams, „wir können es uns aber nicht aussuchen und nehmen es, wie es kommt. Die Goldflotte ist einmal das erste Etappenziel. Wir hoffen natürlich auf einen Einzug ins Medal Race, das würde uns dem Nationenticket schon sehr nahebringen,“ erklärt Frank, die das österreichische Team bei der heutigen Eröffnungsfeier anführt. „So etwas erlebt man nicht oft. Ich habe mich sehr gefreut als ich gefragt wurde.“
 
OeSV-Sportdirektor Georg Fundak: „Tanja und Lorena haben sehr intensive zwei Jahre hinter sich, diese Weltmeisterschaft ist nun ihre erste Zielregatta. Bei Leichtwind gehören sie absolut zu den Top-Teams, vom taktischen Aspekt haben sie noch Potential, um bald den nächsten Schritt zu machen. Ich erwarte den Einzug in die Goldflotte und traue ihnen auch die Top-10 zu.“
 
OeSV-Aufgebot bei den World Championships, Aarhus (DEN), 2. – 12. August 2018:

470er 
David Bargehr / Lukas Mähr
Niko Kampelmühler / Thomas Czajka
Yannis Saje / Lukas Haberl
 
49er
Benjamin Bildstein / David Hussl
 
49erFX 
Tanja Frank / Lorena Abicht
Angelika Kohlendorfer / Lisa Farthofer
Laura Schöfegger / Anna Boustani
 
Nacra 17
Thomas Zajac / Barbara Matz