Spitzensport
25.05.2018

Kohlendorfer/Farthofer taufen neues Boot im WM-Revier

Vier Teams des Österreichischen Segel-Verbandes absolvieren gerade die zweite Trainingswoche im dänischen Aarhus, wo in knapp zwei Monaten die Weltmeisterschaften stattfinden. Das 49erFX-Duo Angelika Kohlendorfer und Lisa Farthofer tauften im WM-Revier ihr neues Boot „Boris“.

Von 30. Juli bis 12. August werden 1.500 Segler aus rund 100 Ländern und knapp 400.000 Zuschauer bei der Weltmeisterschaft in Aarhus erwartet. An der Ostküste der Halbinsel Jütland geht es neben den Medaillen auch um die erste Qualifikations-Chance für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Am Mittwoch wurde das internationale Segelzentrum nun von Kronprinz Frederik von Dänemark, der standesgemäß mit seiner Yacht „Dannebrog“ von Kopenhagen nach Aarhus kam, eröffnet.
 
Mit den Damen-Teams Frank/Abicht, Kohlendorfer/Farthofer, Schöfegger/Boustani und dem Nacra 17-Gespann Zajac/Matz verbringen gerade auch vier OeSV-Boote ihre zweite Trainingswoche im WM-Revier und testen verschiedene Rennkurse für den Saisonhöhepunkt. Gerade für Angelika Kohlendorfer und Lisa Farthofer war der vergangene Weltcup vor Hyères mit zwei sechsten Plätzen bei den Wettfahrten ein weiterer Schritt nach vorne. „Es motiviert uns, wenn wir Dinge umsetzen können, an denen wir intensiv gearbeitet haben. Denn eigentlich waren es Bedingungen, die uns bislang nicht so gelegen sind“, berichtet die oberösterreichische Vorschoterin Farthofer. In Dänemark konzentrieren sich die drei 49erFX-Duos bei strahlendem Sonnenschein und überwiegend Leichtwind auf strategische und taktische Arbeiten. „Aktuell sind ganz andere Verhältnisse als noch im letzten Jahr. Daher ist es sehr wichtig, viel Zeit hier zu verbringen und die Bedingungen zu analysieren.“
 
Mit Boot „Boris“ zur WM
Die von Elena Cristofori ausgewerteten Daten werden mehrmals täglich mit den Teams besprochen. Am Donnerstag wurde der OeSV-Meteorologin eine ganz besondere Ehre zuteil, durfte sie doch als Patentante das neue Boot von Angelika Kohlendorfer und Lisa Farthofer auf den Namen „Boris“ taufen. „Wir haben das Boot an meinem Geburtstag (Anm.: 30. April) in Mailand abgeholt. Nachdem Boris, die Bulldogge eines italienischen Freundes, auch am selben Tag Geburtstag hat, haben wir unser Boot nach ihm benannt. Auch wenn man den Namensgeber nur liebhaben kann, hoffen wir die Angriffslust aus unserem Boot herauskitzeln zu können,“ schmunzelt Steuerfrau Kohlendorfer, die auch bei der WM auf das neue Boot vertraut.
 
Bis zur Weltmeisterschaft holen sich die 49erFX-Teams bei der Kieler Woche (20. bis 24. Juni) und der EM in Gdynia/Polen (8. bis 13. Juli), bei beiden Regatten herrschen ähnliche Bedingungen wie in Aarhus, den letzten Feinschliff. Auch bei Tanja Frank und Lorena Abicht steht die Abstimmung des Bootes derzeit im Mittelpunkt. „Wir haben uns drei komplette Segel-Sets gekauft und müssen jetzt das richtige Setup finden. Wir lernen wieder sehr viel über das Areal, im Team kommt schon richtige WM-Stimmung auf,“ berichtet Vorschoterin Abicht. Die beiden Seglerinnen vom Union Yacht Club Neusiedlersee werden in Kiel definitiv mit Boot „Amicitia“ – die „Göttin der Freundschaft“ feierte im letzten Jahr in Enoshima ihr Debüt – an den Start gehen. Die Entscheidung über das WM-Boot ist hingegen noch nicht endgültig gefallen.