Spitzensport
14.05.2018

Zwischen Comeback und jungen Talenten

© GEPA pictures/Matthias Mandl

Während Benjamin Bildstein nach seiner Schulterverletzung in der Rehabilitation weiterhin große Fortschritte macht, arbeitet Vorschoter David Hussl vor allem an seiner physischen Stärke.

Für das 49er-Team ist die Situation keine Unbekannte, sind Bildstein/Hussl doch bereits seit mehreren Jahren immer wieder vom Verletzungspech verfolgt. „Es ist dieses Mal noch etwas schwieriger als bei unseren vorangegangenen Ausfällen. Es war natürlich ein großer Schock für uns. Dennoch lassen wir uns keinesfalls unterkriegen, wir wollen noch stärker zurückkommen. Darauf müssen wir uns nun akribisch vorbereiten,“ bleibt David Hussl positiv.

Vorbereitung auf das Comeback
Während Benjamin Bildstein intensiv in der Physiotherapie an seinem Comeback arbeitet, verbringt Vorschoter Hussl viel Zeit in der Kraftkammer. „Ich habe jetzt viel Zeit für Krafttraining, um an meiner physischen Fitness zur arbeiten. Es gilt nun jeden Tag zu nützen, damit wir den Trainingsrückstand kompensieren können. Neben der physischen Vorbereitung machen wir auch ein Mentaltraining mit einem Sportpsychologen. Er hilft uns dabei, unsere Ziele und Prioritäten aufeinander abzustimmen.“ Am Wasser können die Drittplatzierten der WM 2017 noch nicht trainieren, das hindert das 49er-Duo allerdings nicht daran, Wettkampfsituationen zu simulieren. „Wir haben begonnen mit einer Virtual Reality-Brille zu arbeiten. Es ist ein erster wichtiger Schritt für unser Comeback, um das Feeling nicht zu verlieren,“ zeigt sich der 26-Jährige motiviert.

Ziele bleiben unverändert
Die Verletzung von Benjamin Bildstein kostet dem Gespann zwar knapp drei Monate, dennoch änderte sich die Zielsetzung nicht. „Unser ganz klares Ziel bleibt die Olympiaqualifikation in Aarhus für die Sommerspiele 2020 in Tokio. Durch die Pause wird es natürlich nicht einfacher, aber wir sind davon überzeugt, dass wir es trotzdem schaffen können.“ Wann das Duo wieder auf dem Wasser ins Wettkampfgeschehen eingreifen kann, hängt noch vom Heilungsverlauf ab. Zur Kieler Woche im Juni kann aber mit großer Wahrscheinlichkeit wieder mit den beiden gerechnet werden.

Jugendförderung beim Trainingslager in Izola
Bei seiner „Zwangspause“ arbeitete der Tiroler allerdings nicht nur an seiner eigenen Karriere. Der Olympia-Aspirant ließ es sich nicht nehmen, beim Jugendtrainingslager in Izola in den Osterferien als Coach und Mentor zu unterstützen. „Es ist toll mit den Jugendlichen gemeinsam zu arbeiten. Ich habe auch davor schon immer wieder mal Trainings gehalten. Es ist einfach schön, wenn man junge Leute zum Segeln begeistern kann.“ Trainiert wurde die Jugend des OeSV der Klassenvereinigung Laser, Laser Radial, 420er, 29er, 49er sowie 49er FX. Großteils betreute David Hussl die jungen Sportler im 420er und gab den Youngsters einen Einblick in das Leben eines Segelprofis. „Spitzensportler zu sein ist der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann. Es ist toll, die Begeisterung mit den Jugendlichen zu teilen. Viele der 14- bis 15-Jährigen haben ein großes Talent und noch viel wichtiger, Spaß am Sport. Der Spaß ist der Motor für die jungen Sportler. Auch wenn später die Trainings intensiver werden, muss die Freude am Segeln immer erhalten bleiben,“ spricht Hussl aus eigener Erfahrung.

Auch abseits des Wassers fanden die OeSV-Youngsters ideale Bedingungen vor. Sportwissenschafter Johannes Ernst vom Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung (IMSB) stellte ein perfektes Trainingsprogramm zusammen und betreute die jungen Segler im Bereich der Fitness während des gesamten Camps. Die Kooperation zwischen dem IMSB und des OeSV soll den Jugendlichen helfen, sich physisch bestmöglich auf das Leben als Profi vorzubereiten.