Spitzensport
27.08.2019

Zwei Boote nach Auftakt in Top-10

© Jesus Renedo / Sailing Energy / World Sailing

Am Dienstag ist die neue Weltcup-Saison vor Enoshima eröffnet worden. Der österreichische Segelverband stellt in vier Klassen sechs Boote. Mit David Bargehr/Lukas Mähr im 470er und den 49er Benjamin Bildstein/David Hussl liegen zwei Gespanne nach dem Eröffnungstag, der erst nach etwa zweieinhalbstündiger Verspätung gestartet wurde, in den Top-10.

Platz sieben für Bargehr/Mähr im ersten Rennen
David Bargehr und Lukas Mähr haben sich zum Auftakt der 470er-Klasse einen Platz in den Top-10 gesichert. Die beiden für den Yacht Club Bregenz startenden Athleten klassierten sich im einzigen Rennen des Tages, das nach langem Warten dann bei etwa sechs Knoten gestartet wurde, an siebenter Stelle. Vorschoter Lukas Mähr bezeichnet den Auftakt als „solide“ und berichtet weiter: „Wir sind gut gestartet und haben gleich die gute Seite aufgemacht. Wir waren von Beginn an dabei und haben uns in den Top-10 gehalten.“ Für morgen, Mittwoch, seien komplett andere Verhältnisse prognostiziert, bis zu 20 Knoten Wind werden erwartet. „Da geht es darum, dass wir Gas geben und uns schnell auf die neuen Bedingungen einstellen“, weiß der 29-Jährige. Drei Wettfahrten sind am morgigen Tag geplant. Das zweite OeSV-Boot in dieser Klasse mit Nikolaus Kampelmühler und Thomas Czajka errang in der ersten Wettfahrt einen 19. Platz.

Bildstein/Hussl steigern sich im Verlauf des Tages
Die bei den abgeschlossenen Pre Olympics nur knapp an Edelmetall vorbeigesegelten 49er Benjamin Bildstein und David Hussl konnten auch am ersten Tag des Weltcups gute Ergebnisse erzielen. Nach einem schwachen Start sprang im ersten Rennen lediglich ein 16. Platz heraus, ehe sich die Weltranglisten-Zeiten prompt steigerten und in den weiteren beiden Rennen einen siebten und einen achten Platz erzielten. Damit liegen sie nach drei Rennen im Gesamtklassement an neunter Stelle. „Es war ein akzeptabler Tag für uns. Er war aber nicht so perfekt, wie wir uns das erhofft haben“, erzählt Steuermann Benjamin Bildstein und ergänzt: „Wir sind sehr froh, dass wir nach den beiden schlechten Starts in den ersten beiden Rennen eine wahnsinnige Aufholjagd hinlegen konnten. Das ist bei diesen Bedingungen eigentlich kaum möglich.“ In der dritten Wettfahrt ist das Duo dann gut rausgekommen, konnten aber nicht ganz in die vordersten Ränge vorstoßen. Aufgrund der hohen Belastung in den letzten Wochen – die beiden 49er sind bereits seit zwei Monaten in Japan – ist Bildstein vor allem über die mentale Stärke sehr erfreut: „Wir haben nach den Pre Olympics schon gespürt, dass die Anspannung nachlässt und eine Ermüdung eintrat, aber wir können eben unser Aktivierungslevel so steuern, dass wir wieder voll da sind.“ Die im Vorfeld vorgenommenen „massiven Materialumstellungen“ seien auch ein Mitgrund für das Abschneiden gewesen, so der 27-Jährige weiter, der mit seinem Partner die Aufmerksamkeit in den kommenden Tagen „auf den Trimm und das Segel“ legen will. Drei Rennen sind für Mittwoch geplant.

Frank/Abicht kämpfen auch beim Weltcup mit Speedproblemen
Aufgrund der krankheitsbedingten Abreise von Anna Boustani stellt der OeSV in der 49erFX-Klasse nur zwei Boote. Die Vizeweltmeisterinnen Tanja Frank und Lorena Abicht haben auch in den ersten beiden Rennen des Weltcups mit ihren Speedproblemen zu kämpfen. Als weiteres Problem stellte sich – aufgrund der Startverschiebungen – der mit den 49er geteilte Race-Kurs heraus: „Wir sind mit den 49er in einem Kurs gewesen. Bei so vielen Booten entsteht dann eine hohe Welle und sehr viele Abwinde, dass man nicht vom Fleck kommt“, berichtete Vorschoterin Lorena Abicht. Im ersten Rennen war dann ein „schlechter Start“ und die Auswahl „der falschen Seite“ für den 33. Rang verantwortlich, so Abicht weiter. In der anschließenden zweiten Wettfahrt klappte der Start besser und auf den Vorwindkursen konnte das Duo dann auch aufholen, womit sie einen 21. Rang ersegelten. Für morgen, wo dann vier Rennen angesetzt sind, verspricht die 25-Jährige: „Wir müssen uns jetzt durchbeißen, sind aber guter Dinge, unsere Probleme in den Griff zu bekommen.“

Angelika Kohlendorfer und Lisa Farthofer liegen insgesamt an 19. Position – vor allem das erste Rennen verlief mit Platz zehn für die beiden erfolgreich: „Wir waren speedmäßig recht schnell unterwegs, haben eifrig gekämpft und hätten auch Fünfter werden können“, weiß Steuerfrau Angelika Kohlendorfer. In der zweiten Wettfahrt wählte das Duo die falsche Seite, kam dann gleichzeitig mit fast allen Booten zur Luv-Tonne, wo sie dann eine bessere Platzierung aus der Hand gaben.

Farese/Zöchling nach zwei Rennen am 22. Platz
Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Thomas Zajac, wodurch auch Barbara Matz zum Zuschauen verdammt ist, tritt beim Weltcup-Auftakt im Nacra 17 mit Laura Farese und Matthäus Zöchling nur ein OeSV-Boot an. Die Jungtalente eröffneten die Regatta, nachdem auch ihr Start mehrmals verschoben wurde, mit einem 25. Platz und ließen im zweiten Rennen des Tages – dank eines guten Schlussspurts – einen 18. Rang folgen, gesamt liegen sie an 22. Position. „Wir hatten eigentlich immer gute Starts, auch der Speed auf der Kreuz war ziemlich gut“, fasst Steuerfrau Laura Farese zusammen. Insgesamt haderte das junge Duo allerdings mit den Windverhältnissen: „Es gab zu viele große Dreher, die wir zu spät erkannt haben.“ Bereits in den morgigen vier Rennen hoffen die beiden auf eine Verbesserung.

Weltcup in Enoshima (JPN), 27. August bis 01. September 2019:

470er
1. Paul Snow-Hanson / Daniel Willcox (NZL) 1 (1)
7. David Bargehr / Lukas Mähr 7 (7)
19. Nikolaus Kampelmühler / Thomas Czajka 19 (19)

49er
1. Dominik Buksak / Szymon Wierzbicki (POL) 6 (2/4/(14))
9. Benjamin Bildstein / David Hussl 15 ((16)/7/8)

49erFX
1. Martine Soffiatti Grael / Kahena Kunze (BRA) 2 (1/1)
19. Angelika Kohlendorfer / Lisa Farthofer 41 (10/31)
30. Tanja Frank / Lorena Abicht 54 (33/21)

Nacra 17
1. Ben Saxton / Nikki Boniface (GBR) 5 (1/4)
22. Laura Farese / Matthäus Zöchling 43 (25/18)

Weltcup Enoshima 2019