Spitzensport
28.04.2023

Vadlau/Mähr vor Medal-Race punktegleich mit Führungsduo

(c) Sailing Energy / Semaine Olympique Française

Lara Vadlau und Lukas Mähr haben vor dem abschließenden Medal-Race in der 470er-Klasse bei der „French Olympic Week“ alle Chancen auf den Gesamtsieg. Das Duo des Österreichischen Segel-Verbands liegt vor dem finalen Rennen am Samstag mit der führenden spanischen Paarung nach Punkten gleichauf auf dem zweiten Rang. Der Vorsprung auf Platz vier beträgt 13 Zähler. Ein Frühstart im letzten Rennen der Final-Series brachte die beiden um die Zwischenführung.

In den Klassen Nacra 17 und Formula Kite haben die rot-weiß-roten Teams und Athlet*innen den Einzug ins Medal-Race verpasst.

Lara Vadlau und Lukas Mähr kämpfen am Samstag vor Hyères um den Sieg in der 470er-Klasse. Vor dem abschließenden Medal-Race liegt das Duo punktegleich mit dem führenden Boot aus Spanien auf Rang zwei. Am Freitag konnten die beiden OeSV-Asse auf Xammar/Brugman insgesamt 16 Punkte aufholen. Der Sprung auf Platz eins blieb den beiden schlussendlich wegen eines Frühstarts im letzten Race verwehrt. „Wir sind im letzten Rennen ‚all in‘ gegangen, haben volles Risiko genommen – das muss man, um beim Start schon einen entscheidenden Vorteil herauszuholen. Leider ist uns das diesmal nicht aufgegangen, es waren Millimeter, die gegen uns gesprochen haben. Dennoch sind wir absolut zufrieden mit der Serie und haben eine hervorragende Ausgangslage für das morgige Medal-Race. Wir werden uns heute noch mit unserem Coach zusammensetzen und die Taktik für morgen zurechtlegen. Wir sind zuversichtlich und werden perfekt vorbereitet das finale Rennen in Angriff nehmen“, sagt Steuerfrau Lara Vadlau. Der Vorsprung auf Rang vier beträgt 13 Punkte.

In der 470er-Silberfleet zeigten Rosa Donner/Niklas Haberl mit Rang fünf im ersten Rennen des Tages ihr bislang bestes Einzelergebnis. Sie beschließen ihre zweite gemeinsame Regatta auf dem 58. Platz. „Wir fahren nicht mit den Gefühlen nach Hause, mit denen wir nach Hause fahren wollten. Aber wir können wieder viel mitnehmen und lernen und hoffen, dass wir dann bei der Europameisterschaft Mitte Mai Einiges davon umsetzen können und uns mehr gelingt“, richtet Steuerfrau Rosa Donner aus.  

Nacra-17-Teams verpassen Teilnahme am Medal-Race
Den beiden österreichischen Nacra-17-Teams ist am Schlusstag der Final-Series, die bei sehr wenig Wind ausgetragen wurde, keine Aufholjagd gelungen. Sowohl Lukas Haberl/Tanja Frank als auch Laura Farese/Matthäus Zöchling konnten sich nicht mehr für das Medal-Race der „French Olympic Week“ qualifizieren.

Haberl/Frank fehlten als Zwölfte am Ende nur acht Punkte auf die Teilnahme am samstägigen Medal-Race – und damit auf ihre zweite Top-10-Platzierung in dieser Saison. Mit Rang 17 zum Auftakt der vier Rennen am Freitag ließ das Duo final zu viele Punkte liegen, anschließend zeigte es mit den Plätzen zwölf, fünf und acht aber einen starken Abschluss. „Wir haben das Boot über die gesamte Regatta immer in gute Positionen gebracht. Es ist uns dann aber nicht ausreichend oft gelungen, diese guten Ausgangslagen in noch bessere Platzierungen umzumünzen“, berichtet Steuermann Lukas Haberl. Vorschoterin Tanja Frank ergänzt: „Wir jeden Tag ein paar Punkte liegen gelassen. Bei wenig Wind und keinen Foil-Verhältnissen war es auf der Vorwind herausfordernd und auch bei den Starts haben wir Potential. Wenn wir das genau analysieren, finden wir neue Inhalte für die kommenden Trainingswochen.“ Das Duo überstellt morgen, Samstag sein Boot ins nahegelegene Olympiarevier in Marseille und wird dort in einer Woche einen Trainingsblock absolvieren.

Farese/Zöchling kamen in den letzten vier Rennen der Final-Series gar nicht auf Touren. Mit den Einzelergebnissen 19, 20, 19 und 20 büßten sie im Gesamtklassement nochmal vier Ränge ein und vielen auf die 20. Position zurück. „Wir hatten heute wieder sehr wenig Wind – es war auf der Kreuz kein Foilen möglich. Demensprechend war es schwierig bei diesen Bedingungen und mit wenig Speed gute Wettfahrten zu segeln“, weiß Vorschoter Matthäus Zöchling. Dennoch nimmt das Duo sehr viele positive Dinge mit: „Vor allem zu Beginn der Regatta – da noch bei Starkwind – haben wir aufzeigen können und auch die Starts haben im Vergleich zu Palma schon besser funktioniert. Für den nächsten Trainingsblock werden wir wohl auch Einheiten bei weniger Wind einschieben, um bei diesen Bedingungen unser Können zu festigen“, resümiert Steuerfrau Laura Farese.

Auch Formula-Kite-Athlet*innen schrammen an Medal-Series vorbei
Die neo-olympische Formula-Kite-Klasse trägt ihre Medal-Series am Samstag ebenfalls ohne rot-weiß-roter Beteiligung aus. Nach den abschließenden sechs Rennen beenden sowohl Alina Kornelli als auch Valentin Bontus die „French Olympic Week“ in den Top-15. Bontus, der am Schlusstag einen Podiumsplatz in einem Goldfleet-Race erneut nur knapp verpasste, klassierte sich an 14. Stelle. „Das Ziel hier war, mit einem anderen Mindset an den Start zu gehen als in Palma und auch mehr zu pushen. In der leider zu kurzen Qualifikation (an zwei Tagen wurden wetterbedingt keine Rennen ausgetragen; Anm.) ist mir das schon gut gelungen, in der Final-Serie wollte ich dann noch mehr – aber die Bedingungen waren einfach, so dass alle Top-Fahren performen konnten. Trotzdem bin ich im Vergleich zu Palma zufrieden, weiß, woran ich arbeiten muss und freu mich auf das was kommt“, sagt der Niederösterreicher.

Kornelli holte mit den Plätzen fünf und sechs zwei ganz starke Goldflotten-Einzelresultate und beendet den Vergleich auf Weltcupniveau an 15. Position. „Heute war es ein wenig ‚up and down‘, wie auch die ganze Woche. Es waren wieder viele ‚Learnings‘ dabei – aber schade, dass ich die Medal-Series erneut verpasst habe. Vom Speed her habe ich definitiv das Potential in die Top-10 zu fahren. Ich muss schauen, dass ich die ganze Woche über bessere Ergebnisse schaffe, es geht darum, zwei, drei Positionen besser abzuschneiden – und dann ist man auch konstanter vorne dabei. Das nehme ich mit und werde ich bei den nächsten Wettkämpfen umsetzen“, berichtet die 22-Jährige.

Versöhnlicher Abschluss für Bildstein/Hussl
Nach einem Materialschaden am ersten Wettkampftag bzw. Kenterungen mussten beiden österreichischen 49er-Teams die Regatta in der Silberflotte fortsetzen. Für Benjamin Bildstein und David Hussl nahm der Wettkampf am Schlusstag noch ein versöhnliches Ende. Mit einem Sieg und den Plätzen drei, fünf und acht verbesserte sich das Duo gleich um 15 Positionen und beschließt die „French Olympic Week“ auf Rang 30. „Heute ist es besser gelaufen. Wir haben einen Trimm am Mast umgestellt und dadurch auch wieder den Speed gehabt, um gut zu segeln. Auch den Wind haben wir heute gut gelesen. Zu gestern konnten wir noch ein paar Sachen besser machen. Alles in allem ist es aber eine frustrierende Woche: Der Materialschaden hat uns die Goldflotte gekostet und Vieles wollte einfach nicht aufgehen. Jetzt müssen wir deutlich nachlegen, um in der zweiten Saisonhälfte bessere Ergebnisse einzufahren“, berichtet Steuermann Benjamin Bildstein.

Unmittelbar dahinter – und punktegleich – rangieren die Teamkollegen Keanu Prettner/Jakob Flachberger. Die beiden Athleten vom Union Yacht Club Wolfgangsee erreichten am Schlusstag die Plätze 13, acht, 15 und 19. „Wir haben heute vom Speed her nicht mithalten können und waren auch gefühlt immer auf der falschen Seite. Egal was wir probiert haben, wir waren an der ersten Luv-Tonne immer hinten. Im Endeffekt können wir mit diesem Tag und insgesamt mit der Regatta nicht zufrieden sein. Wir haben zu viele Fehler, speziell in der Qualifikation bei Starkwind, gemacht. Wir wissen aber wo unsere Potentiale liegen und wie wir sie steuern können. Für die nächsten Wettkämpfe müssen wir uns steigern, die aktuellen Ergebnisse sind nicht akzeptabel“, hält Steuermann Keanu Prettner fest. 

In der ILCA 7-Klasse zeigte Clemens Kübber am Schlusstag seiner Comeback-Regatta noch einen guten 17. Platz in der Bronze-Flotte. Paul Kronegger beendet die Woche mit einem guten 35. Rang.

French Olympic Week | Hyères | 24. - 29. April 2023
>> Event-Website

470er Mixed (10 Rennen):
1. Xammar/Brugman ESP 49 (1/1/12/3/4/2/5/(29)/19)
2. Lara Vadlau/Lukas Mähr 49 (5/3/2/9/6/9/10/1/4/(33-UFD))
58. Rosa Donner/Niklas Haberl 203 (24/17/19/(26)/21/25/UFD-33/UFD-33/5/19)

FORMULA KITE Women (16 Rennen):
1. Lauriane Nolot FRA 34 ((3)/1/(4)/2/1/1/1/2/1/2/(12)/11/3//14)/5/1)
15. Alina Kornelli 144 (6/8/5/(18)/18/13/15/(DNC26)/13/(24)/5/(21)/10/20/13/6)

FORMULA KITE Men (17 Rennen):
1. Axel Mazella 38 (1/2/4/2/(15)/(10)/1/2/3/4/3/3/1/(7)/5/3/4)
14. Valentin Bontus 139 (6/6/6/2/(DNC-32)/9/19/23/21/18/4/20/8/15/12/4/10)

Nacra17 (12 Rennen):
1. Gimson/Burnet GBR 28 (3/3/1/5/(7)/1/1/1/6/5/1/1)
12. Lukas Haberl/Tanja Frank 105 (10/14/15/3/2/12/7/(19)/17/12/5/8)
20. Laura Farese/Matthäus Zöchling 144 (5/9/(19)/4/9/11/(24-DSQ)/9/19/20/19/20)

49er (13 Rennen):
1. Diego Botin/Florian Trittel ESP 64 (1/11/5/4/1/2/12/1/1/13/(RET-25)/3/10)
30. Benjamin Bildstein/David Hussl 104 (11/(25-DNF)/25-DNC/8/7/15/21/1/3/8/5)
31. Keanu Prettner/Jakob Flachberger 104 (13/6/(25-DNF)/12/6/7/5/13/8/15/19)

ILCA 7 (10 Rennen):
1. Michael Beckett GBR 29 (3/3/5/3/1/4/(11)/3/4/3)
145. Clemens Kübber 289 ((53-DNC)/ 53-DNC/53-DNC/53-DNC/43/37/33/17)
151. Paul Kronegger 325 (52/51/45/(53-DNC)/48/51/43/35)