Spitzensport
24.06.2022

Vadlau/Mähr kratzen nach Wettfahrtsieg an Medaillenrängen

Lara Vadlau/Lukas Mähr

Am zweiten Wettkampftag der 128. Ausgabe der Kieler Woche hat aus rot-weiß-roter Sicht vor allem das 470er-Duo Lara Vadlau und Lukas Mähr überzeugt. Mit einem Wettfahrtsieg und einem zweiten Platz in drei Races kletterte das OeSV-Team auf den vierten Platz im Zwischenklassement. Im 49er, wo heute bereits die Goldflotte gestartet hat, liegen Keanu Prettner und Jakob Flachberger weiterhin voll auf Medal-Race-Kurs. Benjamin Bildstein und David Hussl befinden sich weiterhin in Schlagdistanz zu den Top-10. Wenig Glück hatten indes die beiden österreichischen Nacra-17-Duos, die nach Strafpunkten bzw. einem durchgegangenen Protest gegen sie an Boden verloren.

Lara Vadlau und Lukas Mähr verbuchten am zweiten Tag der Kieler Woche einen Tag nach Maß. Bei 16 Knoten und einer schönen großen Welle startete das OeSV-Duo mit einem zweiten Platz in den Tag. Nach Problemen am Boot verbuchte das neuformierte Team im zweiten Rennen des Tages einen elften Platz, ehe sie ein Wettfahrtsieg wieder ganz nahe an die Medaillenränge brachte. „Wir hatten heute einen guten Tag und konnten zwei super Resultate einfahren. Bei diesen Races sind wir sehr gut vom Start weggekommen. Leider sind wir aber auch heute nicht von Schwierigkeiten am Boot verschont geblieben. Es wird aber von Tag zu Tag besser. Es waren heute richtig coole Segelbedingungen mit einer schönen großen Welle – diese Bedingungen spielen Lara und mir in die Karten. Wir lieben es, wenn wir mit physischer Arbeit Gas geben können. Es hat heute richtig Spaß gemacht“, zeigt sich Vorschoter Lukas Mähr erfreut, der gemeinsam mit Steuerfrau Lara Vadlau nach sechs von zehn Wettfahrten vor dem Medal-Race auf dem vierten Platz rangiert. Der Abstand auf das führende Team aus Deutschland beträgt lediglich fünf Punkte.

Das zweite rot-weiß-rote 470er Team mit Rosa Donner und Sebastian Slivon konnte ihr Top-10 Resultat vom Vortag nicht wiederholen. Mit den Rängen 28, 22 und 21 fiel das junge Duo auf den 24. Platz zurück.

Prettner/Flachberger weiterhin auf Medal-Race-Kurs

In der Klasse der 49er konnten zum Start der Goldflotte nach einem Winddreher lediglich zwei anstatt der vier geplanten Races absolviert werden. Keanu Prettner und Jakob Flachberger, die am Vortag einen fantastischen Auftakt hinlegten, brachten zwei solide Races mit den Rängen elf und 16 ins Ziel und bleiben damit voll auf Medal-Race-Kurs. Vier geplante Wettfahrten vor dem Finaltag liegt das Duo vom Union Yacht Club Wolfgangsee auf Gesamtrang sieben. „Wir können mit den beiden Wettfahrten zufrieden sein. Es gibt natürlich immer Potential nach oben, aber wir haben das Beste aus den Races gemacht und dafür, dass wir uns in der Goldflotte mit den besten Booten messen, sind wir eigentlich sehr glücklich“, beschreibt Jakob Flachberger.
Die beiden 49er-Asse Benjamin Bildstein und David Hussl starteten mit einem siebenten Platz in die Goldflotte und brachten sich zunächst damit ebenfalls auf Medal-Race-Kurs, ehe sie durch einen Frühstart in der zweiten Wettfahrt wieder etwas an Boden verloren. Steuermann Bildstein zeigt sich aber dennoch mit der aktuellen Form zufrieden: „Der erste Tag der Goldflotte lief für uns mit dem Frühstart nicht nach Wunsch. Ansonsten sind wir aber sehr gut drauf. Da ist es für uns natürlich doppelt schade, dass bereits am ersten Tag die Rennen ausgefallen sind und auch heute nur zwei Races zustande gebracht wurden. Es fehlen uns keine großen Dinge: wir sind schnell, wir haben ein sehr gutes Bootshandling, unser Selbstvertrauen passt und wir sehen, dass wir sehr gute Resultate einfahren können. Es ist morgen immer noch viel möglich, die Punkte liegen knapp beisammen.“

In der Klasse der 49er-FX verbesserten sich Laura Schöfegger und Anna Boustani zum Auftakt der Silberflotte um zwei Ränge in der Gesamtplatzierung. Mit den Ergebnissen 13,8,14,12 liegt das Duo auf dem 40. Rang im Zwischenklassement.

Schwierige Bedingungen und wenig Glück für Nacra-17-Teams

Am zweiten Tag der Kieler Woche zeigte sich die Ostsee und vor allem deren Winde von der launischen Seite. Bei stark schwankenden Windstärken fehlte den beiden rot-weiß-roten Nacra-17-Booten auch das Quäntchen Glück. Während Laura Farese und Matthäus Zöchling bei ihrer vermeintlich besten Wettfahrt des Tages einen nachträglich ausgesprochenen Protest eines deutschen Teams verloren, wurden Lukas Haberl und Tanja Frank fünf Strafpunkte wegen einer administrativen Verfehlung aufgehalst.

Die beiden österreichischen Nacra-17-Teams bekamen es am zweiten Tag der Kieler Woche bei ihren vier Wettfahrten mit äußerst herausfordernden Bedingungen zu tun. Bereits während der ersten Wettfahrt des Tages nahm der Wind schlagartig auf vier Knoten ab. Haberl/Frank reagierten für die kommende Wettfahrt mit einem neuen Trimm, doch die Windstärke nahm ebenso prompt wieder zu. Die Olympiadritte von 2016 und ihr Steuermann fuhren als ihr bestes Ergebnis des Tages einen 15. Rang ein. Außerdem verbuchten die beiden OeSV-Athleten zwei 17. Plätze ein, wobei ihnen bei einem dieser beiden Ergebnisse fünf Strafpunkte wegen einer administrativen Verfehlung aufgehalst wurden, sowie einen Streicher (26.). Im Gesamtklassement fielen Tanja Frank und Lukas Haberl damit auf den 15. Rang zurück. „Heute war ein sehr schwieriger Tag. Die Windverhältnisse waren äußerst herausfordernd. Dazu kamen noch katastrophale Wellen zum Segeln. Bei den Starts haben wir uns zwar zum Vortag verbessert, der Rest lief aber heute gar nicht“, zeigte sich Tanja Frank enttäuscht.

Vergleichbar erging es auch Laura Farese und Matthäus Zöchling, die bei ihrer vermeintlich besten Wettfahrt des Tages (Anm. Rang 11) einen nachträglich ausgesprochenen Protest eines deutschen Teams verloren und in diesem Race disqualifiziert wurden. In den weiteren Wettfahrten fuhren die beiden Athleten vom Union Yacht Club Neusiedlersee auf die Ränge 14, 16 und 21. „Gefühlt haben wir heute eigentlich etwas besser in den Rhythmus gefunden als noch gestern. Es waren gute und weniger gute Schläge dabei. Mit der letzten Wettfahrt waren wir ursprünglich sehr zufrieden. Wir haben schlaue taktische Entscheidungen getroffen. Aufgrund unseres Steuerbordstartes und eines vermeintlichen Ausweichmanövers eines deutschen Bootes wurden wir nach einem Protest leider disqualifiziert. Das ist natürlich sehr schade“, resümiert Steuerfrau Laura Farese.

OeSV-Aufgebot | 128. Kieler Woche | 22. - 26. Juni 2022

470er (nach 6/10 Rennen + Medal-Race)
1. Wanser/Autenrieth GER 25 (1/3/4/16/1/(19)
4. Vadlau/Mähr AUT 30 ((17)/2/14/2/11/1)
24. Donner/Slivon AUT 105 ((28)/26/8/28/22/21)

49er (nach 6/10 Rennen + Medal-Race)
1. Dickson/Waddilove IRL 12 (1/1/5/3/2/(11))
7. Prettner/Flachberger AUT 26 (3/2/3/7/11/(16)))
14. Bildstein/Hussl AUT 32 (13/6/5/1/7/(BFD))
79. Lehmann/Haberl AUT 137 (28/(29)/28/22/21/15)
82. Kammerer/Ebenbichler AUT 147 (25/28/16/(29))

49erFX (nach 8/12 Rennen + Medal-Race)
1. Steinlein/Plößel GER 12 (3,2,2,1,(8),2,1,1)
40. Schöfegger/Boustani 82 (13/10/(15)/12/13/8/14/12)

Nacra 17 (nach 8/12 Rennen + Medal-Race)
1. Tita/Banti ITA 19 ((14)/1/1/1/13/1/1/1)
15. Haberl/Frank AUT 102 (12/14/12/10/22/(26)/17/15)
18. Farese/Zöchling AUT 114 (17/17/13/16/14/21/16/(DSQ)