Spitzensport
06.04.2019

Nur Bargehr/Mähr bekommen und nützen die Chance im Medal-Race

Tobias Stoerkle - Photography

Der Medal-Race-Tag bei der Princess Sofia Trophy vor Palma de Mallorca war geprägt von starken Winden bis zu 25 Knoten und hohen Wellen. Einzig das 470er-Duo David Bargehr und Lukas Mähr bekamen die Chance sich im Medal-Race noch einmal zu beweisen. Die WM-Dritten aus 2017 fuhren im Finale einen zweiten Platz ein und schafften den Sprung auf Gesamtrang neun. Die Klasse der 49er konnte aufgrund der Bedingungen kein Medal-Race mehr bestreiten. Benjamin Bildstein und David Hussl bleiben somit im starken Feld mit 108 Booten auf dem bemerkenswerten vierten Platz. Auch Thomas Zajac und Barbara Matz blieb die Chance auf eine weitere Verbesserung verwehrt. Das Nacra-17 Duo reüssierte auf Rang acht..

Mit drei Top-Ten-Ergebnissen kann Matthias Schmid auf eine positive Premiere als OeSV-Sportdirekor zurückblicken. „Das ganze Team hat sehr gut funktioniert. Alle Athleten und der Betreuerstab vermittelten eine äußerst positive Stimmung und auch die Ergebnisse sind großteils sehr zufriedenstellend. Wir haben es geschafft in drei der vier Klassen, die wir zu den olympischen Spielen nach Tokyo schicken wollen, das Meda-Race zu erreichen – und das bei absolut hochklassiger Konkurrenz, bei der niemand der Weltspitze fehlte,“ zieht der Neo-Sportdirektor einen positives Resume.
 
Bargehr/Mähr zeigen im Medal-Race erneut auf
David Bargehr und Lukas Mähr, die am Vortag noch Höhen und Tiefen erlebten, zeigten beim Medal-Race noch einmal kräftig auf. Das 470er-Duo konnte als einzige Bootsklasse mit OeSV-Beteiligung trotz schwerer Bedingungen mit Winden bis zu 20 Knoten in das Medal-Race der besten Zehn starten. Diese Chance nützten die beiden Bregenzer auch auf eindrucksvolle Art und Weise, ließen gleich drei Olympia-Medaillen-Gewinner hinter sich und legten einen zweiten Platz nach. Im Gesamtklassement konnten die WM-Dritten aus 2017 damit noch einen Platz gutmachen und den neunten Platz belegen. „Es herrschten heute richtig schwere Bedingungen. Wir haben einen tollen Start erwischt und sind gut hineingestartet. Gleich bei der ersten Kreuz ist uns ein Fehler passiert und ich bin für zehn Sekunden von Bord gegangen. Wir haben uns vom vierten Platz aber wieder zurückgekämpft und lieferten uns ein sehenswertes Battle mit den Booten an dritter und an zweiter Stelle. Es kam zu einem spektakulären Foto-Finish, bei dem wir die Nase vorne hatten. Wir sind mit dem Abschluss natürlich super glücklich,“ freut sich Vorschoter Lukas Mähr. Bereits am Vortag beendeten Niko Kampelmühler und Thomas Czajka (Rang 42) und Niclas Lehmann/Niklas Haberl (Rang 63) die Silberflotte der Princess Sofia Trophy.
 
Sportdirekor Matthias Schmid über die 470er-Teams: „Für David und Lukas freut es mich besonders, dass sie ihr Potential nun auch wieder in der Regatta abrufen konnten. Sie haben wieder gezeigt, was in ihnen steckt und sehr professionell gearbeitet. Aber auch Niko Kamelmühler und Thomas Czjaka konnten mit Einzelergebnissen aufzeigen, auch wenn es ihnen noch an Konstanz fehlt. Für Niclas und Niklas war es die allererste 470er Regatta. Die beiden Youngsters haben viel Arbeitseifer an den Tag gelegt und sie konnten wertvolle Erfahrung sammeln, das Resultat ist bei den Beiden noch nebensächlich.“
 
Bildstein/Hussl reüssieren ohne Medal-Race auf Rang vier
Benjamin Bildstein und David Hussl beendeten die Princess Sofia Trophy im starken Feld von 108 Booten auf dem bemerkenswerten vierten Platz. Das Medal-Race wurde aufgrund der zu gefährlichen Bedingungen nicht durchgeführt. „Wir sind richtig happy mit der Woche. Es ist schön zu sehen, dass wir die Leistung in einem Rekordstarterfeld von 108 Booten abrufen konnten. Das Niveau hier war auf dem Level einer Weltmeisterschaft – es waren alle namhaften Teams am Start. Umso erfreulicher ist unser Resultat. Es hat von Taktik und Strategie bis hin zu Teamwork alles gut funktioniert. Wir konnten unsere Trainingsleistungen umsetzen und sind absolut im Saisonplan. Natürlich ist es schade, dass wir heute nicht mehr die Chance auf die Medaille bekommen haben. Die Leistungen geben aber Selbstvertrauen für die kommende Saison,“ blickt Steuermann Benjamin Bildstein bereits auf die kommenden Aufgaben. Keanu Prettner/Marco Baumann beendeten ihren ersten gemeinsamen Nationalteameinsatz bereits am Vortag auf dem 95. Platz.
 
Sportdirekor Matthias Schmid über die 49er-Teams: „Benjamin und David haben extrem hart gearbeitet. Sie waren unabhängig von den Bedingungen stets fokussiert. Ich bin davon überzeugt, dass das für ihr Selbstvertrauen sehr wichtig war. Sie haben bewiesen, dass sie über eine lange Regatta immer mit den Top-Teams mitfahren können. Für unsere ganz jungen 49er Keanu und Marco war es eine super Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln.“
 
Auch Nacra 17 ohne Chance auf weitere Verbesserung
Thomas Zajac und Barbara Matz hatte einen schweren Start in die Regatta. Das Nacra 17-Duo konnte sich aber von Tag zu Tag verbessern und schließlich den achten Gesamtrang belegen. Am Final-Tag blieb ihnen aufgrund der gefährlichen Bedingungen die Chance auf eine weitere Verbesserung verwehrt. „Es hatte heute 25 Knoten und sehr hohe Wellen. Aus Sicherheitsgründen konnten wir leider nicht starten. Das ist natürlich schade, weil wir uns auf Starkwind und hohe Wellen gut vorbereitet hätten und wir Chancen gesehen haben uns im Gesamtklassement noch zu verbessern. Es war direkt vor uns relativ knapp. Wir wären gerne noch in die Top-6 gekommen,“ berichtete Steuermann Thomas Zajac. "Es war für uns eine sehr aufregende Woche, weil wir schlecht gestartet sind, uns aber zurückfighten konnten. Jetzt geht es zurück nach Österreich, bevor wir die Saison in Genua mit dem nächsten Weltcup-Event fortsetzen,“ so der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Rio. Das zweite österreichische Nacra 17-Boot Laura Farese/Matthäus Zöchling beendete die Princess Sofia Trophy auf dem 54. Rang.
 
Sportdirekor Matthias Schmid über die Nacra 17-Teams: „Thomas und Barbara sind sehr solide gesegelt. Wir wissen ganz genau, dass Tom mit seiner Erfahrung und dem Know How immer bereit für eine Medaille ist. Auch mit der Geschwindigkeit auf der Vorwind sind wir sehr zufrieden. Da hat Barbara einen guten Job geleistet. Auch taktisch haben sie eine solide Leistungen gezeigt.“
 
49erFX-Trio beendet Regatta bereits am Vortag
Materialtechnisch nur die zweite Wahl hatten die drei 49erFX OeSV-Boote in Palma zur Verfügung, liegen die bevorzugten Boote doch vor Neuseeland. Während Laura Schöfegger und Anna Boustani trotz einiger Probleme am letzten Tag noch einen Sprung nach vorne machten (Gesamtrang 40.), beendeten die Vize-Weltmeisterinnen Tanja Frank und Lorena Abicht die Princess Sofia Trophy auf dem 43. Rang. Angelika Kohlendorfer und Lisa Farthofer treten mit dem 47. Platz die Heimreise an.
 
Sportdirekor Matthias Schmid über die 49erFX-Teams: „Natürlich blieben wir im 49erFX unter unseren Erwartungen. Man darf das Ergebnis allerdings nicht überbewerten. Das gute Material, mit dem sich die Athletinnen wohlfühlen liegt in Neuseeland. Wenn das Material nicht passt kommt es auch dazu, dass man taktisch nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft. Das stresst mich aber noch nicht. Die Teams haben über den Sommer sehr hart gearbeitet und sie werden zum richtigen Zeitpunkt wieder voll da sein.“

Princess Sofia Trophy
 
Princess Sofia Trophy / Palma de Mallorca (ESP), 01. – 06. April 2019:
 
470er
1. Anton Dahlberg / Fredrik Bergström (SWE) 47 (3/5/(10)/2/5/8/3/3/BFD-38/6/2)
9. David Bargehr / Lukas Mähr (AUT) 103 (2/21/3/3/8/9/18/UFD (38)/32/3/4)
42. Niko Kampelmühler / Thomas Czajka (AUT) 111 (14/20/17/(24)/24/2/9/10/1/14)
63. Niclas Lehmann / Niklas Haberl (AUT) 224 (22/25/34/(35)/29/8/25/20/32/28)
 
Nacra 17
1. Jason Waterhouse / Lisa Darmanin (NZL) 69 (2/5/3/9/1/7/4/3/12/5/10/3/(25)/4/1)
8. Thomas Zajac / Barbara Matz (AUT) 118 (12/13/13/12/6/5/2/8/(21)/7/6/2/16/3/13)
54. Laura Farese / Matthäus Zöchling (AUT) 237 (19/25/29/21/16/24/21/16/14/21/UFD (30)/14/24/14/30-UFD)
 
49er
1. Dylan Fletcher / Stuart Bithell (GBR) 40 (3/3/1/6/2/5/(10)/4/1/1/(19)/4)
4. Benjamin Bildstein / David Hussl (AUT) 74 (UFD (37)/4/4/11/1/1/20/8/7/11/5/2)
95. Keanu Prettner / Marco Baumann (AUT) 281 (23/24/28/24/26/29/(39))26/7/37/30)
 
49erFX
1. Martine Soffiatti Grael / Kahena Kunze (BRA) 64 (7/5/1/1/9/6/1/2/3/(11)/9/3/1/5/17)
40. Laura Schöfegger / Anna Boustani (AUT) 241 (21/19/12/24/(30)/14/21/21/27/7/15/14/4/24/10)
43. Tanja Frank / Lorena Abicht (AUT) 246 (14/11/16/17/13/(19)/13/19/9/DNC (42)/BFD 42/22/2/32/18)
47. Angelika Kohlendorfer / Lisa Farthofer (AUT) 285 (18/12/24/26/32/30/20/7/3/DNF (42)/17/23/16/30/28)