Weymouth: FLOTTE KUFEN

Thomas Zajac und Tanja Frank landen beim England-Weltcup einen Tagessieg und übernehmen die Führung, das Regatta-Comeback von Lara Vadlau und Jolanta Ogar beginnt ebenfalls vielversprechend.

Vor Weymouth, wo im Rahmen der London-Spiele 2012 um Olympiamedaillen gesegelt wurde, fiel heute bei ablandigen und herausfordernden Windverhältnissen der Startschuss zur vierten von insgesamt fünf Weltcupentscheidungen. Die großen Druckunterschiede und vielen Dreher verlangten eine blitzsaubere Taktik und gute Nerven - beides hatten Thomas Zajac und Tanja Frank zu bieten. Nach einer Kenterung und Platz 18 in Durchgang eins, zündeten die heimischen Kufen-Asse im Anschluss den Turbo, segelten in der zweiten Runde auf Rang drei und entschieden die dritte Wettfahrt für sich. Damit übernimmt das OeSV-Gespann in der Mixed-Multihull Klasse Nacra17 die zwischenzeitliche Gesamtführung, erste Verfolger sind die Schweizer Bühler/Brugger.

Nach einer zehnwöchigen, verletzungsbedingten Regattapause verglichen sich Lara Vadlau und Jolanta Ogar heute erstmals wieder mit der Weltspitze und wussten dabei absolut zu überzeugen. In der ersten Wettfahrt segelten die Welt- und Europameisterinnen nach einem zögerlichen Beginn noch auf Rang elf vor, in Runde zwei lief es mit Platz sechs noch ein Stück besser. Damit liegen Vadlau/Ogar auf Platz fünf, das Feld wird von den Olympiasiegerinnen Aleh/Powrie (NZL) angeführt.

Laura Schöfegger und Elsa Lovrek, die sich vor Medemblik für die Weltcup-Entscheidung qualifizieren konnten, zeigen in der 49erFX-Klasse mit Zwischenrang 18 auf, für den Rest der OeSV-Mannschaft verlief der Tag eher durchwachsen.

Bei den 470er-Herren müssen sich David Bargehr/Lukas Mähr und Matthias Schmid/Florian Reichstädter vorläufig mit den Rängen 23 und 24 begnügen, auch die 49er Nico Delle Karth/Niko Resch blieben unter ihren Möglichkeiten und müssen nach drei Runden mit Platz 25 Vorlieb nehmen.

Morgen folgt die Fortsetzung, geplant sind neuerlich zwei Wettfahrten für die Monohull-Klassen bzw. drei für die Mulithulls und Skiffs. Der Grunddurchgang dauert bis einschließlich Samstag, die Medal-Race-Entscheidungen der Top10 folgen am 14. Juni.

Stimmen:

Thomas Zajac:

„Wir sind heute mit sehr großer Risikobereitschaft unterwegs gewesen, in der ersten Wettfahrt haben wir mit der Kenterung dafür gebüßt, in den Wettfahrten zwei und drei abgeräumt. Der Speed war sehr gut die Kommunikation und Taktik ebenfalls, damit haben wir gezeigt was drinnen ist. Es tut gut das abrufen zu können was man drauf hat, auf der anderen Seite war es erst der Tag.“

Lara Vadlau:

„Am Anfang der Wettfahrten waren die Entscheidungen falsch, aber wir haben jeweils zurück in die Spur gefunden und sind mit der Leistung sowie dem Zwischenstand absolut zufrieden. Das Knie spielt problemlos mit, wir sind happy, wieder im Geschäft zu sein.“

Matthias Schmid:

„Wir haben gleich nach dem Start in die erste Wettfahrt einen Crash verschuldet und uns entlasten müssen, damit sind wir als letzte weggesegelt. In Folge hat der Plan nicht funktioniert, wir sind leider auch in der zweiten Wettfahrt taktisch daneben gelegen und unterm Strich nicht gut gesegelt.“

David Bargehr:

„Die Druckunterschiede und Dreher waren enorm, es waren heute sehr krasse Verhältnisse, mit denen wir nicht wirklich zu Recht gekommen sind. Der Grad zwischen zu wenig oder zu viel Risiko war verdammt schmal, die Zahlen stimmen uns nicht zufrieden, aber wir werden uns dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen.“

Nico Delle Karth:

„Es war ein sehr schwerer Tag, uns hat einfach der Flow gefehlt, in jeder Wettfahrt war zumindest ein Bock drinnen. Damit kannst du nicht vorne mitsegeln.“

Laura Schöfegger:

„Es gibt immer Luft nach oben, aber mit Ausnahme einer Kenterung ist der Tag für uns ganz passable verlaufen.“