19.07.2013

WER SCHÜRFT ERSTMALS GOLD?

Thomas Zajac und Tanja Frank zählen in der Nacra-17 Klasse zur Weltspitze. Ab Montag wird in der neuen Olympiaklasse erstmals um WM-Medaillen gesegelt.

Scheveningen, ein Stadtteil Den Haags und sechs Kilometer vom Zentrum entfernt, ist ab 22. Juli Schauplatz der Nacra17-WM-Premiere. Die Mixed-Multihull Disziplin, die 2016 ihr olympisches Debüt feiert, bringt 74 Teams aus 22 Nationen an die Linie, darunter alles, was in den bisher gesegelten Welt- und Europacups die Nase vorne hatte.

Die heimischen Hoffnungen ruhen auf den Schultern von Thomas Zajac und Tanja Frank, die in den bisherigen Vergleichen voll überzeugen konnten und nicht zuletzt aufgrund ihres Sieges am Gardasee die Weltrangliste in der olympischen Katamaran-Disziplin anführen. Die WM-Serie umfasst acht Qualifikationsläufe und sechs Finalrunden, da wie dort kann je einmal gestrichen werden. Die Top10 segeln am 27. Juli im Medal Race (doppelte Punkte) um den Titel.

Während Zajac/Frank vor Scheveningen auf Medaillenjagd sind, bricht in Rio de Janeiro die dritte OeSV-Testwoche an. Drei 470er- und zwei 49er-Teams sind vor Ort, betreut werden sie von Sportdirektor Georg Fundak und Ivan Bulaja. Der Wind war bisher eher auf der leichten Seite, es konnte aber jeden Tag gesegelt werden. Der erste Eindruck vom Olympiarevier und dem Drumherum ist durchwegs positiv. Leichte Probleme gibt es nur mit der Verständigung, an die miserable Wasserqualität  innerhalb der Bucht wird man sich wohl gewöhnen müssen.

Das Trainingslager dauert noch bis Ende des Monats.

Stimmen

Thomas Zajac:

„Wir wissen, dass wir im Idealfall jeden schlagen können und gehen mit viel Selbstvertrauen an die Sache heran. Zunächst gilt es solide in die Serie zu starten, die Qualifikation sollte kein Problem darstellen, ab den Finalläufen wird es ernst.“

Matthias Schmid:

„Wir haben uns sehr gut eingelebt, die klimatischen Verhältnisse sind traumhaft, die Strände wunderschön. Wir wohnen etwas außerhalb in Niterói, hier geht es nicht so hektisch zu wie im Zentrum von Rio, das passt perfekt. Sprachlich ist es eine Herausforderung, weil kaum wer Englisch spricht, aber die Leute sind sehr hilfsbereit. Das einzige was nicht ins Bild passt, ist die miserable Wasserqualität. Man kommt sich vor als würde man in der Kanalisation segeln, das Wasser stinkt und ist grob verdreckt, hier geht keiner freiwillig ins Wasser.“

Nico Delle Karth:

„Vom Wind her erinnert es ein wenig an die China-Spiele. Draußen war sehr wenig, aber dafür eine ordentliche Dünungswelle, und innerhalb der Bucht ist es zwar besser, im Doppeltrapez sind wir aber noch nie gestanden. Die Stimmung ist super, wir segeln was geht, analysieren intensiv und haben Biss und Harmonie im Team.“ 

Zeitplan

22. Juli  Qualifikation      4 Wettfahrten

23. Juli  Qualifikation      4 Wettfahrten

24. Juli  Lay Day

25. Juli  Finale               3 Wettfahrten

26. Juli  Finale               3 Wettfahrten

27. Juli  Medal Race      1 Wettfahrt