VIELE LEARNINGS

Österreichs Olympia-Segler bleiben beim Europacup vor Palma im Test-Modus und müssen kleinere Brötchen backen.

Neue Boote, andere Masten, verschiedene Segelkonstellationen, neue Winkel bei den Schwertern – im Rahmen der Trofeo S.A.R. Pricesa Sofia wird probiert was geht, um Neues ein zu segeln und das Equipment für Hyeres herauszuarbeiten. Dort werden ab 20. April die nächsten Weltcuppunkte vergeben, das Teilnehmerfeld ist erstmals auf 40 Boote pro Klasse begrenzt. Die heimischen Team-Rio Boote haben in Frankreich aufgrund der Weltranglisten-Platzierungen einen Startplatz sicher, deshalb liegt der Focus im hier und jetzt mehr auf der Materialabstimmung als am Gesamtpaket.

Matthias Schmid und Florian Reichstädter fügen ihrer Serie am zweiten Finaltag die Ränge 15 und 13 hinzu und arbeiten sich bei den 470er-Herren auf Platz 15 vor, David Bargehr und Lukas Mähr folgen auf Zwischenrang 27. Thomas Zajac und Tanja Frank verschuldeten in der zweiten Wettfahrt der Nacra17-Klasse einen Crash und mussten den Tag mit einem stark beschädigten Rumpf zu Ende Segeln. Die Folge ist Zwischenrang 24 und eine Nachtschicht beim Bootsbauer.

Positiv verlief der Tag hingegen für Sven Reiger, der in der paralympischen 2.4-Klasse dank der Plätze fünf und vier auf den fünften Zwischenrang vorgesegelt ist. Morgen folgt der letzte Finaltag, am Samstag segeln die Top 10 der olympischen Disziplinen um die Medaillen und den königlichen Handschlag im Rahmen der Siegerehrung.

Stimmen:

Matthias Schmid:

„Es ist vom Zwischenstand her nicht aufregend, aber wir sind nicht langsam und das stimmt uns positiv. Speziell am Vorwindkurs haben wir uns mit dem neuen Set up klar steigern können, wir holen immer wieder sehr gut auf und es ist noch mehr drinnen. Wir müssen das Segel in- und auswendig lernen um es blind zu verstehen, dafür nehmen wir uns jetzt die Zeit. Unser Problem ist damit das System, wir sind zu oft auf der falschen Seite, da fehlt irgendwie das Gefühl.“

Lukas Mähr:

„Es ist auch heute nicht nach Wunsch gelaufen, ich habe aufgrund einer Nagelentzündung nur wenig geschlafen und war körperlich sicher nicht auf dem Niveau auf dem man sein muss, um in der Goldgruppe bestehen zu können. Aber es sind auch Lichtblicke dabei, die Starts, zuletzt eher ein Defizit, waren beide sehr gut und hinsichtlich der Materialabstimmung passt der Weg ebenfalls. Die unterschiedlichen Bedingungen die wir haben, sind wichtig und hilfreich für die Entwicklung, das Ergebnis schaut schlechter aus als es ist.“

Tanja Frank:

„In der ersten Wettfahrt war noch weniger Wind, da hatten wir nicht das richtige Set up und Speedprobleme. In der zweiten war dann der Crash, die Amerikaner (Newberry/Whitehead) hatten Innenraum sind aber nach der Wende praktisch stehen geblieben, damit war kein Platz mehr und der Crash unvermeidlich. Ihr Boot ist ganz geblieben, unseres im Bugbereich regelrecht aufgeplatzt. Der Rumpf hat Wasser genommen, damit war Tag gelaufen. Wir müssen das Boot jetzt zerlegen und den Schwimmer reparieren, bis morgen sollte alles passen.“

Sven Reiger:

„Gestern waren taktische Fehler drinnen, heute sind das Verständnis und das generelle Gefühl wesentlich besser gewesen. Bei den Starts und Manöver habe ich deutliche Fortschritte erzielt, das ist super. Für mich ist wichtig hier jede Regattaminute voll zu nützen, ich will anschreiben, weiß aber, dass die Top3 sehr sehr schwierig werden.“