19.04.2013

Tatort Hyeres

Österreichs Olympiasegler wühlen weiterhin in der Trickkiste, um beim Frankreich-Weltcup neue Erkenntnisse einzufahren. Dabei will man die Weltspitze ebenso ärgern wie zuletzt vor Palma.

Auf Spanien folgt Frankreich, die vierte Station Station des ISAF Sailing World Cups wird an der Cote d´Azur vor Hyeres gesegelt, über 800 Aktive sind gemeldet, 53 Nationen vor Ort. Nach den durchwegs positiven Auftritten vor Palma de Mallorca wollen die heimischen Asse auch an der französischen Rivera die Weltspitze ärgern und parallel dazu ihr Testprogramm ausreizen.

Mit Ausnahme von Nico Delle Karth und Niko Resch, die ihre neuen 49er-Skiffs am Gardasee einsegeln und Mitte Mai in die Regattaszene zurückkehren, sind sämtliche Kadersegler vor Ort. Wie in Palma werden das neue olympische Race-Format und die Änderungen im Scoring System angewendet, der Startschuss zum Qualifying fällt am 22. April. Fünf Tage später stehen die Weltcupsieger von Hyeres fest.

Für die heimischen Asse heißt es dort anknüpfen, wo man in Palma aufgehört hat und genau das hat das 15-köpfige Aufgebot auch vor. Matthias Schmid und Florian Reichstädter nutzen das nacholympische Jahr um neue Methoden im mentalen und segeltechnischen Bereich auszuprobieren, der Frankreich-Weltcup soll weitere Erkenntnisse und Antworten bringen. Das Ziel der Olympia-Neunten ist am Finaltag noch im Bewerb zu sein und damit an den Medal Race Entscheidungen  der Top10 teilzunehmen. Ähnliches gilt für Lara Vadlau und Jolanta Ogar, die beim Spanien-Weltcup mit Rang vier einen sehr starken Eindruck hinterließen.

Die Top-Leistungen der heimischen 470er wirken sich weiterhin positiv auf die Weltrangliste aus, sowohl Schmid/Reichstädter, als auch Vadlau/Ogar rangieren auf Platz zwei, die Vorarlberger Junioren David Bargehr und Lukas Mähr folgen im Herren-Ranking auf Rang fünf. Beim Frankreich-Weltcup werden die drei Teams von Sportdirektor Georg Fundak und Marcos Lamas betreut. Der Argentinier soll sich künftig um den heimischen 420er und 470er-Nachwuchs kümmern und den Junioren beim Einstieg in die olympische Regattaszene zur Seite stehen. Nach Hyeres kehrt auch Morgan Reeser wieder in das OeSV-Trainerteam zurück.

Österreich Nacra17-Teams, die in Spanien mit den Rängen 11 und 15 einen soliden Regattaeinstand in der olympischen Mixed Multihull Disziplin hinlegten, liebäugeln ebenfalls mit der Medal Race Entscheidung. Für die 49er-Segler Benjamin Bildstein und David Hussl, die mit neuem Material antreten, sowie Lukas Höllwerth, vierter der Laser Europacup-Rangliste, hängen die Trauben naturgemäß höher. Auch von Eva Maria Schimak, die sich seit heuer im Laser Radial probiert, darf man noch keine Wunderdinge erwarten. Das Quartett wird von den OeSV-Spartentrainern Ivan Bulaja und Mate Arapov betreut und soll sukzessive an die Weltspitze herangeführt werden.

Stimmen:

Matthias Schmid:

„Wir haben mit Morgan Reeser in Spanien sehr gut trainiert, er hat uns einiges mit auf den Weg gegeben, das wir hier mit der Unterstützung von Georg und Marcos einarbeiteten und ausreizen wollen. Es geht vor allem um das Umsetzen von taktischen Entscheidungen und neuen Bewegungsabläufen. Wir haben auch intensiv mit Günter Amesberger gearbeitet und einiges im mentalen Bereich verändert, der gesamte Prozess muss erst greifen, dann wird man sehen ob wir uns in die Richtung entwickeln, die wir anstreben. Natürlich wollen wir ins Medal Race, aber wir werden auch Dinge ausprobieren, die uns möglicherweise bremsen könnten. Unterm Strich ist wichtig, dass wir uns weiterentwickeln und an unseren Schwachpunkten arbeiten.“

OeSV-Aufgebot:

OeSV-Aufgebot:

470er Herren    Matthias Schmid/Florian Reichstädter

                         David Bargehr/Lukas Mähr

470er Damen   Lara Vadlau/Jolantar Ogar

Nacra 17          Thomas Zajac/Tanja Frank

                          Sylvia Vogl/Thomas Czajka

49er                   Benjamin Bildstein/David Hussl

Laser                 Lukas Höllwerth

Laser Radial      Eva Maria Schimak

2.4mR                Sven Reiger