01.07.2013

Tatort Aarhus

Segel-Österreich hofft auf das zweite Edelmetall im nacholympischen Jahr und setzt auf Nico Delle Karth und Niko Resch, die erstmals im K.-o.-System auf Medaillenjagd gehen.

Auf Kiel folgt Aarhus (DEN), wo ab Dienstag in der offen ausgeschriebenen 49er-Europameisterschaft um die Medaillen gesegelt wird. Für zusätzliche Spannung sorgt ein abermals neuer Modus, abgerechnet wird am 7. Juli in den Medal Race Entscheidungen. Für diese qualifizieren sich die Top9, das Regattagebiet wird am Finaltag durch Abgrenzungen extrem klein gehalten und liegt unmittelbar unter Land. Der Weg ins Finale beginnt mit zwei Qualifikationstagen, anschließend wird im K.-o.-Modus gesegelt. Mit dem neuerlich abgeänderten Modus bleibt der Weltsegelverband (ISAF) seiner Linie treu. Das Olympiaformat für Rio 2016 soll TV-freundlich und publikumswirksam sein, dem Segelsport aber nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Um beide Seiten zu befriedigen, wird laufend getestet, im November werden die endgültigen Spielregeln präsentiert.

Nico Delle Karth und Niko Resch, die mit dem Kiel-Sieg im Gepäck am Donnerstag angereist kamen und seit Samstag in der Århusbucht an der Revierkenntnis arbeiten, starten mit breiten Schultern und gut vorbereitet in die Titelkämpfe. Man ist sich der eigenen Stärken bewusst, die der anderen lässt sich nur zum Teil einschätzen. Die Franzosen zeigen sich zum ersten mal seit den Spielen, die Engländer haben ihre Teams neu zusammen gestellt, die Dänen Heimvorteil. Benjamin Bildstein und David Hussl, die vor Kiel mit Platz 16 ihre aufsteigende Form bestätigen konnten, feiern in Aarhus ihre 49er-EM-Premiere.

Sämtliche EM-Läufe werden live im Internet gezeigt (www.49er.org/class-info/2013-europeans).  

Stimmen:

Nico Delle Karth:

„Das Revier ist ähnlich wie Kiel, flach ablandiger, böiger Wind, wenig Welle - Bedingungen, die uns prinzipiell liegen. Niko ist nach seiner Verkühlung wieder fit, die Stimmung ist ausgezeichnet, wir freuen uns auf dem Bewerb. Man wird sehen wie die anderen drauf sind, das und das neue Format können wir aber ohnehin nicht beeinflussen. Wir wissen, dass wir jeden Tag sehr gut segeln müssen und genau das werden wir versuchen.“

Georg Fundak/OesV-Sportdirektor:

„Der Erfolg in Kiel hat mich sehr gefreut. Nicht nur der von Delle Karth/Resch, sondern der des gesamten Teams. Das ist die Bestätigung der zuletzt sehr intensiven und guten Arbeit und die Motivation nicht locker zu lassen. Wir wollen uns einen Vorteil verschaffen, umso wichtiger ist die Rio-Vorbereitung die jetzt bei den 470ern beginnt (Abreise 5. Juli), die 49er kommen nach der Europameisterschaft nach. Das Olympiarevier ist sehr komplex, zudem müssen wir uns einen Stützpunkt aufbauen, da zählt jeder Tag doppelt. In Sachen 49er-EM bin ich zuversichtlich, wir sind in der Lage um die Medaillen mit zu segeln, aber wir können noch nicht alle Konkurrenten wirklich einschätzen und wir müssen abwarten wie das System funktioniert. Die diesbezügliche Testphase bringt positive wie negative Erkenntnisse und ist so gesehen notwendig, um das richtige Format für die Spiele zu finden. Wir müssen uns besser präsentieren, dürfen dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass am Schluss die Besten gewinnen sollten und nicht die Glücklicheren – es muss sportlich fair bleiben.“

Time Table:

2./3. Juli         Qualifikation

4./5. Juli         Viertelfinale

6. Juli              Halbfinale

7. Juli              Medal Race