21.06.2014

STÜRMISCHER EMPFANG

Österreichs Segler zeigen den rauen Segelbedingungen vor Kiel die kalte Schulter und starten mit viel Schwung und zwei Wettfahrtsiegen in den Segel-Klassiker.

Die Kieler Woche beginnt kühl, regnerisch und stürmisch. Bei bis zu sechs Beaufort wurden auf sämtlichen Bahnen die ersten Wettfahrten absolviert, Österreichs Olympiasegler kamen nicht ganz fehlerfrei, aber durchaus ansprechend in die Gänge.

Sensationell verläuft das Comeback von Lara Vadlau, die mit Jolanta Ogar die erste Wettfahrt gewinnt und in der zweiten Runde Rang drei belegt. Damit führen die heimischen 470er-Damen beim ersten Regattaeinsatz nach Vadlaus Kreuzband-Operation das Feld punktegleich vor den Deutschen Wagner/Panuschka an.

Thomas Zajac und Tanja Frank müssen die erste Wettfahrt wegen eines Materialschadens und anschließender Kenterung aufgeben, in Runde zwei segeln die heimischen Katamaran-Asse dem Rest der Nacra17-Flotte vom Start weg um die Ohren. Damit feiert das Duo den zweiten rot-weiß-roten Tagessieg bei der 120. Auflage der Kieler Woche, vorläufig liegen Zajac/Frank auf Rang 13.

Bei den 49ern zeigen sich Benjamin Bildstein und David Hussl trotz Kenterung im dritten Lauf bestens aufgelegt, dank dreier Spitzenplätze (4,5,5) rangiert das Duo nach dem ersten Segeltag an fünfter Stelle. Für die Titelverteidiger Nico Delle Karth und Niko Resch verlief es hingegen nicht ganz nach Plan, das Duo findet in den ersten beiden Wettfahrten keinen Rhythmus und kentert im dritten Durchgang in Führung liegend. Damit müssen sich Delle Karth/Resch vorläufig mit Rang 14 begnügen.

Ansprechend verläuft der erste Kiel-Tag für die heimischen 470er-Männer, Matthias Schmid und Florian Reichstädter liegen nach zwei Entscheidungen auf Rang sechs, David Bargehr und Lukas Mähr folgen an neunter Position, die Olympia-Neueinsteiger Stefan Scharnagl und Helmut Schulz liegen auf Rang 18. Morgen folgt die Fortsetzung, am 25. Juni die Entscheidung.

Stimmen:

Georg Fundak (OeSV-Sportdirektor):

„Wir haben dank der Unterstützung und Partnerschaft mit dem IMSB in den letzten Wochen und Monaten ein sehr intensives physisches Programm fahren können, die Früchte haben wir heute geerntet. Es waren sehr herausfordernde Bedingungen, teilweise war es wirklich am Limit, da musst du gut austrainiert, fit und sehr belastbar sein, um bestehen zu können. Die Verletzungen sind optimal auskuriert, wir sind physisch am Punkt, technisch gesehen ist aber noch Luft nach oben.“

Lara Vadlau:

„Es war viel Wind und somit ein sehr anstrengender Tag, den das operierte Knie gut überstanden hat. Wir haben unsere Dinge in Anbetracht der langen Regattapause sehr gut hinbekommen, aber natürlich sind wir noch von unserer Topform entfernt. Unser Feld ist nicht ganz so stark besetzt, deshalb darf man die Dinge nicht überbewerten, aber bei der Kieler Woche in Führung zu liegen ist immer etwas Besonderes.“ 

Thomas Zajac:

„Uns ist bei einer Wende der Pinnen-Ausleger gebrochen, die Folge war eine Kenterung und die Aufgabe der ersten Wettfahrt. Schade, denn wir sind auf Rang zwei gelegen und hätten die Serie wohl mit einem Spitzenplatz begonnen. In der zweiten Wettfahrt hat das Material dann mitgespielt, am Ende war es eine klare Angelegenheit. Der Sieg bestätigt uns und zeigt, dass wir hier um die Podestplätze mitmischen können.“

Niko Resch:

„Wir haben heute schwer in den Tag hineingefunden, sind in der dritten Wettfahrt endlich so gesegelt wie wir uns das vorstellen, aber blöderweise in Führung liegend gekentert. Es war nicht alles schlecht, aber mit den Ergebnissen können wir definitiv nicht zufrieden. Es muss mehr von uns kommen, morgen müssen wir kontern.“

Benjamin Bildstein:

„Wir sind sehr gut vorbereitet in den Wettkampf gestartet und haben heute so ziemlich das Maximum herausgeholt. Es war zum Teil eine Frage des Überlebens, leider sind wir in der dritten Wettfahrt gekentert, dass es unterm Strich zu drei Top5 Plätzen reicht ist wirklich sehr erfreulich.“

Matthias Schmid:

„Es war kein fehlerfreier Tag, ein paar Sachen waren sehr gut, ein paar haben nicht ganz nach Wunsch geklappt. Positiv waren die Starts und Nachstartphasen, dafür haben wir heute bei den Manövern ein paar Meter liegen gelassen. Die Basis ist in Ordnung, aber es ist noch Luft nach oben.“

Ergebnisse, 1. Tag:

470er Damen/15 Teams/2 Wettfahrten:

1. Lara Vadlau/Jolanta Ogar                AUT        4 (1,3)

2. Annina Wagner/Lisa Panuschka        GER         4

3. Sasha Ryan/Jaime Ryan                    AUS         7

49er/74 Teams/3 Wettfahrten:

1. David Evans/Ed Powys                          GBR        7

5. Benjamin Bildstein/David Hussl          AUT        14 (4,5,5)

14. Nico Delle Karth/Niko Resch              AUT        28 (8,11,9)

Nacra17/32 Teams/2 Wettfahrten:

1. Vittorio Bissaro/Silvia Sicouri                        ITA 3

13. Thomas Zajac/Tanja Frank                     AUT 33 (DNF,1)

470er/Herren/23 Teams/2 Wettfahrten:

1. Mathew Belcher/Will Ryan                                  AUS         2

6. Matthias Schmid/Florian Reichstädter            AUT        13 (7,6)

9. David Bargehr/Lukas Mähr                               AUT        18 (6,12)

18. Stefan Scharnagl/Helmut Schulz                    AUT        37 (17,20)

Von den 49erFX-Damen sind aktuell noch keine Ergebnisse bekannt.