20.12.2014

SCHMID/REICHSTÄDTER AM RIO-PODEST

Österreichs Olympia-Asse beenden das Segeljahr dort wo es darauf ankommen wird und zeigen dabei neuerlich Klasse. Nach einem dreiwöchigen Rio-Aufenthalt, der mit der Copa Brasil de Vela seinen sportlichen Höhepunkt hatte, bekommen die Schützlinge von Sportdirektor Georg Fundak nun eine knapp dreiwöchige Segelpause.

Mit Ausnahme der beiden 49er-Teams, die in Melbourne erfolgreich um Weltcuppunkte gesegelt sind, nahm der Rest des OeSV-Nationalkaders am Rio-Training und einem weiteren Regattatest im Olympiarevier von 2016 teil. Die Chance, im Rahmen der Copa Brasil, die Gegebenheiten im Wettkampfmodus zu erkunden und weitere Materialerkenntnisse zu sammeln, wurde auch vom Großteil der Weltspitze genutzt. Damit ergab sich ein interessanter und attraktiver Schlagabtausch, bei dem die heimischen Asse hervorragend mithielten.

Bei den 470er-Damen waren mit Ausnahme zweier Teams die Top10 der Weltrangliste am Start, vier Boote hatten vor dem abschließenden Medal Race noch die Chance auf den Gesamtsieg, darunter auch Lara Vadlau und Jolanta Ogar. Nach einem windschwachen und etwas fragwürdigen Medal Race in dem es für Platz 7 reichte, belegen die Welt- und Europameisterinnen punktegleich mit den Dritten Gesamtrang 4. Den Sieg holen sich die Gastgeberinnen Oliveira/Barbachan, Platz 2 geht an die Olympiasiegerinnen Jo Aleh und Polly Powrie (NZL).

In der 470er-Herren-Konkurrenz, die ebenfalls erlesen besetzt war, gelang Matthias Schmid und Florian Reichstädter mit neun Top11 Plätzen eine tolle Serie. Die Vize-Europameister segelten im heutigen Medal Race auf Rang 4 und beenden den Wettkampf damit auf Platz 3. Den Sieg schnappten sich die Olympiasieger von London, Mathew Belcher/Will Ryan (AUS), David Bargehr und Lukas Mähr, die die Regatta grippegeschwächt in Angriff nahmen, belegten Rang 14.

Ebenfalls zufrieden können Thomas Zajac und Tanja Frank die Weihnachtsferien antreten, das Nacra17-Team beendet die Copa Brasil auf Platz 5, im Medal Race der Mixed Multihull Klasse gelang trotz Speedprobleme auf der Kreuz Platz 4.

Auf Rio und den Weihnachtsurlaub folgt Miami, das Wassertraining vor Ort startet in drei Wochen, der Weltcup wird von 26.-31. Jänner 2015 gesegelt.

Stimmen:

Florian Reichstädter:

„Wir haben anhand der letzten Trainings unser Set up weiter optimiert und bekommen ein immer besseres Gefühl für die Gegebenheit vor Ort. Im Vergleich zum letzten Test haben wir uns Speedvorteile auf der Kreuz erarbeitet, unter Spinnaker geht es ebenfalls in die richtige Richtung. Damit ist der Weihnachtsurlaub wohlverdient, zwei Wochen Ruhe am Stück hatten wir heuer noch nicht, umso größer wird der Genuss.“

Lara Vadlau:

„Das Medal Race war nicht unbedingt fair, aber die Punkte haben wir während der Serie liegen gelassen. Wir hatten zwei sehr gute und zwei weniger gute Tage, die Konstanz war unbefriedigend, so kann man nicht gewinnen. Man muss aber auch sagen, dass wir hier mit unserem alten Material segeln, so gesehen war es nicht schlecht.“

Thomas Zajac:

„Wir waren von den stabilen Windbedingungen positiv überrascht, draußen war es sehr konstant und ein ordentlicher swell, in der Bucht hat es mehr gedreht, dafür hatten wir kaum Welle. Damit waren Allround-Qualitäten gefragt und genau die haben wir abrufen können. Wir sind von der Abstimmung noch nicht ganz dort wo wir hinwollen, vor allem bei der Mastwahl sind wir noch unsicher. Dass wir trotzdem bei der Besetzung vorne mitmischen können, ist positiv, aber wir müssen hart weiterarbeiten und werden die Tests vor Miami fortsetzen.“

Lukas Mähr:

„Wir haben wertvolle Zeit durch einen grippalen Infekt verloren, zuerst bin ich gelegen, dann David, damit sind wir ziemlich geschwächt in den Wettkampf eingestiegen und waren aufgrund der enormen Konkurrenz chancenlos. Das Ergebnis ist aber zweitrangig, wichtig waren die Erkenntnisse, die wir mitnehmen. Wir werden den Kurzurlaub nützen um den Energiespeicher wieder voll zu bekommen, in Miami greifen wir neu an.“

Laura Schöfegger:

„Unsere Klasse war nicht so breit aufgestellt, dafür waren die einzelnen Teams umso besser. Wir können von dieser Qualität nur profitieren und nehmen wieder einiges mit. Bei Starkwind haben wir wieder einen Schritt nach vorne geschafft, die Richtung passt, jetzt gilt unser Hauptaugenmerk der Fitness, darum fällt auch der Weihnachtsurlaub nicht besonders üppig aus.“

Endergebnis:

470er-Herren/10 Wettfahrten+MR/1 Streicher

1. Mathew Belcher/Will Ryan                             AUS   43

3. Matthias Schmid/Florian Reichstädter      AUT   54

14. David Bargehr/Lukas Mähr                       AUT   116    

 

470er-Damen/10 Wettfahrten+MR/1 Streicher:

1. Fernanda Oliveira/Ana Barbachan       BRA   33

4. Lara Vadlau/Jolanta Ogar                  AUT   46

 

Nacra17/12 Wettfahrten+MR/1 Streicher

1. Billy Besson/Marie Riou           FRA    55

5. Thomas Zajac/Tanja Frank    AUT   78

 

49erFX/12 Wettfahrten+MR/1 Streicher

1. Annemiek Bekkering/Annette Duelz      NED   15

6. Laura Schöfegger/Elsa Lovrek          AUT   60