02.05.2014

Rücken erzwingt Rücktritt

Endgültiges Karrieren-Ende von Andreas Geritzer

Andreas Geritzers Olympiaambitionen sind endgültig vorbei.

Der 36-jährige Neusiedler, der sich vergangenen Herbst zu einem Comeback im Laser entschloss und bei den ISAF-Worlds vor Santander mit der Erfüllung der Länderquote einen ersten großen Schritt in Richtung Rio 2016 tätigen wollte, muss aufgrund eines Bandscheibenvorfalls (L3, L4) endgültig die Segel streichen.

Vor zwei Wochen akut geworden, lassen die Rückenprobleme keine ernsthafte Vorbereitung und das Segeln auf olympischem Niveau zu. Damit rücken für Geritzer, Olympia-Zweiter (2004), Vize-Weltmeister (2002) und vierfacher EM-Dritter (1998, 2005, 2010, 2011) seine Ausbildung an der Fachhochschule in Wr. Neustadt (Lehrgang Training und Sport), die Familie und eine intensive Therapie in den Mittelpunkt. Darüber hinaus soll der zweifache Familienvater in die Jugendarbeit des Österreichischen Segel-Verbandes eingebaut werden und die sportliche Arbeit des BLZ/Neusiedl verstärken.

Stimmen:

Andreas Geritzer: 

"In Absprache mit dem OeSV-Arzt Dr. Harald Tschach und dem OeSV-Physiotherapeuten Marcel Formann bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es vernünftiger ist meine seglerische Karriere auf Olympianiveau endgültig zu beenden. Ich wollte es noch einmal wissen, habe im Winter viel trainiert und weitergebracht und wäre mit Hyeres wieder in den Weltcup eingestiegen. Der Bandscheibenvorfall hat mir das unmöglich gemacht. Spitzensport ist aktuell kein Thema, ich arbeite hart in der Therapie, um wieder schmerzfrei durch den Alltag zu kommen. Wann das sein wird kann man nur schwer abschätzen, aber es wird seine Zeit dauern. Damit kann ich unmöglich bis September in der Form sein, in der ich sein müsste um den Quotenplatz für Österreich zu holen. Das Kapitel Olympische Spiele ist für mich somit endgültig vorbei. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich immer so großartig unterstützt haben. Meine Familie, meine Freunde, dem Österreichischen Segel-Verband, die vielen Wegbegleiter, und vor allem die Gemeinschaft des Sportpools. Ich wünsche den Seglerinnen und Seglern des Nationalteams alles Gute und vor allem Gesundheit während der Vorbereitungen für Ihre Aufgaben. Für die Zukunft hoffe ich dem Österreichischem Segel-Verband erhalten zu bleiben, für´s erste heißt es aber die Ausbildung zu beenden und meine Therapie durchzuziehen.“

Georg Fundak (OeSV-Sportdirektor):

„Es ist natürlich schade, aber ich denke es ist die richtige Entscheidung. Die Gesundheit ist das Wichtigste, Andi ist ein großartiger Segler, aber ohne entsprechende Kraft, Kondition und Beweglichkeit ist auch er auf verlorenem Posten. Er hat sehr viel für den Österreichischen Segelsport gewonnen und damit geholfen unsere Qualität oben zu halten. Umso mehr hoffen wir ihn für den heimischen Jugend-Segelsport zu gewinnen, wir können seine Erfahrung, seine Einstellung und sein Image für die kommende Olympiageneration sehr gut brauchen. Er hat das Zeug dazu unseren Nachwuchs fachlich optimal auszubilden und auf die olympische Herausforderung vorzubereiten, darüber hinaus könnte er die sportliche Arbeit im BLZ/Neusiedl unterstützen. Andi wohnt am See und weiß wie die Uhren ticken, wir wollen ihn auch auf dieser Ebene verstärkt einbinden.“