06.12.2014

MILES & MORE

Österreichs Olympia-Asse bleiben ruhelos und toben sich auch in der besinnlichen Zeit in ihren Elementen aus.

Abu Dhabi war gestern, Melbourne und Rio lauten die Gegenwart.

Eine Woche nach dem Finale am Persischen Golf startet am kommenden Montag mit dem  ISAF-Weltcup vor Melbourne die neue Saison. Der Wettkampf in der südaustralischen Port-Philip-Bucht wird von den heimischen 49er-Teams Nico Delle Karth/Niko Resch und Benjamin Bildstein/David Hussl wahrgenommen, der restliche Nationalkader ist am Weg nach Rio, um in der Guanabara-Bucht den nächsten Trainingsblock abzuspulen. In diesem ist mit dem Brasil Cup (16.-20. Dezember) auch ein weiterer Regatta-Test im Olympiarevier von 2016 inkludiert, Thomas Zajac/Tanja Frank absolvieren zuvor die südamerikanische Meisterschaft in der Nacra17-Klasse, die ebenfalls unter dem Zuckerhut gesegelt wird.

KONKURRENZ GIBT DEN AUSSCHLAG

Warum die einen da und die anderen dort die Segel setzen, hat mit der Konkurrenz zu tun. Die 49er-Klasse ist bei der Testregatta im Olympiarevier vergleichsweise bescheiden aufgestellt, in Melbourne starten mit den Lokalmatadoren Outteridge/Jensen und den Neuseeländern Burling/Tuke dagegen die Olympiasieger und Zweiten der London-Spiele. Wie Delle Karth/Resch, die nach Platz 6 beim Weltcupfinale im ISAF-World-Ranking weiter Boden gut machen (Platz 10), starten auch Bildstein/Hussl mit einem Leihboot in die neue Saison. Die ersten Wettfahrten werden am Montag gesegelt, die Medaillenrennen folgen am 13. Dezember. Das neue und in Abu Dhabi erfolgreich getestete Weltcup-Format wird ab der ersten Europa-Station im französischen Hyeres angewendet. Melbourne und Miami haben noch alte Verträge, damit stehen den 49ern in Übersee drei Medal Races ins Haus.

Wiedervereint ist die OeSV-Nationalmannschaft ab der zweiten Jänner-Woche in Miami, wo die  Vorbereitungen auf den US-Weltcup (26.-30.1.) beginnen. Damit bleiben den heimischen Spitzenseglern nach einem Jahr mit hoher Intensität und viel Erfolg knapp drei Wochen Urlaub. Verdient ist er allemal.

Stimmen:

Georg Fundak/OeSV-Sportdirektor:

„Die Saison hat in Abu Dhabi sehr gut geendet und sie beginnt so, wie sie beginnen muss. Wir haben bis zum Weihnachtsurlaub noch einiges zu tun und wollen die Zeit in Rio wieder so intensiv wie möglich nützen. Der Brasil Cup ist dabei eine willkommene und gewünschte Ablenkung, einen  Wettkampf im Olympiarevier absolvieren zu können ist immer von Vorteil. Die 49er haben in Melbourne einen qualitativ sehr guten Vergleich, sich mit den Besten zu messen, heißt auch von den Besten zu lernen.“

Niko Resch:

„Wir haben nach dem Weltcupfinale noch den Container für Miami gepackt und sind erst seit Freitag vor Ort. Nun gilt es Körper und Geist an die Zeitumstellung zu gewöhnen und das Leihschiff entsprechend zu adaptieren. Wir freuen uns sehr auf den Vergleich und sind gespannt was die Konkurrenz zu bieten hat.“

Benjamin Bildstein:

„Wir sind bereits seit einer Woche vor Ort, haben uns gut akklimatisiert und bereits fein trainieren können. Das Gefühl passt, die Frage wie konkurrenzfähig das Charterboot ist, wird sich aber erst bei der Regatta zeigen. Unser Ziel in der kommenden Woche ist möglichst viele Punkte zu erobern, um in der Weltrangliste, aktuell sind wir auf Platz 30, weiter Boden gut zu machen. Das ist hinsichtlich der Qualifikation für das kommende Weltcupsystem wichtig, wo die Teilnahmeberechtigung an das Weltranglisten-Ranking geknüpft ist.“