29.01.2015

ISAF World Cup Miami: LICHT UND SCHATTEN

Der Weltcup vor Miami erfordert viel Kopfarbeit und bleibt nichts für schwache Nerven. Schöfegger/Lovrek müssen vorzeitig die Segel streichen.

Der dritte Regattatag vor der Skyline von Miami brachte Postkartenwetter, taktisch extrem herausfordernde Winde und neuerlich nervenaufreibende Wettfahrten mit sich. Das Gedränge um die Medal Race-Tickets nimmt an Intensität zu, den Top10 winkt die Teilnahme an der Entscheidung, die am Samstag gesegelt wird.

Nico Delle Karth und Niko Resch verlieren im 49er-Zwischenranking zwar zwei Plätze, aktuell auf Platz fünf, fehlen den Österreichern aber lediglich sieben Zähler auf die neuen Führenden Pink/Bithell (GBR). Lara Vadlau und Jolanta Ogar segeln einen zweiten Platz ins Trockene, damit schieben sich die Welt- und Europameisterinnen bei den 470er-Damen auf Rang zehn. Auch Matthias Schmid und Florian Reichstädter machen im Zwischenranking einen Platz gut und segeln auf Position 13 vor, David Bargehr und Lukas Mähr, die heute mit den Rängen neun und elf zu überzeugen wussten, verbessern sich auf Platz 22.

Weniger nach Wunsch verlief der Tag für Thomas Zajac und Tanja Frank, die bereits beim Raussegeln auf die Bahn einen Materialschaden am Rigg zu Kenntnis nehmen mussten und in der letzten Runde des Tages wegen Frühstarts disqualifiziert wurden. Damit fällt das Nacra17-Duo auf Rang 12 zurück, die Multihulls absolvieren vor dem Medal Race ebenso wie die Skiffs noch sechs Wettfahrten.

Für Laura Schöfegger und Elsa Lovrek dürfte der US-Weltcup vorzeitig zu Ende sein. Die 49erFX-Damen, nach ihrem Überschlag vom ersten Tag mit heftigen Schmerzen unterwegs, mussten nach der insgesamt siebenten Wettfahrt die Segel streichen. Ein tolles Erfolgserlebnis fuhren Anna Luschan und Johanna Daum ein, die Weltcup-Debütantinnen landeten bei ihrer Miami-Premiere einen vierten Wettfahrtsplatz.

Stimmen:

Nico Delle Karth:

„An solchen Tagen kann man definitiv mehr verlieren als gewinnen, wir sind die Sache eher konservativ angegangen und mit dem Ergebnis nicht unzufrieden. Klar geht es besser, aber die Frage ist, ob das Risiko lohnt. Wir sind voll im Spiel und wollen uns in Sachen Medal Race eine gute Ausgangsposition erarbeiten.“

Lara Vadlau:

„Heute sind wir besser zu Recht gekommen, die erste Wettfahrt hat sehr gut geklappt, in der zweiten sind wir ebenfalls stark gesegelt, haben aber durch einen kleinen Fehler gleich zehn Boote verloren. Die Verhältnisse bleiben extrem und nicht immer durchschaubar, punkto seglerischer Leistung war es heute aber in Ordnung.“  

Tanja Frank:

„Bitter. Beim Raussegeln ein Schaden am Rigg, damit viel Stress um den Start irgendwie zu schaffen, zwei durchwachsene Wettfahrten und dann noch die Disqualifikation, die wir nicht nachvollziehen können. Ich plage mich nach wie vor mit der Blasenentzündung herum, es kann nur besser werden.“

Florian Reichstädter:

„Es hat extrem gedreht und unglaublich gewürfelt, das sieht man auch an den Ergebnissen. Wir haben mit den Plätzen 15 und 20 eine Position gut gemacht, das sagt eh schon alles. Solche Tage darf man nicht überbewerten, wir haben noch vier Wettfahrten und sind nach wie vor im Rennen um die Finalplätze.“

Lukas Mähr:

„Wir haben den Trimm umgestellt und sind heute wesentlich besser ins Fahren gekommen. Punkto Strategie bleibt es unglaublich anspruchsvoll, die taktischen Entscheidungen sind extrem schwierig, wenn du dich für die falsche Seite entscheidest, bist du weg.“

Laura Schöfegger:

„Wir wollten es nicht wahrhaben, haben alles probiert, aber es macht einfach keinen Sinn. Ich habe ständig Schwindelanfälle, Elsa kann sich aufgrnd ihrer Hüftprellung kaum bewegen, wir sind ausschließlich mit uns beschäftigt, können uns nicht auf den Bootsspeed oder die Taktik konzentrieren. Unser Trainer hat uns nach der ersten Wettfahrt heimgeschickt, es ist bitter aber sicherlich die vernünftigste Entscheidung.“

Zwischenstand:

49er/58 Teams/9Wettfahrten/1Streicher:

1. John Pink/Stuart Bithell                       GBR    42

5. Nico Delle Karth/Niko Resch           AUT     49 (6,3,3,3,7,7,(13),12,8)

31. Benjamin Bildstein/David Hussl    AUT     69 (DNF),8,16,12,15,18/*6,12,4)

*Silber-Flotte

470er Damen/31Teams/6Wettfahrten/1Streicher:

1. Jo Aleh/Polly Powrie                  NZL     7

10. Lara Vadlau/Jolanta Ogar      AUT     47 (15,6,12,(17),2,12)

Nacra17/49 Teams/9Wettfahrten/1Streicher

1. Vittorio Bissaro/Silvia Sicouri       ITA      50

12. Thomas Zajac/Tanja Frank     AUT     113 (14),7,6,13,12,22,16,(UFD)

470er Herren/45 Teams/6Wettfahrten/1Streicher:

1. Luke Patience/Elliot Wilis                                       GBR    11

13. Matthias Schmid/Florian Reichstädter             AUT     69 (13,16,18,7,15(20)

22. David Bargehr/Lukas Mähr                                AUT     85 (22,(28),26,17,9,11)

35. Stefan Scharnagl/Helmut Schulz                      AUT     151 (33,33,32,27(34),26)

49er FX/40 Teams/9Wettfahrten/1Streicher:

1. Alexandra Maloney/Molly Meech      NZL     37

30. Anna Luschan/Johanna Daum    AUT     195 (DNF),35,27,17,21,4,30,26,35)

36. Laura Schöfegger/Elsa Lovrek    AUT     241 (DNF),6,17,37,26,32,DNC,DNC,DNC)