26.03.2013

ISAF testet neues Race-Format

Beim Weltcup im Palma kommt erstmals ein neues Format zum Einsatz, das mehr Spannung und Würze ins Spiel bringen soll.

Nach den Rennen in Übersee steuert der olympische Regatta-Tross Europa an, im April fallen vor Palma de Mallorca und Hyeres zwei weitere Weltcup-Entscheidungen. Dem Schlagabtausch vor der Baleareninsel, traditionell unter der Patronanz des spanischen Könighauses, kommt besondere Bedeutung zu - erstmals wird das vom Weltsegel-Verband für die Rio-Spiele konzipierte Racing-Format im Rahmen einer Weltcup-Regatta getestet.

Final day und neue Punkteverteilung

Für die knapp 800 Teilnehmer, die ab 2. April vor Palma an die Linien drängen, ist eine Qualifikations- und Finalserie mit lediglich einer Streichmöglichkeit ausgeschrieben, das Ergebnis der Qualifikation fließt als ein Einzelresultat in die Finalserie ein. Am letzten Regattatag, dem sogenannten Final Day, werden zwei Medal Races gesegelt, beide werden mit doppelten Punkten gewertet und sind nicht zu streichen. In den Skiffklassen (49er, Mackay FX) gibt es vier Medal Races, wobei keines länger als zehn Minuten dauern soll. Diese sind nicht wie in den anderen Klassen den Top 10, sondern lediglich den besten acht Teams vergönnt. Die Ergebnisse des Final Days werden mit den Punkten der Finalserie addiert und entscheiden über den Sieg und die Plätze.

Eine weitere Änderung wird im Scoring-System vorgenommen, der Erstplatzierte erhält künftig null Punkte und nicht wie bisher einen Zähler. Der Rest bleibt gleich, der zweite bekommt zwei Punkte, der dritte drei und so weiter. Ob das neue Format, oder zumindest einzelne Punkte Zukunft haben, ist völlig offen, der Spanien-Weltcup wird aber auf jeden Fall wichtige Aufschlüsse bringen.

OeSV-470ER TOP

Neben der Suche nach einem neuen Rennformat hat die ISAF auch das Punktesystem für die Weltrangliste überarbeitet. Die besten sechs Ergebnisse fließen in das Ranking ein, die Weltcup-Regatten wurden aufgewertet und haben nun den selben Faktor wie Weltmeisterschaften. Dafür gibt es keine Gesamtweltcup-Wertung.

Der starke Einfluss der Weltcup-Ergebnisse spielt den heimischen 470er-Assen in die Karten, Matthias Schmid und Florian Reichstädter rangieren in der aktuellen Weltrangliste auf Platz zwei, David Bargehr und Lukas Mähr haben sich auf Position acht vorgesegelt. Bei den Damen werden Lara Vadlau und Jolanta Ogar auf Platz drei gerankt. Eine sehr erfreuliche Zwischenbilanz, die die hervorragende Trainingsarbeit bestätigt und die Vorfreude auf die europäischen Klassiker noch vergrößert.

Stimmen

Matthias Schmid:

„Wir sind gespannt auf den neuen Modus und freuen uns natürlich über den zweiten Platz in der Weltrangliste. Wir wurden für unsere gute Leistung in Miami belohnt, wissen aber auch, dass die Konkurrenz nun von Bewerb zu Bewerb stärker wird. Im nacholympischen Jahr sind einige noch nicht mit Volldampf unterwegs, es wird viel gewechselt und probiert, es muss sich alles erst einspielen. Nachdem es keinen Gesamt-Weltcup mehr gibt, bekommt die Weltrangliste noch mehr Bedeutung, sich auf lange Sicht in den Top10 zu behaupten wird aufgrund der Dichte in allen Klassen sehr schwierig, aber ich denke wir haben auf jeden Fall das Potential dazu.“