23.04.2012

Geduldsspiel

Nach der gestrigen Wasserschlacht waren die Zutaten der Semaine Olympique Francaise am zweiten Regattatag nicht ganz so heftig gewürzt. Die Serie wurde bei drei bis fünf Windstärken fortgesetzt, morgen wird die Qualifikation abgerundet, anschließend erfolgen zwei Finaltage, dann die Medal Race Entscheidungen. Für
Thomas Czajka ist der Frankreich-Weltcup vorzeitig zu Ende, der 49er Vorschoter musste aufgrund einer Sehnenscheidenentzündung im rechten Handgelenk die Segel streichen. Der Rest der heimischen Armada hat mit der Materialabstimmung weiterhin alle Hände voll zu tun und segelt in Lauerstellung.

Andreas Geritzer kommt heute auf die Plätze sieben und zwölf. Der Neusiedler Lasersegler, der bereits fix für die England-Spiele qualifiziert ist, klagt nach wie vor über mangelnden Kreuzspeed und rangiert nach vier Wettfahrten auf Rang 16. Ebenfalls auf Platz 16 liegen Matthias Schmid und Florian Reichstädter, die mit den Plätzen 23 und zehn nicht ganz an ihre gestrige Leistung anknüpfen konnten und wie Geritzer ein neues Segel testen. Florian Raudaschl, dessen neuer Mast nicht das gewünschte Biegeverhalten mit sich bringt, rangiert nach vier Finn-Wettfahrten auf Platz 22. Ein Erfolgserlebnis verbuchten Lara Vadlau und Eva Maria Schimak, die mit Rang sieben erstmals auch bei Starkwind in die Weltspitze segelten. Die 470er Damen, die noch auf einen Olympiastartplatz hoffen, verbesserten sich von Rang 32 auf Platz 18. Hans Spitzauer und Gerd Habermüller, die in zwei Wochen an Ort und Stelle um den Olympia-Quotenplatz segeln, agierten im ersten Durchgang mit Rang sechs stark und mussten im zweiten Lauf eine Disqualifikation wegen Frühstarts hinnehmen.
Sven Reiger, Kurt Badstöber und Edmund Rath kamen in der Sonarklasse auf die Plätze elf, vier und neun, damit rangieren Österreichs Versehrtensegler nach drei Wettfahrten auf Rang neun.

Stimmen:

Matthias Schmid:
„In der ersten Wettfahrt wusste der Wind nicht so recht was er wollte, es war extrem drehend und ein wenig würfelnd. Die zweite Wettfahrt war in Ordnung, aber generell sind wir bei den Verhältnissen mit der Bootsgeschwindigkeit noch nicht am Punkt. Ein neues Segel in allen Lebenslagen richtig einzustellen bedarf einer akribischen Millimeterarbeit, wir müssen Geduld haben.“

Lara Vadlau:
„Wir haben leider eine Wettfahrt im Kopf vergeigt, aber der siebente Platz ist die lang ersehnte Bestätigung, dass wir bei viel Wind auch vorne mitmischen können. Wir hoffen, dass es windig bleibt um noch die Trimmmöglichkeiten auszuschöpfen und für die Olympiaqualifikation zusätzliches Selbstvertrauen zu tanken.“

Florian Raudaschl:
„Mein neuer Mast ist um eine Spur zu hart und funktioniert bei diesen Bedingungen nicht. Ich habe bereits einen anderen geordert und werde diesen noch vor der Weltmeisterschaft austesten.“

Sven Reiger:
„Wir haben zuletzt sehr viel experimentiert, an der Bootsgeschwindigkeit scheitert es nicht, das ist die gute Nachricht. Es wäre heute vor allem im ersten Lauf mehr möglich gewesen, leider haben wir am Start zu viel liegen gelassen.“

Thomas Czajka:
„Ich habe gestern Abend nicht einmal mehr einen Löffel halten können, so macht das keinen Sinn. Deshalb haben wir nach Rücksprache mit unserem Physiotherapeuten (Marcel Formann) und dem Trainerteam beschlossen die Serie aufzugeben. Ich werde nun in Wien die Therapie intensivieren und hoffe so schnell wie möglich wieder fit zu sein.“

Frankreich Weltcup, Zwischenstand nach dem 2. Tag
470er Herren: 81 Mannschaft, 4 Wettfahrten
1. Panagiotis Mantis/Pavlos Kagialis GRE 14
16. Matthias Schmid/Florian Reichstädter AUT 44 (8,3,23,10)
54. David Bargehr/Lukas Mähr AUT 107 (23,20,33,30)
58. Benjamin Bildstein/David Hussl AUT 114 (23,26,34,31)

Laser: 106 Starter, 4 Wettfahrten
1. Andy Maloney NZL 7
16. Andreas Geritzer AUT 33 (7,7,12,7)

470er Damen: 48 Mannschaften, 4 Wettfahrten

1. Lisa Westerhof/Lobke Berkhout NED 6
18. Lara Vadlau/Eva Maria Schimak AUT 86 (40,14,7,25)

Finn: 41 Starter, 4 Wettfahrten
1. Deniss Karpak EST 5
22. Florian Raudaschl AUT 91 (13,DNF,18,18)

Star: 25 Mannschaften, 2 Wettfahrten

1. Richard Clark/Tyler Bjorn CAN 4
17. Hans Spitzauer/Gerd Habermüller AUT 32 (6,BDF)

Sonar: 13 Teams, 3 Wettfahrten
1. Jourdren/Vimont Vicary/Flageul FRA 9
9. Reiger/Badstöber/Rath AUT 24 (11,4,9)

Details: http://sof.ffvoile.fr/