12.01.2017

FLOTTE MISCHUNG

World Cup/Miami/24.-29. Jänner 2017:

Österreichs Olympiasegler holen weitere Experten an Bord, mischen ordentlich durch und nehmen in Florida Kurs auf Tokio.

 

Nach der Aufarbeitung der Rio-Spiele, intensiven Herbsttrainings und einem Weltcupfinale mit Happy End, nehmen Österreichs Top-Segler die nächste Olympiavorbereitung in Angriff. Der Startschuss für die Tokio-Kampagne fällt in Miami, wo die Nationalmannschaft seit Montag stationiert ist. Am 24. Jänner wird in der Biscayne Bay in die neue Weltcupsaison gewendet, bis dahin wird gesegelt was geht. Der Fokus gilt weiterhin den Bootsklassen 470er (Damen und Herren), Nacra17, 49er und 49erFX, dabei wird ordentlich durchgemischt und verjüngt.

In Abwesenheit von Niko Resch, der auf den Bermudas ein Probetraining beim schwedischen AC-Syndikat Artemis durchläuft, probiert sich Nico Delle Karth gemeinsam mit der Salzburgerin Laura Schöfegger im olympischen Katamaran, Angelika Kohlendorfer und Thomas Czajka bilden das zweite OeSV-Nacra17-Team vor Ort. Der Olympia-Dritte Thomas Zajac lässt Miami aus und segelt in den kommenden Wochen vor Anzio (ITA) mit verschiedenen Vorschoterinnen. Im Februar wird nach Rücksprache mit Sportdirektor Georg Fundak entschieden, wer an Zajac´s Seite die Nachfolge von Tanja Frank antreten wird.

Frank nimmt die Pinne selber in die Hand und will gemeinsam mit Lorena Abicht in der 49erFX-Klasse durchstarten, mit Anna Luschan und Lisa Farthofer ist ein zweites heimisches Damen-Skiff-Team mit Olympiaambitionen am Start. Im 470er holt sich Lukas Mähr für den US-Weltcup anstelle seines verletzten Standardsteuermanns David Bargehr Matthias Schmid an die Pinne, Florian Reichstädter assistiert in Miami dem 18-jährigen Nico Kampelmühler bei seinem Weltcup-Debüt im 470er. Benjamin Bildstein und David Hussl die im vergangenen Dezember mit dem Sieg im Gesamt-Weltcup aufhorchen ließen, setzen ihr Programm im 49er fort und treffen beim Weltcup unter anderem auf den zweifachen Olympiasieger Robert Scheidt (BRA), der sich mit Landsmann Gabriel Borges im Skiff versucht. Lara Vadlau und Jolanta Ogar lassen den Miami-Weltcup aus, die sportliche Zukunft der Doppel-Weltmeisterinnen ist nach wie vor offen und soll in den kommenden Wochen klären.

GEBÜNDELTES FACHWISSEN

Das Betreuerteam für Miami umfasst neben Fundak fünf Wassertrainer, sowie Sportpsychologe Björn Kren, Physiotherapeut Marcel Formann und Wetter-Coach Elena Cristofori, die in der metrologischen Datenerfassung neue Messsysteme zum Einsatz bringt. Neben Analysen im Materialbereich wird im Rahmen der Tokio-Kampagne auch die Wissenschaft verstärkt eingebunden. Dabei setzt der Verband auf das Know-how der Olympiazentren, die mit den Segel-Assen in den Bereichen Sportwissenschaft, Sportpsychologie, Ernährung und Leistungsdiagnostik zusammenarbeiten. Für die direkte Umsetzung konnte mit Jürgen Brandstötter ein ehemaliger Leistungssegler und ausgebildete Sportwissenschaftler gewonnen werden. Zuletzt für den Deutschen Segel-Verband tätig, fungiert Brandstötter als Schnittstelle zwischen Olympiazentrum, Wissenschaft und der praktischen Arbeit am Athleten.

Der Miami-Weltcup startet am 24. Jänner mit dem Grunddurchgang, für die Skiffs und Nacra17-Klasse sind zwölf, für die 470er zehn Wettfahrten ausgeschrieben.

Die Medal Race-Entscheidungen folgen am 28. und 29. Jänner.

 

Stimmen:

Georg Fundak/OeSV-Sportdirektor:

„Der Prozess hat nie aufgehört. Rio wurde im September und Oktober intensiv analysiert, anschließend das Konzept hinsichtlich der Kampagne 2020 erarbeitet und präsentiert. Die Mannschaft hat gemeinsam und individuell in Europa trainiert, jetzt nutzen wir die optimalen Verhältnisse in Florida, bauen neue Hoffnungsträger ein und setzen unseren Weg fort. Ein paar Dinge entscheiden sich zwar erst im Frühjahr, aber wir wollen keinen Stillstand, sondern die Zeit nützen, um an den segelspezifischen Schrauben zu drehen. Wir haben ein volles Programm vor uns, sowohl die Segler als auch das Betreuerteam sind absolut gefordert.“

Tanja Frank:

„Es ist ein neues Boot, eine neue Rolle und eine neue Konstellation, da braucht es jede Wasserstunde und viel Geduld. Der Weg hat gerade erst angefangen, wichtig ist, dass wir das Training bestmöglich ausnutzen und voll durchziehen. Der Weltcup ist eine erste Standortbestimmung und wird definitiv interessant.“

Matthias Schmid:

„Die Verletzung von David (Bargehr) und das Debüt von Nico (Kampelmühler) haben den Prozess in Bewegung gebracht, wir wollten aber ohnehin aus den gewohnten Strukturen raus und neue Reize setzen. Der zwischenzeitliche Partnertausch soll unser seglerisches Repertoire erweitern und uns individuell stärker machen. Ich denke, dass es generell kein Nachteil ist offen für Neues zu sein, denn über kurz oder lang wird sich im olympischen Segelsport einiges ändern. Eine schnelle Anpassungsfähigkeit wird da sicher von Vorteil sein.“

Nico Delle Karth:

„Eine Nacra17-Kampagne mit Laura Schöfegger wäre sicher eine reizvolle Herausforderung, sollte der Katamaran als foilende Version den olympischen Status erlangen, umso mehr. Das kann im Idealfall bedeuten, dass es eine zusätzliche Option gibt und ist auf jeden Fall positiv. Ich freue mich auf die Wasserstunden und generell auf die Rückkehr in den Olympiazirkus.“

 

OeSV-Team/Miami:

49er:

Benjamin Bildstein/David Hussl

49erFX:

Tanja Frank/Lorena Abicht

Anna Luschan/Lisa Farthofer

Nacra17:

Nico Delle Karth/Laura Schöfegger

Angelika Kohlendorfer/Thomas Czajka

470er-Herren:

Matthias Schmid/Lukas Mähr

Nicolaus Kampelmühler/Florian Reichstädter

 

Details:

http://miami.ussailing.org