04.04.2014

DOPPELTE PODESTCHANCE

Österreichs Olympia-Segler steuern beim ISAF World Cup vor Mallorca mit zwei Booten ins Medal Race. Morgen fällt die Entscheidung.

Nach den heftigen Bandagen von gestern ging es am dritten und letzten Finaltag vor Palma de Mallorca wesentlich moderater zur Sache, der Wind wehte anfangs mit zwei bis vier Beaufort, im Laufe des Tages wichen die Regenwolken der Sonne, damit verlor der Wind immer wieder an Schwung. Das Programm konnte plangemäß abgewickelt werden, morgen wird der ISAF Sailing World Cup vor Mallorca mit den Medal Race´s finalisiert. Österreich ist mit zwei Booten in der Entscheidung dabei.

Thomas Zajac und Tanja Frank fahren in ihren heutigen Wettfahrten zunächst zwei starke dritte Plätze heraus, anschließend folgt mit Rang 24 eine eher missglückte letzte Runde. Unterm Strich reicht es locker für den Einzug ins Medal Race der Nacra17-Klasse, bei dem es für die Top10 um doppelte Punkte geht. Zwischenzeitlich auf Rang drei haben Zajac/Frank gute Chancen ihr bereits zweites Weltcup-Podium 2014 einzusegeln. Die Franzosen Besson/Riou stehen vorzeitig als Gesamtsieger fest.

Nico Delle Karth und Niko Resch, die an den vorangegangenen Finaltagen in der 49er-Klasse den Takt vorgaben, fuhren heute eine bescheidenere Ausbeute ein. Im ersten Durchgang verlief es aufgrund taktischer Fehlentscheidungen und Platz 18 gar nicht nach Plan, im zweiten Lauf klappte es mit Rang acht wieder mehr nach Wusch, doch der Aufwärtstrend hielt nicht lange. Die dritte Runde endete wie die erste und ließ damit einen weiteren Dämpfer folgen. Damit beendet das Duo die Finalserie auf Rang vier und qualifiziert sich souverän für die morgigen Medal Race Entscheidung, die bei den 49ern mit drei Wettfahrten und einfachen Punkten ausgeschrieben ist. Die Chancen auf das Podest sind in Takt, 18 Punkte Rückstand auf Rang drei machen die Ausgangsposition aber sehr schwierig. Benjamin Bildstein und David Hussl, die am ersten Finaltag aufgrund eines Materialschadens zwei Wettfahrten verpassten und gestern einen Frühstart-Disqualifikation kassierten, konnten sich heute mit den Plätzen 13, fünf und 19 besser ins Szene setzen. Damit beenden der Bregenzer und sein Innsbrucker Partner den Palma-Weltcup auf dem respektablen 20. Rang.

Ebenfalls zu Ende ist die Weltcup-Regatta vor Mallorca für die heimischen 470er-Teams. Matthias Schmid und Florian Reichstädter, heute auf den Plätzen 34, 12 und 16, werden 19, David Bargehr und Lukas Mähr beenden die Finalserie mit den Rängen 35 und 30 und 14 und die Weltcup-Konkurrenz auf Platz 22. Beide Teams gewannen im Verlauf der Serie je eine Wettfahrt. Sven Reiger beendet die 2.4mR-Konkurrenz auf Platz vier und fährt damit ein schönes Erfolgserlebnis ein. Am heutigen Regattatag kam der Burgenländer auf die Ränge vier, elf und sechs. Der Sieg in der paralympischen Segeldisziplin geht an Helena Lucas.

Stimmen:

Tanja Frank:

„Die ersten beiden Wettfahrten waren sauber gesegelt, in der letzten Runde haben wir unser Konzept nicht umsetzen können und die taktisch falschen Wege eingeschlagen. Unterm Strich sind wir mit dem dritten Zwischenrang sehr happy, wir wissen aber auch, dass es morgen sehr schwer wird diesen zu verteidigen. Zwischen Rang drei und Platz sechs liegen gerade einmal sechs Punkte, wir werden alles reinwerfen und hoffen natürlich, dass es aufgeht.“

Nico Delle Karth:

„Das war leider heute viel zu wenig, wir sind einfach nicht in das System gekommen und nicht rund gelaufen. Zu den falschen Entscheidungen ist dann auch noch Pech dazu gekommen, damit haben wir unsere sehr gute Ausgansposition in den Sand gesetzt. Nach vorne wird es unglaublich schwer, hinter uns sind die Abstände dafür sehr knapp – die Aufgabe wird nicht einfach, aber ein Top-Ergebnis ist auf alle Fälle drinnen. Wir brauchen nicht zu rechnen und werden voll attackieren.“

Benjamin Bildstein:

„Im Prinzip war es ein durchaus versöhnlicher Abschluss einer Woche, die gezeigt hat, dass wir dabei sind, aber auch verdeutlicht hat, wo wir den Hebel angesetzt müssen. In Anbetracht der saustark besetzten Konkurrenz, war schon die Qualifikation für die Finalserie für uns kein Spaziergang. Wenn die Zweiten und Dritten der letzten Weltmeisterschaft vorzeitig ausscheiden, sagt das schon einiges über die Qualität und enorme Dichte. In der Goldflotte hängen die Trauben klarerweise höher, wir hatten Pech mit dem Material und mussten zwei Wettfahrten vorgeben, haben phasenweise sehr gut mithalten können. Bei viel Wind reicht es noch nicht ganz, aber die Entwicklung stimmt uns positiv.“

Matthias Schmid:

„Wir haben uns hier die ganze Woche über sehr schwer getan und sind entsprechend unzufrieden. Die Qualifikation war eine Katastrophe, das Finale ist dann eine Spur besser verlaufen, aber unterm Strich war das viel zu wenig und nicht das, was wir können.“

Lukas Mähr:

„Wir haben die Woche sehr gut begonnen, im Finale aber nicht das gebracht, was wir uns vorgestellt haben. Speziell heute ist wenig gegangen, wir haben uns unglaublich schwer getan und sind einfach nicht ins Segeln gekommen.“

Sven Reiger:

„Ich habe heuet zum falsche Set-up gegriffen und konnte punkto Bootsgeschwindigkeit nicht ganz mithalten, der Rest der Woche stimmt mach aber sehr zufrieden.“

Zwischenstand ISAF Sailing World Cup nach dem 3. Finaltag:

Nacra17/73 Teams/12 Wettfahrten/1Streicher:

1. Billy Besson/Marie Riou                             FRA          34

3. Thomas Zajac/Tanja Frank                      AUT         73 (9,7,12,11,5,14,4,3,2,3,3,(24)

49er/79 Teams/14 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Peter Burling/Blair Tuke                             NZL          56

4. Nico Delle Karth/Niko Resch                  AUT         109 (8,4,12,11,(20),15,2,3,6,2,2,18,8,18)

20. Benjamin Bildstein/David Hussl          AUT         193 (9,7,3,6,11,21,22,DNS,(DNS),22,20,13,5,19)

470er/78 Teams/10 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Sime Fantala/Igor Marenic                                    CRO         49

19. Matthias Schmid/Florian Reichstädter            AUT         132 (17,24,14,8,22,18,1,(34),12,16)

22. David Bargehr/Lukas Mähr                               AUT         142 (8,1,13,21,15,20,20,(35),30,14)

49er FX/50 Teams/7 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Martine Soffiatti Grael/Kahena Kunze               BRA         44

32. Laura Schöfegger/Elsa Lovrek                     AUT         56 (13,8,21,22,14,5,(DNF)*

* Silberlotte

2.4mR/16 Starter/9 Wettfahrten/1 Streicher:

1. Helena Lucas                     GBR         13

4. Sven Reiger                      AUT         32 (5,3,4,3,4,3,4,(11),6)