AM SCHOTTERN

Österreichs Olympiasegler feiern einen weiteren Wettfahrtsieg und biegen beim ISAF Sailing World Cup vor Mallorca auf die Überholspur.

Pünktlich mit dem Start der Finalserie zeigte sich der Wind vor Palma von seiner kräftigeren Seite und sorgte für einen actiongeladenen wie spannenden Segeltag. Nach der windarmen Qualifikation hämmerte es heute phasenweise mit bis zu sechs Windstärken aus südöstlicher Richtung, zahlreiche Überschläge und Materialschäden waren die Folge. Österreichs Segler verbuchen einen starken Tag, fahren einen weiteren Wettfahrtsieg ein, haben aber auch einen materialbedingten Ausfall zu beklagen.

In der Qualifikation lief es alles andere nach Wunsch, doch wenn es darauf ankommt sind Matthias Schmid und Florian Reichstädter zu Stelle. Die Neunten der London-Spiele sorgten am ersten Finaltag für den zweiten rot-weiß-roten Wettfahrtsieg im Rahmen dieser Weltcup-Regatta, der erste ging auf die Kappen von David Bargehr und Lukas Mähr und damit ebenfalls an ein 470er Team. Im Zwischenklassement liegen die beiden Bregenzer auf Platz 21, Schmid/Reichstädter folgen als 23.

Einen von A bis Z starken Tag erwischen Nico Delle Karth und Niko Resch, die heute mit den Rängen zwei, drei und sechs den geringsten Punktezuwachs im 49er-Feld verzeichneten und damit im Zwischenklassement von Rang 19 auf Platz sechs vorsegeln. Erfreulich verlief der Tag auch für Thomas Zajac und Tanja Frank, die heute die Ränge 14, vier und drei ins Ziel brachten und sich damit im Zwischenranking der Nacra17-Klasse auf Platz neun verbessern.

Eine bittere Pille müssen hingegen die bisher so stark agierenden Benjamin Bildstein und David Hussl verdauen. Das Duo fabrizierte in der ersten 49er-Finalwettfahrt an sechster Stelle liegend unmittelbar vor der Ziellinie einen „nosedive“, bei dem Überschlag wurde der Mast derart in Mitleidenschaft gezogen, dass der Arbeitstag vorzeitig vorbei war. Aufgrund der beiden versäumten Wettfahrten rutschten Bildstein/Hussl auf Platz 23 zurück.

Sven Reiger blieb heute arbeitslos, die 49erFX-Damen sind noch auf dem Wasser, morgen folgt der zweite Finaltag und je nach Klasse zwei bis vier weitere Wettfahrten.

Stimmen:

Niko Resch:

„Der Grundwind war nicht das Thema, aber es war ungemein böig und zum Teil ein richtig heißer Tanz. Wir haben uns auf die Bedingungen sehr gut einstellen können und waren bei den Manövern absolut sicher. Im Prinzip haben wir das abgerufen was wir drauf haben, jetzt gilt es an diese Leistung anzuknüpfen.“

Tanja Frank:

„Es war ein langer und richtig harter Tag, der für uns bis auf Kleinigkeiten sehr gut verlaufen ist. Das Handling war absolut am Punkt, die Geschwindigkeit ebenfalls, wir haben uns wieder zurückgemeldet und noch lange nicht genug.“

Matthias Schmid:

„Der Sieg war Balsam für manche Wunde, die Qualifikation war definitiv frustrierend, es war an der Zeit wieder ein Erfolgserlebnis einzufahren. Damit haben wir uns ein wenig sanieren können, aber unterm Strich sind wir noch nicht dort, wo wir hinwollen und auch hingehören. Wir müssen das was wir können konstant abrufen, dann sollten wir weiter Boden gut machen.“

Benjamin Bildstein:

„Wir tun uns bei Starkwind naturgemäß schwerer, trotzdem hat es heute exzellent begonnen, wir haben bis zu unserem Überschlag super mithalten können. Soweit zum Positiven, der Rest war und ist bitter. Wir haben unseren Mast stark beschädigt und alle Hände voll zu tun, damit wir morgen wieder ins Geschehen eingreifen können.“