23.02.2016

470er-WM/1. Tag: RUHIG BLUT

Zum Auftakt der Medaillenjagd vor Buenos Aires müssen einige Favoriten Federn lassen. Die heimischen Boote bleiben nicht fehlerfrei, aber in Schlagdistanz.

Es wird eine herausfordernde Woche, das hat sich bereits im Training abgezeichnet und das zeigte auch der erste Regattatag auf dem Rio de la Plata, der aufgrund einer Flaute mit einer dreistündigen Verspätung begann. Gesegelt wird in getrennten Feldern, wobei weder die 39 Damen- noch die 43 Herrenteams in Gruppen unterteilt sind. Die Top-10, die am kommenden Samstag im Medal Race um die Entscheidung segeln, werden in täglich zwei und in Summe zehn Wettfahrten ermittelt.

Lara Vadlau und Jolanta Ogar starten mit einem 21. und siebenten Platz in das Unternehmen Titelverteidigung. Die Doppel-Weltmeisterinnen rangieren damit nach zwei Wettfahrten unmittelbar hinter den Olympiasiegerinnen von London, Jo Aleh und Polly Powrie (NZL), auf Platz zehn. Erste Gejagte sind die Amerikanerinnen Anne Haeger und Briana Provancha, mit Lecointre/Defrance (FRA) und Mills/Clark (GBR) kassierten zwei Mitfavoritinnen bereits eine Disqualifikation wegen Frühstarts und damit ein Streichresultat.

Auch bei den ersten Entscheidungen in der Herren-Konkurrenz war die Fehlerquote aufgrund der komplexen Leichtwindverhältnisse ungewöhnlich hoch. So müssen sich die Olympiasieger und fünffachen Weltmeister Mathew Belcher und Will Ryan (AUS) nach einer Disqualifikation (Frühstart) und Platz 21 mit Zwischenrang 33 begnügen. Matthias Schmid und Florian Reichstädter starten mit den Ränge 26 und 12 in die Titelkämpfe, die Vize-Europameister von Athen müssen sich in beiden Wettfahrten wegen Regelverstößen entlasten und liegen auf Zwischenrang 20. David Bargehr und Lukas Mähr kommen zum Auftakt auf die Plätze 23 und 17, das Ländle-Duo folgt auf Zwischenrang 23.

Das Feld wird von den Neuseeländern Paul Snow-Hansen und Daniel Willcox angeführt, am Dienstag folgt die Fortsetzung.

Stimmen:

Matthias Schmid:

„Wir haben uns das Leben heute selber schwer gemacht, in der ersten Wettfahrt haben wir gleich nach dem Start mit Nachrang einen Gegner zum Ausweichen gezwungen, nach dem Leisten der Ersatzstrafe (720-Grad-Strafe) waren wir am Ende des Feldes. Die zweite Wettfahrt hat wesentlich besser begonnen, bei der ersten Bahnmarke haben wir aber neuerlich eine Berührung verschuldet und uns wieder entlasten müssen. Wir haben in beiden Wettfahrten dank einer sehr ansprechenden Bootsgeschwindigkeit den Schaden in Grenzen halten können, speziell die zweite Runde war seglerisch sehr positiv. Der erste Tag zeigt, dass es hier ordentlich durchmischen wird, da heißt es kühlen Kopf bewahren, abgerechnet wird bekanntlich am Schluss.“

Lukas Mähr:

„Die Bootsgeschwindigkeit ist sehr ansprechend, das Gefühl positiv, Potential sehen wir noch bei den Starts, die wir am ersten Tag zu konservativ angegangen sind. Bei 43 Booten ist das Gedränge an der Linie und der Verkehr während der Wettfahrten ungewöhnlich intensiv, hier gilt es das richtige Maß an Aggressivität zu finden. Wir haben definitiv noch Luft nach oben und blicken zuversichtlich nach vorne. “

Zwischenstand:

470er-Damen/39Boote/2Wettfahrten:

1. Anne Haeger/Briana Provancha  USA     5

2. Xiaoli Wang/Lizhu Huang             CHN     6

3. Sydney Bolger/Carly Shevitz        USA     12

10. Lara Vadlau/Jolanta Ogar         AUT     28 (21/7)

470er-Herren/43 Boote/2Wettfahrten:

1. Paul Snow-Hansen/Daniel Willcox                 NZL      2

2. Sime Fantela/Igor Marenic                             CRO     11

3. Gabrio Zandona/Andrea Trani                        ITA1    13

20. Matthias Schmid/Florian Reichstädter     AUT     38 (26/12)

23. David Bargehr/Lukas Mähr                        AUT     40 (23/17)