Spitzensport
10.09.2021

Kiterin Alina Kornelli startet für Österreich, Medaille in Paris 2024 als Ziel

(c) IKA Alex Schwarz

Alina Kornelli startet ab sofort für den Österreichischen Segel-Verband. Die 21-jährige Athletin in der neo-olympischen Disziplin Kitefoil war bislang für Deutschland am Start und vollzog nun einen Nationenwechsel. Ihr Ziel ist der Gewinn einer Olympiamedaille 2024 in Paris. Aktuell agiert die deutsch-österreichische Doppelstaatsbürgerin bei der Europameisterschaft in Montpellier, Frankreich. Ab Donnerstag kommende Woche gibt sie im Rahmen des UPPER Austria KiteFoil Grand Prix Traunsee ihr Heimdebüt.

Der Österreichische Segel-Verband hat seine Nationalmannschaft um die Disziplin KiteFoil erweitert – und mit Alina Kornelli erstmals eine Kitefoil-Athletin unter seine Fittiche genommen. Vom Verband werde die 21-Jährige bestmögliche Unterstützung erfahren, um das Nationenticket für die Olympischen Spiele 2024 zu lösen und in Marseille eine Chance auf eine Medaille zu haben. „Bei engagierten und motivierten SeglerInnen und im konkreten Fall KiterInnen, die ein Ziel vor Augen haben und etwas erreichen wollen, wird der Verband immer bemüht sein, zu unterstützen. Ich bin absolut der Meinung, dass Alina das Potential hat ihre Ziele zu erreichen“, erklärt Sportdirektor Matthias Schmid. Der OeSV geht damit mit der Zeit – und fördert erstmals eine olympische Trendsportart. Die technische Entwicklung in den Bootsklassen ist rasant: in Marseille, wo die olympischen Segelbewerbe 2024 ausgetragen werden, wird in fünf von zehn Disziplinen gefoilt.

Glücklich und dankbar
„Ich bin glücklich und dankbar zugleich. Glücklich, mit dem Österreichischen Segel-Verband nun den perfekten Partner für mein großes Ziel gewonnen zu haben und dankbar, mit dem Deutschen Segel-Verband eine großartige Zeit verbracht zu haben“, sagt Alina Kornelli. Sie ist in Bayern geboren. Ihr Vater ist Deutscher, ihre Mutter Österreicherin – sie Doppelstaatsbürgerin. 2011 begann sie mit dem Kitesurfen, 2019 stieg sie auf Kitefoilen um. Die Vorzüge vom OeSV seien für sie „persönlicher, individueller und näher“. Eigenschaften, die in der Verbandsphilosophie stark verankert sind. „Unser Team ist verhältnismäßig kleiner als bei anderen Nationen, deswegen haben wir auch die Möglichkeit personenbezogener zu agieren und auf Bedürfnisse der Athletinnen und Athleten besser einzugehen. Diese Vorteile hat Alina erkannt und sie ist der Überzeugung, sich in diesem Umfeld bestmöglich weiterentwickeln zu können“, ergänzt Sportdirektor Schmid.

Erstkontakt vor über einem Jahr
Der Erstkontakt zwischen Alina Kornelli und dem Österreichischen Segel-Verband passierte vor über einem Jahr. Die Gespräche waren aber bald unterbrochen, da Kitefoil für Olympia 2024 im Mixed-Format ausgetragen werden sollte. Mit der jüngsten Entscheidung, diesen Bewerb in Frankreich doch für Frauen und Männer zu öffnen, wurden die Gespräche wieder intensiviert – und schlussendlich eine Zusammenarbeit definiert. „Im Hinterkopf hatte ich immer schon über einen Nationenwechsel nachgedacht. Als Kitefoil dann aber im Mixed-Format olympisch wurde, war ich gezwungen in Deutschland zu bleiben, weil es in Österreich keinen Teampartner gegeben hat. Als dann die Entscheidung von World Sailing kam, Medaillen für Frauen und Männer getrennt zu vergeben, war es für mich klar, dass ich für Österreich starten will, und dann haben wir begonnen, alles in die Wege zu leiten“, skizziert Kornelli den Prozess.

Aktuell bei Europameisterschaft, Heimdebüt am Traunsee
Seit Donnerstag bestreitet Alina Kornelli die Europameisterschaft im französischen Montpellier. Magen-Darm-Probleme machten der 21-Jährigen an den ersten beiden Tagen zu schaffen. Im offenen Klassement liegt sie nach den Einzelergebnissen 15, 13, 11, 12 und 13 am 26. Gesamtrang. „Es ist nicht gerade ein passender Zeitpunkt für eine leichte Erkrankung. Start und erste Up-Wind war immer sehr gut, dann gab ich aber immer Plätze ab. Mir fehlt ein wenig die Kraft über die volle Distanz und deshalb musste ich auch zu einem kleineren Kite greifen – und das ist dann natürlich ein Nachteil“, berichtet die Neo-OeSV-Athletin. Ihr Heimdebüt gibt Alina Kornelli von 16. bis 19. September im Rahmen des UPPER Austria KiteFoil Grand Prix Traunsee. Der Event im Salzkammergut zählt 2021 zu einem der fünf World-Series-Stopps und wird gleichzeitig als Österreichische Staatsmeisterschaft gewertet.