Spitzensport
08.05.2020

FX-Olympiateam am Neusiedler See

(c) Tobias Stoerkle-Photography

Das 49erFX-Duo Tanja Frank und Lorena Abicht hat vor gut einer Woche wieder das Training im Bundesleistungszentrum Neusiedl am See aufgenommen. Dort feilt das für Olympia 2021 nominierte Gespann aktuell an der perfekten Startphase.

Seit gut einer Woche sind Tanja Frank und Lorena Abicht zurück auf dem Wasser. Für die beiden Athletinnen war die Lockerung der Trainingsbedingungen absehbar. „Wir waren immer im Austausch mit Sportdirektor Matthias Schmid und den zuständigen Personen im Verband – die haben uns durch diese Phase perfekt geführt und unterstützt“, erzählt Tanja Frank. Lorena Abicht sprang prompt nach der Erteilung der Erlaubnis in den Flieger: „Ich war in meinem Elternhaus in Hamburg, bin aber dann sofort nach Wien gekommen. Es ging dann direkt nach der Ankunft ins Krankenhaus und ich unterzog mich dem verpflichtenden COVID-19 sowie Antikörper-Test. Der Ablauf war vom Verband perfekt getimt und ich konnte dann bereits zwei Tage später, nach Erhalt des negativen Testergebnis, mit Tanja auf das Wasser.“

Vorzug für Neusiedler See
Dass die Vizeweltmeisterinnen von 2018, die mit Green-Bag und Peter Kraus BNetwork kürzlich auch neue Sponsoren in Hinblick auf Tokio 2021 gefunden haben, den Neusiedler See als Trainingsrevier ausgewählt haben, hat viele Gründe. Das Bundesleistungszenturm bietet den beiden optimale Bedingungen – auch abseits des Wassers. „Wir haben hier eine Kraftkammer und einen Fitnessraum und auch unsere Betreuer im athletischen und kognitiven Bereich sind verfügbar. Die Voraussetzungen für ein ganzheitliches Training sind hier einfach perfekt“, weiß Lorena Abicht. Alle Trainingseinheiten finden unter restriktiven Verhaltensregeln statt, die der Österreichische Segel-Verband in Abstimmung mit dem Sportministerium erarbeitet hat und die von den Athleten strikt eingehalten werden. Olympia-Bronzemedaillen-Gewinnerin Tanja Frank ergänzt, dass „hier alles stressfreier und relaxter zugeht“, man könne sich hier die notwendige „Zeit nehmen und sich auf sich selbst konzentrieren“. Das BLZ ist aktuell ausschließlich den Spitzensportathleten vorbehalten. Bis 15. Mai weilt das Duo noch im Burgenland, anschließend könnten sie ihre Home-Base an einen See im Salzkammergut verlegen und dort dann auch gemeinsame Einheiten mit Laura Schöfegger und Anna Boustani absolvieren.

Zwei Schwerpunkte beim Training am Wasser
Das Training am Wasser beschränkt sich aktuell auf eine rund zweieinhalbstündige Einheit am Nachmittag, da der Vormittag mit kognitiven Einheiten und Kraft- bzw. Ausdauer-Blöcken gestaltet wird. „Am Wasser trainieren wir intensiv unsere Starts und auch die Distanz zur Linie“, erklärt Tanja Frank die Schwerpunkte. Überwacht werden die Boots-Einheiten von Alfred Pelinka, der frühere 49er-Segler steht den beiden als Trainer zur Verfügung. „Alfred unterstützt uns wo er nur kann. Er ist selbst 49er gesegelt. Durch seine Erfahrung bekommen wir auch eine weitere Sichtweise der Dinge präsentiert, die uns sicherlich weiterhilft“, fasst Lorena Abicht zusammen. Mit Trainer Luca Bursic, der weiterhin in Mailand weilt, pflegt das Duo einen regelmäßigen Austausch.

"Haben Zeit, um näher heranzukommen"
Durch die Verschiebung der Olympischen Sommerspiele in Tokio auf Sommer 2021 müssen die beiden Athletinnen den Fokus hochhalten. „Es war am Anfang nicht leicht, die perfekt ausgerichtete Kampagne verlängern zu müssen – aber wir sehen es positiv: Wir sind in dieser Klasse ein sehr junges Team und haben nun noch ein Jahr mehr Zeit, um an unsere Kontrahenten heranzukommen“, so die olympiaerfahrene Tanja Frank. Ihre Partnerin schlägt in eine ähnliche Kerbe: „Ich war froh, als mitgeteilt wurde, dass die Spiele verschoben werden. Es war bereits mitten im ‚Lock-Down‘ und nicht absehbar, wann wieder trainiert werden konnte. Es wäre dann wohl mit ganz wenig Training in die Spiele gegangen – jetzt haben wir wieder die Zeit für eine hoffentlich perfekte Vorbereitung auf dieses Highlight.“