Spitzensport
09.10.2018

Frank/Abicht gewinnen österreichischen Hochsee-Meistertitel

Mit einem starken Teilnehmerfeld, in dem auch neun aktuelle OeSV-Nationalteamsegler an den Start gingen, wurde von Sonntag bis Dienstag vor Biograd/Kroatien die Österreichischen Hochseemeisterschaften ausgetragen. In der letzten Wettfahrt sicherte sich das Team PROFS mit den zwei Vize-Weltmeisterinnen Tanja Frank und Lorena Abicht Gold und entthronte damit die Seriensieger des Yacht Club Breitenbrunn, die punktegleich auf Rang zwei landeten. Bronze sicherte sich das aus sechs Kaderseglern bestehende Boot rund um Steuermann Thomas Zajac.

Am Samstag trafen die 14 an der Hochseemeisterschaft teilnehmenden Teams im kroatischen Biograd ein. Gleich nach der Spinnaker-Verlosung ging es für die Mannschaften auf das Meer, um die ersten Probeschläge zu machen. Am Sonntag wurde mit einer kleinen Verspätung, als sich der Wind aus Nordwest stabilisierte, kurz nach 14 Uhr das erste Rennen gestartet. Entgegen der Windvorhersage konnten sogar drei jeweils etwa 50 Minuten lange Wettfahrten bei acht bis zwölf Knoten Wind durchgeführt werden. Mit zwei ersten und einem zweiten Platz setzten sich die Titelverteidiger vom Yacht Club Breitenbrunn an die Spitze, die sie im Verlauf der Regatta bis zum achten und letzten Rennen behaupteten. Nach etwas Warten wurden die Teilnehmer auch am Montag wieder mit gutem Wind belohnt. Der Start zur vierten Wettfahrt erfolgte bei etwa zehn Knoten Nordwest. Kurz vor 17 Uhr waren die Entscheidungen am Wasser gefallen und das Team PROFS mit den Vize-Weltmeisterinnen Tanja Frank und Lorena Abicht sowie Hochsee-Spezialisten Christian Bayer an Bord bejubelte einen fast perfekten Tag. Mit den Rängen 1, 1 und 2 kam die Crew bis auf einen Punkt an die Führenden heran. An dritter Stelle folgte das Boot mit den weiteren Nationalteam-Seglern rund um Steuermann Thomas Zajac.
 
Aufgrund der für Dienstag prognostizierten Flauten entschied das Wettfahrtkomitee die vorgesehene Navigationswettfahrt, die zwischen sechs und zwölf Stunden gedauert hätte, nicht durchzuführen. Stattdessen standen am frühen Nachmittag zwei Up-and-Downs auf dem Programm, wobei PROFS mit einem dritten Platz im ersten Rennen am frühen Nachmittag einen wahren Showdown um den Gesamtsieg erzwang. Denn Breitenbrunn landete auf Rang vier (Streichergebnis) und hatte im Gesamtklassement vor der letzten Wettfahrt nur mehr einen Punkt Vorsprung. Diese gewann das PROFS-Team vor dem direkten Konkurrenten und sicherte sich bei Punktegleichstand in der Gesamtwertung durch die höhere Anzahl an ersten Plätzen Staatsmeisterschaftgold vor Breitenbrunn. Bronze ging an das OeSV-Team um Steuermann Thomas Zajac, der das Team von Klaus Pitter knapp auf Blech verwies. 
 
In der Clubmeisterschaft gewann der Yachtclub Breitenbrunn vor dem YC Theresianische Militärakademie und dem Yacht Club Hard.
 
Stimmen:
Tanja Frank: "Es war eine richtig coole Erfahrung. Ich bin erstmals auf einem größeren Boot eine Regatta gefahren. Beim Steuern hab ich mich anfangs noch etwas unsicher gefühlt. Das ganze Team zeigte aber volles Vertrauen und dadurch habe ich Selbstvertrauen getankt. Gleich im ersten Antritt zu gewinnen ist natürlich etwas Besonderes."

Lorena Abicht: "Es war ein cooles Erlebnis am ˋbig boatˋ eine Regatta zu segeln, der Titel ist natürlich die Krönung. Die Vorfreude war groß und der Event wird sicher in Erinnerung bleiben. Die Stimmung am Boot hat voll gepasst, Tanja und ich haben die Emotionen in einem großen Team aufgesaugt und können sicher auch etwas für uns mitnehmen."

Christian Bayer: "Das Schöne an unserer Erfolgsgeschichte ist, dass wir als Team extrem gewachsen sind. Wir hatten eine super Steuerfrau. Sie setzte meine Taktik perfekt um. Über die drei Tage haben wir unsere zusammengewürfelte Mannschaft zu einem Team geformt. Die Manöver haben funktioniert und wir haben keinen großen Fehler gemacht."
 
Christian Binder: "Wir hatten über alle drei Tage perfekte Bedingungen. Das Niveau der Teilnehmer war in diesem Jahr deutlich höher als in den letzten Jahren. Das Gewinner-Boot hatte eine perfekte Kombination bei der Crew erwischt. Ein sehr erfahrene Taktiker und eine weltklasse Steuerfrau. Wir selbst haben uns zu viele Fehler erlaubt und beim Start meistens zu viel liegen gelassen."
 
Thomas Zajac: "Es war richtig cool mit den Kollegen aus dem Nationalteam, die normalerweise in verschiedenen Bootsklassen an den Start gehen, in einem Boot zu sitzen. Anfangs hat uns mit dem großen Boot etwas die Erfahrung gefehlt. Ab dem zweiten Tag lief es aber richtig gut. Wir hatten sehr viel Spaß, es war ein gelungenes Event."
 
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