Spitzensport
23.08.2020

Challenge accepted!

Copyright: Evi Buttinger

Zwei Wochen Wassersport für alle Kinder und Jugendliche: Die Water Sports Challenge, eine rot-weiß-rote Erfolgsstory, ging im August in die dritte Saison.

Drei Dachverbände - ASVÖ, SPORTUNION, ASKÖ - und ein Fachverband ziehen an einem Strang und raus kommt ein dem Zeitgeist entsprechendes, polysportives Projekt am und ums Wasser. Geplant wurde bereits seit dem November 2019, im Detail gefeilt seit dem Frühsommer. In zehn unterschiedlichen Segel- und Surfklassen konnten rund 50 Mädchen und Burschen vom 12. bis 18. August 2020 am ersten Teil der Water Sports Challenge im Bundesleistungszentrum für Segeln in Neusiedl am See ihr Geschick unter Beweis stellen. Ein hochkarätiges Trainerteam unterstützte bei den ersten Gehversuchen in neuen Disziplinen oder gab Profitipps für Fortgeschrittene. Unterstützt wurden sie dabei von zahlreichen Partnern und Unternehmen aus dem heimischen Wassersport. 

Über die Challenge zum Verein
Die Veranstaltung schlägt die Brücke vom Breitensport zum Leistungssport. Ziel des vielseitigen Programms rund um Segeln, Surfen und Kitesurfen ist es einerseits die Vielfalt der Disziplinen am Wasser zu präsentieren und andererseits interessierten Kindern und Jugendlichen auch eine Heimat in einem der Vereine in Österreich zu bieten. Dabei steht der Segelsport als Ganzes und damit die Jugendarbeit im Besonderen vor großen Herausforderungen. Die rasante Materialentwicklung sowie immer neue Bootsklassen bis hin zum Olympischen Programm, stellen die Clubs sowie die Breitensportbasis vor unglaubliche Herausforderungen. Trotzdem gilt es, am Puls der Zeit zu bleiben und auch die modernen und attraktiven Boote zugänglich zu machen. Oftmals bleibt der Zugang zu den technisch anspruchsvollen Segel- und Surfklassen den Breitensportlern verwehrt. Durch den Einsatz entsprechender Trainer wird aber auch dies für die jungen Sportlerinnen und Sportler möglich.

Projektleiter Florian Reichstädter, selbst dreifacher Olympiateilnehmer, bringt es auf den Punkt: „Das Projekt ist darauf ausgelegt, dass Jugendliche mit möglichst wenig Aufwand, so viele verschiedene seglerische Erfahrungen in so vielen verschiedenen Disziplinen wie möglich machen können. Egal ob Einhand, Zweihand oder im Team. Auf Jollen, Skiffs, Katamaranen, Kite- oder Windsurfboards.“ Und Reichstädter blickt auch in puncto Event- und Wettkämpfe über den Tellerrand hinaus. So wird der zweite Teil des Projektes im boomenden „Liga-Format“ im September abgehalten. „Auch in puncto Eventformate tut sich einiges, auch am Wasser bleibt kein Stein am anderen. Wir werden in Zukunft immer weniger von den seit Jahrzehnten gewohnten, traditionellen Regatten sehen.“ Im Rahmen der Jugendbundesliga geht es auf verhältnismäßig großen Yachten für 4er-Teams in vielen, sehr kurzen Rennen um den Titel und sogar einen Startplatz bei der europaweit ausgesegelten „Youth Sailing Champions League“. 

Schlussendlich sollen mit der Einführung der „Buddy Days“ Schulkollegen und Freunde zur Teilnahme animiert werden. Um weiterhin laufenden Zuwachs zur Familie der Segler, Surfer und Kitesurfer zu finden. Heuer konnten neben zahlreichen Juniorenseglern des Kaders mit Tom Zajac, Niko Kampelmühler, Tanja Frank, Laura Farese, Matthäus Zöchling und Lukas Mähr auch Mitglieder des Nationalteams als Trainer gewonnen werden.

Segler auf Abstand
Die selbst auferlegten Coronamaßnahmen wurden von den Teilnehmerinnen strikt befolgt. Das umgesetzte Konzept sah Maskenpflicht im Indoor-Bereich des BLZ vor. Beim Essen gab es keine Selbstbedienung. Getränke wurden in beschrifteten Headstart Getränkeflaschen ausgegeben. Die Maskenpflicht führte auch bei den Aktivitäten zu deutlich größeren Abständen zwischen den Teilnehmern.

Multisportiver denn je
Die Water Sports Challenge steht im Gegensatz zur Spezialisierung, die die Jugendlichen aus ihrer bisherigen Segelkarriere und Trainings kennen, für Vielfalt und Diversität. So wurde heuer das Segelprogramm auf Hobie Dragoon, Hobie Cat, TOPCAT, SPRINTO, KITE, SURFBOARD um Drachenbootrennen, Snakeboarden, Jonglieren, Tischtennis und Bouldern erweitert. An Land stand erstmalig der neu installierte 49er-Simulator zur Verfügung, der unter Anleitung von Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Tanja Frank einen Einblick in die Besonderheiten dieser schnellen Bootsklasse gab. Abgerundet wurden segelfreie Zeiten an einem Nachmittag durch einen Vortrag von Dr. Karl-Heinz Kristen - Facharzt für Sportorthopädie, Orthopädie und orth. Chirurgie - zum Thema Verletzungsprävention, ärztliche Versorgung im Ausland, Ernährung und Umgang mit Ängsten. Zahlreiche Fragen zum Ende des Vortrages zeigten den Bedarf nach Informationen zu all diesen Themen.

Video zur Water Sports Challenge 2020: