Spitzensport
21.11.2021

Bildstein/Hussl als bestes OeSV-Boot auf Rang zehn

(c) Sailing Energy/World Sailing

Benjamin Bildstein und David Hussl haben dem Österreichischen Segel-Verband bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Klassen-Weltmeisterschaft vor Oman mit Rang 10 in der 49er-Wertung das beste Resultat beschert. Keanu Prettner/Jakob Flachberger klassierten sich an 15. Stelle. Im Nacra-17 haben Laura Farese/Matthäus Zöchling unglücklich den Einzug ins Medal-Race verpasst und belegen final Rang elf. Das 49erFX-Duo Laura Schöfegger/Lisa Farthofer ersegelte bei ihren ersten gemeinsamen Weltmeisterschaften einen 16. Platz.

Am Sonntag sind die Weltmeisterschaften in den olympischen Klassen 49er, 49erFX und Nacra17 zu Ende gegangen. Am Schlusstag wurde in jeder Bootsklasse noch ein Rennen der Fleet-Series ausgetragen, ehe die besten zehn Boote im abschließenden Medal-Race um den Titel kämpften. Mit den Olympia-Teilnehmern Benjamin Bildstein und David Hussl qualifizierte sich nur eines der vier OeSV-Boote für das letzte Rennen. „Es war eine sehr spezielle Regatta, weil die Bedingungen auch ein wenig einzigartig waren. Es ist uns nicht gelungen, dass sich alle unsere Teams bei diesen Gegebenheiten wohlfühlen. Wir sind von Beginn an kaum in einen Rhythmus gekommen und damit haben wir bis zum Ende gekämpft“, fasst Sportdirektor Matthias Schmid das Abschneiden seines Teams zusammen.

Bildstein/Hussl: „Unser Ziel haben wir nicht erreicht!“
Benjamin Bildstein und David Hussl haben die 49er-Weltmeistschaft vor Oman mit einem zehnten Platz abgeschlossen. Mit einem 14. Rang im abschließenden Rennen der Fleet-Series qualifizierten sich die Olympia-Teilnehmer als zehntbestes Boot für das Medal-Race, dort wurde ihnen ein Frühstart zum Verhängnis. „Es war für uns heute wieder schwierig. Die erste Wettfahrt hat sehr gut angefangen, aber dann war erneut der Wind einfach ‚crazy‘. Wir hatten die richtige Entscheidung im Gefühl, aber es sprach zu viel dagegen – und somit haben wir uns dann doch nicht richtig entschieden. Das hat uns in der ersten Wettfahrt einige Punkte gekostet. Der Fehlstart im Medal-Race ist natürlich sehr bitte, passt aber irgendwie zu dieser vermurksten Woche“, berichtet Vorschoter David Hussl über den letzten Wettkampftag.

Auf das Podium fehlten den beiden 29-Jährigen schlussendlich 30 Punkte. „Unser Ziel haben wir nicht erreicht. Generell ist die WM nicht so verlaufen, wie wir es uns erhofft haben. Es sind mehrere Dinge zusammengekommen: Einerseits haben wir mit dem Material gekämpft und da nicht die Geschwindigkeit gehabt, die wir sonst haben. Und andererseits haben uns taktische und strategische Fehler einen Spitzenresultat verwehrt. Das ist schade, aber wir wollen nächstes Jahr wieder stark zurückkommen und werden aus Olympia und Weltmeisterschaft die richtigen Lehren ziehen“, fasst Steuermann Benjamin Bildstein zusammen. Sportdirektor Schmid macht das enttäuschende Abschneiden speziell an Speedproblemen fest: „Sie haben das Boot nicht ins Fahren gebracht. Das hat ihnen das Leben sehr schwer gemacht – dennoch waren sie nicht weit weg von der Konkurrenz.“

Prettner/Flachberger mit Rang 15 sehr zufrieden
Österreichs zweiter 49er mit Keanu Prettner und Jakob Flachberger hat die Weltmeisterschaft auf dem 15 Platz abgeschlossen – und damit das ausgegebene Top-15-Ziel erreicht. Das letzte Fleet-Race war für die beiden Salzburger ein Auf und Ab, schlussendlich klassierten sie sich an 21. Stelle. „Wir haben gut begonnen, waren an der Luv-Tonne auf Rang vier, ehe der Wind in die entgegengesetzte Richtung gedreht hat. Die verlorenen Plätze haben wir dann bis zur Lee-Boje aufgeholt, wo wir dann vom polnischen Boot – unserer Meinung nach regelwidrig – abgedrängt wurden und wieder etliche Plätze verloren haben“, fasst Vorschoter Jakob Flachberger zusammen. Insgesamt sind die beiden mit ihrem Abschnitt bei ihren zweiten gemeinsamen Weltmeisterschaften sehr zufrieden, vor allem der „Fortschritt bei Leicht- bis Mittelwind“ sei gelungen. Über das Abschneiden des jungen 49er-Teams ist auch der Sportdirektor erfreut: „Ihre Leistung hier war sehr gut. Sie haben ihr Ziel erreicht und sind nun endgültig in der 49er-Goldflotte angekommen und haben zu den besten der Welt aufgeschlossen.“

Nacra17-Team verpasst Medal-Race hauchdünn
Laura Farese und Matthäus Zöchling im Nacra17 haben das Medal-Race als Gesamtelfte knapp verpasst. Im letzten Rennen der Fleet-Series klassierten sich die beiden Athleten vom Union Yacht Club Neusiedlersee nur an 14. Stelle. „Wir hatten zwar einen guten Start, auch eine gute erste Kreuz – dann aber einen Absturz, der uns viele Meter und Boote gekostet hat“, berichtet Steuerfrau Laura Farese, die das WM-Abschneiden als „nicht ganz wie erhofft“ zusammenfasst. „Laura und Matthäus sind eigentlich sehr gut gesegelt. Im entscheidenden Moment hatten sie jedoch nicht das Quäntchen Glück, sondern eher das Quäntchen Pech. Sie sind für kleine Fehler oft brutal bestraft worden“, weiß der Sportdirektor.

Schöfegger/Farthofer beenden erste gemeinsame WM auf Rang 16
Österreichs 49erFX-Paarung mit Laura Schöfegger und Lisa Farthofer hat ihre erste gemeinsame Weltmeisterschaft auf dem 16. Gesamtrang abgeschlossen. Im finalen Fleet-Race am Sonntag kam das Duo nicht über einen 18, Platz hinaus. „Wir sind mit unserem Ergebnis nicht zufrieden, weil wir haben unser Potential nur teilweise abrufen konnten. Es fehlt uns an der Konstanz. Wir haben zu viele Wettfahrten mit zu vielen Punkten in der Wertung. Nichtsdestotrotz haben wir in diesem unglaublich schwierigen Revier – bei Verhältnissen, die uns so gar nicht liegen – vor allem im technischen Bereich einen Schritt nach vorne gemacht“, blickt Steuerfrau Laura Schöfegger auf die Titelkämpfe zurück. Sportdirektor Schmid sagt über die beiden, dass sie sich „unter Wert geschlagen“ hätten. „Die beiden haben klar aufgezeigt, dass sie auf gutem Niveau gemeinsam segeln können. Als erst kürzlich zusammengestelltes Team fehlt ihnen noch die Harmonie, vor allem in Stresssituationen gemeinsam die richtigen Entscheidungen zu treffen“, so der Wiener.

Nacra17, 49er, 49erFX Weltmeisterschaft | Oman | 16. - 21. November

Nacra17 | detailliertes Endergebnis:
1. John Gimson/Anna Burnet GBR 61 (3/5/1/4/5/(8)/4/2/5/3/7/6/5/1/2/3)
11. Laura Farese/Matthäus Zöchling AUT 130 (11/8/11/10/6/5/5/13/10/4/6/7/11/12/11/(14))

49er | detailliertes Endergebnis:
1. Bart Lambriex/Floris van de Werken NED 92 (3/14/4/10/1/4/2/2/5/7/9/5/21/2/1(DSQ)/1)
10. Benjamin Bildstein/David Hussl AUT 142 (7/10/8/9/9/5/3/13/1/9/(18)/13/2/8/10/14/(OCS))
15. Keanu Prettner/Jakob Flachberger AUT 153 (13/11/14/3/7/4/10/10/3/21/(UFD)/6/8/20/2/21)

49erFX | detailliertes Endergebnis:
1. Odile van Aanholt/Elise Ruyter NED 75 (1/(18)/2/3/2/7/3/10/9/5/5/2/1/6/13/3)
16. Laura Schöfegger/Lisa Farthofer AUT 165 (18/16/4/8/15/9/16/5/13/15/14/12/2/(21)/18)