Spitzensport
09.06.2019

Bargehr/Mähr beenden Weltcup-Finale auf Rang neun | OeSV-Sportdirektor zieht positives Resümee

(C) Sailing Energy

David Bargehr und Lukas Mähr bestritten in der 470er Klasse am Sonntag als letztes OeSV-Team das Medal-Race des Weltcup-Finales vor Marseille. Mit einem siebenten Platz nach einem harten Fight im finalen Rennen verteidigten die Vorarlberger den neunten Gesamtrang. Sportdirektor Matthias Schmid zieht mit Top-10 Ergebnissen in allen Klassen und zwei Medaillen ein positives Resümee des Weltcup-Finales.

Bargehr/Mähr fighten bis zum letzten Meter
Nach mehreren Startverschiebungen und zwei abgebrochenen Startversuchen wurde am späten Nachmittag die letzte Medaillenentscheidung mit österreichischer Beteiligung getroffen. David Bargehr und Lukas Mähr starteten bei schwierigen Leichtwindbedingungen gut ins Finale, bekamen allerdings bei der Luv-Tonne eine Strafdrehung auferlegt. Dennoch fightete das 470er Duo um jeden Meter, kämpfte sich zurück und gewann schließlich um Haaresbreite das direkte Duell gegen das japanische Boot um den neunten Gesamtrang. „Es hat lange danach ausgesehen, als ob aufgrund der starken Winddreher kein Medal-Race gestartet werden kann. Als der Wind doch etwas stabiler wurde, haben wir einen guten Start hingelegt. Leider hat uns eine für uns noch unverständliche Strafdrehung ordentlich zurückgeworfen. Bei so wenig Wind ist es unglaublich schwer, wieder Meter gutzumachen. Dennoch haben wir nicht aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft und gar noch das japanische Boote einholen können“, beschrieb Steuermann David Bargehr das Medal-Race. „Diese Drucksituationen sind für uns unheimlich wertvoll. Im Training ist so etwas unmöglich nachzustellen. Wir wollen jede noch so kleine Chance ergreifen, um vor allem in Hinblick auf die Olympia-Ticket-Entscheidung in Enoshima top-vorbereitet zu sein“, gilt der Fokus des Voralbergers bereits dem Saison-Höhepunkt. „Wir haben gesehen, dass wir bei allen Bedingungen konstant mit der Spitze mitsegeln können“, fügte der WM-Dritte aus 2017 hinzu.
 
Sportdirektor Matthias Schmid zieht positives Resümee
In vier Olympischen Bootsklassen ging die OeSV-Flotte beim Weltcup-Finale vor Marseille an den Start. Am Ende standen eine Silber- und eine Bronzemedaille sowie Medal-Races in allen Klassen zu Buche. OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid, für den in diesem Jahr die noch fehlenden Olympia-Tickets in den Klassen 49er und 470er die höchste Priorität haben, zieht nach dem Weltcup-Finale vor Marseille ein Resümee. „Es freut mich sehr, dass wir in allen Klassen im Medal-Race vertreten waren und natürlich umso mehr, dass wir zwei Medaillen gewinnen konnten. Auch wenn das Weltcup-Finale nicht in allen Klassen absolut topbesetzt war, muss man es trotzdem erst schaffen, unter die Top-3 zu fahren“, freut sich der Sportdirektor über die Leistungen des OeSV-Teams. „Vor allem in den Klassen, in denen uns das Nationenticket für die Olympischen Spiele noch fehlt, haben wir bewiesen, dass wir die Hauptgegner gut im Griff haben.“, fügte Schmid hinzu.
 
David Bargehr und Lukas Mähr behaupteten mit soliden Leistungen über die gesamte Regatta der 470er eine Top-10 Platzierung und belegten am Ende den neunten Rang. „David und Lukas sind beim Weltcup-Finale bei den unterschiedlichsten Bedingungen gesegelt. Auch wenn die überragenden Leistungen ausblieben, konnte man erkennen, dass sie gegen die Konkurrenten um das Olympia-Ticket ganz vorne dabei sind. Die beiden haben einmal mehr eine grundsolide Leistung geboten, die es nun noch zu einer exzellenten Leistung auszubauen gilt“, blickt Schmid bereits nach vorne.

Zajac/Matz arbeiten an Geschwindigkeit
Thomas Zajac und Barbara Matz lösten bereits im vergangenen Jahr das österreichische Nacra 17-Ticket für Tokyo 2020. Das OeSV-Duo, das zurzeit intensiv an seiner Geschwindigkeit arbeitet, fuhr vor Marseille den sechsten Gesamtrang ein „In der Nacra 17 haben wir kleine Schritte vorwärts gemacht. Gerade in dieser Klasse ist der Speed entscheidend. Gefühlt haben wir den Geschwindigkeits-Gap zu den Top-3 etwas verringern können“, weiß Sportdirektor Schmid genau, wo es anzusetzen gilt.

49erFX arbeiten und lernen gemeinsam
„Die 49erFX-Damen sind als Team gesehen am aufsteigenden Ast“, hob Matthias Schmid vor allem die OeSV-Teamleistung in der Klasse hervor. „Tanja und Lorena hatten zwar eine sehr schwierige Woche und auch einige Blessuren davongetragen, dafür konnten Laura und Anna kräftig aufzeigen. Die erste Medaille ist für die beiden natürlich etwas Besonderes und man hat gesehen, welches Potential in ihnen steckt. Für mich als Sportdirektor ist ihre starke Performance im Medal-Race besonders erfreulich. Beim nächsten Mal ist es gut möglich, dass wieder ein anderes rot-weiß-rotes Team ganz vorne ist. Wir sind mit der FX-Gesamttruppe jedenfalls am richtigen Weg. Die drei Teams arbeiten und lernen gemeinsam“, ist Schmid positiv gestimmt.

Bildstein/Hussl haben Konkurrenz um Olympia-Ticket unter Kontrolle
„Benjamin Bildstein und David Hussl sind eine sehr solide Regatta gefahren“, ist Matthias Schmid auf das noch fehlende 49er-Ticket positiv gestimmt. „Sie haben bewiesen, dass sie bei allen Bedingungen ganz vorne dabei sein können und kontrollierten alle Teams außer die Goldmedaillen-Gewinner aus Spanien. Dennoch gab es im Laufe der Regatta noch einzelne Momente, in denen man gesehen hat, woran wir arbeiten müssen. Benjamin und David sind aber prinzipiell in der Lage, sich für die Olympischen Spiel zu qualifizieren und das ist im Moment das Wichtigste“, so Schmid.
 

Weltcup-Finale in Marseille (FRA), 04. – 09. Juni 2019: 

470er
1. Mat Belcher / Will Ryan (AUS) 21 (3/2/1/1/2/1/1/2/2/(21)/6)
9. David Bargehr / Lukas Mähr (AUT) 115 (14/6/(23)/8/4/8/19/10/15/16/14)
26. Niko Kampelmühler / Thomas Czajka (AUT) 192 ((28)/25/11/24/22/28/25/20/9/28)

49er
1. Federico Alonso Tellechea / Arturo Alonso Tellechea (ESP) 20 (2/(9)/3/1/1/1/1/2/2/1/2/4)
2. Benjamin Bildstein / David Hussl (AUT) 55 (6/1/8/(DNF)/4/4/6/3/4/6/1/12) 

49erFX
1. Julie Bossard / Aude Compan (FRA) 22 (1/2/(6)/1/1/2/3/4/2/4/2)
3. Laura Schöfegger / Anna Boustani (AUT) 44 (2/1/4/8/4/3/8/6/4/(DNF)/4)
7. Angelika Kohlendorfer / Lisa Farthofer (AUT) 57 (7/7/3/5/7/8/(9)/8/7/5/10)
9. Tanja Frank / Lorena Abicht (AUT) 37 ((OCS)/8/5/4/6/9/5/10/(DNF)/(DNS)/(DNC))

Nacra 17
1. Vittorio Bissaro / Maelle Frascari (ITA) 32 ((8)/4/2/1/1/2/5/2/1/1/3/10)
6. Thomas Zajac / Barbara Matz (AUT) 76 (4/11/3/(12)/6/3/12/6/8/5/2/16)
20. Laura Farese / Matthäus Zöchling (AUT) 184 (19/19/20/(22)/15/20/19/19/17/20/17)