Spitzensport
01.08.2021

Auch Zajac/Matz verpassen das Medal-Race

(c) ÖOC / GEPA pictures

Mit Thomas Zajac und Barbara Matz hat auch das österreichische Nacra-17-Team die Teilnahme am Medal-Race der besten zehn Boote verpasst. Die beiden Athleten vom Österreichischen Segel-Verband klassierten sich in den ausstehenden drei Wettfahrten der Opening-Series auf den Rängen 4/12/11 und beenden die Olympischen Spiele auf dem elften Gesamtrang. Einem vorgebrachten Protest gegen den Ausgang des zweiten Rennens wurde nicht stattgegeben.

Bei Seabreeze und anfangs rund elf Knoten Wind ist am Sonntag die Opening-Series in der Nacra-17-Klasse zu Ende gegangen. Thomas Zajac und Barbara Matz konnten sich mit den Tagesresultaten 4/12/11 nicht für das abschließende Medal-Race qualifizieren. „Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht“, resümiert Steuermann Thomas Zajac. „Wir waren heute sicher nicht die Schnellsten – aber erneut hatten wir immer unsere Chancen. Wenn man unserer Gate-Resultate hernimmt, dann wären wir jetzt vielleicht unter den Top-5 und würden um die Medaillen mitsegeln. Aber es kam anders.“ Drei Runden pro Lauf waren heute zu absolvieren und trotz guter Starts konnten die beiden die Zwischenergebnisse nicht ins Ziel bringen.

Dabei begann der Tag für die zweifachen Sieger der Kieler Woche vielversprechend. In der ersten Wettfahrt klassierten sie sich dank gutem Speed auf dem vierten Platz, schafften damit ihr zweitbestes Einzelresultat bei diesen Titelkämpfen. „Und dann hat der Wind wieder zugelegt und es haben sich Fehler eingeschlichen – das hat sich durch die gesamte Olympia-Regatta gezogen. Wir haben mit wenig Wind gerechnet, aus der Erfahrung heraus, und haben uns dementsprechend für ein volleres Segel und einen harten Mast entschieden. Dieses Material brauchst du bei diesen Bedingungen. Vielleicht haben wir zu sehr ‚gegambelt‘ – aber das mussten wir, um eine Chance auf eine Medaille zu haben“, so der Wiener weiter.

Protest abgewiesen
Gegen den Ausgang des zweiten Rennens legte das österreichische Duo im Anschluss an die Regatta Protest ein. „Wir waren im zweiten Rennen nach einem guten Start bei der vordersten Gruppe dabei, lagen bei der ersten Marke im Spitzenfeld. Wir waren innen und dann ist das US-amerikanische Team auf den Foils mit viel mehr Speed dahergekommen und hat sich zwei Bootslängen davor in die Innenposition hineingedrängt. Wir haben fünf, sechs Positionen dadurch verloren. Das ist schlichtweg unfair“, erklärt der Bronzemedaillengewinner von Rio den Sachverhalt. Nach der rund einstündigen Anhörung und Darstellung aller relevanten Punkte, wurde der Protest mit der Begründung „slightly inner position of team USA“ abgewiesen. „Es heißt: Im Zweifel für den Angeklagten. Wir hatten keine Zeugen und auch die Kamerabilder vom Helikopter konnten keinen genauen Aufschluss über die Situation bringen. Somit wurde gegen uns entschieden“, erläutert Zajac weiter. Eine nachträgliche Disqualifikation der US-Amerikaner hätte den Österreichern die Teilnahme am Medal-Race ermöglicht.

Am Ende Rang elf
„Es ist natürlich schade, so die Spiele zu beenden. Wir hatten das große Ziel um die Medaillen mitzufahren, aber das haben wir nicht heute, sondern jeden Tag ein wenig verspielt. Gerade in unserem Sport spielen diese Titelkämpfe eine große Rolle, weil wir einmal in vier bzw. fünf Jahren uns in der ganzen Welt präsentieren können. Wenn man so viele Jahre als Team darauf hinarbeitet, hier bestmöglich vorbereitet anzutreten und dafür nicht belohnt wird, ist bitter. Aber so ist es im Sport. Ich kenne jetzt beide Seiten bei den Olympischen Spielen, das gehört zum Sportlerleben dazu“, so der Steuermann, der 2016 gemeinsam mit Tanja Frank für Österreichs einzige Medaille gesorgt hatte. Das Duo beschließt die Nacra-17-Wertung bei den Olympischen Spiele somit an elfter Position. „Die letzten Tage waren aufregend, auf jeden Fall ein Erlebnis wert. Sie werden mir mein Leben lang in Erinnerung bleiben, aber leider nicht so, wie wir es uns erhofft haben. Wir haben unterm Strich zu viele Fehler gemacht und nicht immer unser Bestes gegeben und das sehen wir jetzt auf der Ergebnisliste“, blickt Barbara Matz auf ihre erste Olympia-Teilnahme zurück.

Am Montag bestreiten Benjamin Bildstein und David Hussl von Rang zehn aus das Medal-Race der 49er-Klasse. Das Rennen wird um 8.30 Uhr (CET) gestartet. Der ORF zeigt den Finallauf teilweise live. Chancen auf eine Medaille hat das Duo keine mehr.

Tokyo 2020 | Nacra17 | nach zwölf von zwölf Wettfahrten der Opening-Series
1. Ruggero Tita/Caterina Banti ITA 23 (1/3/1/2/5/1/(8)/3/2/2/1/2)
11. Thomas Zajac/Barbara Matz AUT 100 (3/10/8/(14)/13/5/12/13/9/4/12/11)

>> Alle Ergebnisse/Startzeiten

Tokyo 2020 | Olympia-Programm | 27. Juli – 3. August
49er – Benjamin Bildstein/David Hussl
49erFX – Tanja Frank/Lorena Abicht
Nacra17 – Thomas Zajac/Barbara Matz

27. Juli | 49er, 49erFX
28. Juli | 49er, 49erFX, Nacra17
29. Juli | 49er, Nacra17
30. Juli | 49er, 49erFX
31. Juli | 49er, 49erFX, Nacra17
1. August | Nacra17
2. August | 49er Medal-Race (1 Rennen ab 8.30 Uhr CET), 49erFX Medal-Race (ohne Frank/Abicht)
3. August | Nacra17 Medal-Race (ohne Zajac/Matz)