Segelverband
22.11.2022

OeSV Vereinstage in Salzburg

Am 18. und 19. November fanden in Salzburg nach zweijähriger Coronapause und erstmals über zwei Tage die Vereinstage des Österreichischen Segelverbands statt. Der neue Präsident Dieter Schneider konnte über 60 Vertreter:innen der Landessegelverbände, Verbandsvereine, Klassenvereinigungen und aus dem Kontrollrat begrüßen. Themen wie die Strukturreform, Jugendarbeit, Gender und Diversität sowie Race Officials wurden intensiv diskutiert und in Gruppenarbeiten erarbeitet. Guten Anklang fand insbesondere das gemeinsame Abendessen am Freitag mit der Möglichkeit zum informellen Austausch untereinander, mit den Mitarbeiter:innen aus dem Serviceoffice und mit den Präsidiumsmitgliedern, die seit März im Amt sind.

Barbara Stelzl-Prommegger stellte den Vorschlag für die Governance Reform vor, der über den Sommer in einer Arbeitsgruppe mit Teilnehmern aus den Bundesländern erarbeitet wurde. Demnach soll der Kontrollrat in Zukunft verstärkt inhaltlich arbeiten und die vorrangigen Themen wie Jugendarbeit, Breitensport und Hochseeangelegenheit bearbeiten. Die Kontrollaufgaben bleiben vollumfänglich erhalten. Das Gremium soll in Zukunft "Sailing Forum Austria" heissen, was für Offenheit und Transparenz steht, wo alle Meinungen Gehör finden. Teilnehmen soll jeweils ein Vertreter der Landessegelverbände, ein Vertreter aller Hochseevereine, der Athletensprecher als Vertreter der olympischen Klassen sowie ein Vertreter der vom OeSV anerkannten Jugendklassen. Die Idee ist, dass an den Sitzungen, wo das Forum als Aufsichtsorgan tagt (Vorlage des Jahresabschlusses und des Budgets für das nächste Jahr sowie zu langfristigen Verträgen), die Präsidenten der Landessegelverbände teilnehmen, und sonst das themenbezogen jeweils am besten geeignete Vorstandsmitglied der Landesverbände. Also wenn es um Jugend geht, die Jugendwarte, wenn es um Breitensport geht, die Zuständigen für Breitensport usw. Der Vorschlag wurde durchwegs positiv aufgenommen und wird in den nächsten Wochen mit einem Vereinsjuristen besprochen, um dann – nach einer vorherigen Aussendung - am 22.4.2023 der Generalversammlung zum Beschluss vorgelegt zu werden.

Zweiter grosser Schwerpunkt war die Jugendarbeit. Die zuständigen Präsidiumsmitglieder Angelika Stark und Michael Müller präsentierten lebhaft die erfolgreichen Jugendveranstaltungen des abgelaufenen Sommers: Die Water Sports Challenge Junior, die Water Sports Challenge Advanced und die Österreichische Jugendmeisterschaft, die dieses Jahr vom Segelclub Ebensee hervorragend ausgetragen wurde. Die Anzahl an Teilnehmer:innen an den Jugendmeisterschaften sind seit mehreren Jahren rückläufig. Eine Entwicklung, der entgegengewirkt werden muss. Dementsprechend präsentierten Stark und Müller mögliche Ideen für eine künftig effektivere und erfolgreichere Jugendarbeit, die am Samstag mit Gruppenarbeiten weiter vertieft wurden. Gemeinsam wurde erarbeitet, wie Vereine, Landesverbände bzw. der OeSV die Jugendarbeit in Zukunft besser unterstützen können. Die gesamte Segelcommunity freut sich auf die Veranstaltungen im neuen Jahr: Water Sports Challenge Junior 10. – 16.8. im Raum Mitte, die Water Sports Challenge Advanced vom 14. – 18.8. im OeSV Stützpunkt St. Gilgen, die ÖJM vom 21. – 25.8. im SVW-YS Weyregg, und vom 22. – 24.9. die Jugend-Segelbundesliga.

Christian Bratsch informierte sehr informativ über die aktuellen Klassen und die spektakulären Entwicklungen im Surfsport. Da wurde der bzw. die eine oder andere Segler:in ob der zu erreichenden Geschwindigkeit neidig.

Gundi Wech-Kitzmüller präsentierte aktuelle Ansätze zu einem weiteren wichtigen Thema, nämlich Gender & Diversity. Wie können Vereine und Verbände den aktuellen Entwicklungen Rechnung tragen? Themen und Werte, die in unserer heutigen Gesellschaft einen festen Platz gefunden haben, werden auch in der Sportlandschaft und in den Vereinsstatuten manifest.

Den Abschluss bildete ein Vortrag von Günther Fossler zum Thema Race Officials, unter dem Aspekt „ein Nachwuchsthema der anderen Art“ – auch hier fehlen die Jungen und auch hier hat der Zustrom zum Ehrenamt unter Corona und anderen aktuellen Entwicklungen gelitten und es gilt, dem Abhilfe zu schaffen.

Der aktuelle positive Spirit im neuen Präsidium war rundherum zu merken. Nach der finanziellen Sanierung der letzten Jahre stehen jetzt inhaltliche Themen im Vordergrund.